Burladingen

Französischer Partner übernimmt die Mehrheit: Spedition Barth aus Burladingen fusioniert

08.01.2020

von Hardy Kromer

Französischer Partner übernimmt die Mehrheit: Spedition Barth aus Burladingen fusioniert

© privat

Die blau-gelben Lastwagen der Spedition Barth wird man auch nach der Fusion auf deutschen und europäischen Straßen sehen.

Spannende Fusion in der Logistikbranche: Die Burladinger Barth Logistikgruppe macht sich für die Zukunft fit – und gibt ihre seit mehr als sieben Jahrzehnten gepflegte Unabhängigkeit als inhabergeführtes Familienunternehmen auf.

Die Mehrheit der operativen Gesellschaften für Spedition, Transport und Logistik übergibt die Familie Barth an die französische BMVirolle-Gruppe.

Barth: Arbeitsplätze sind zukunftssicher

Diese strategische Entscheidung, die in den vergangenen Monaten akribisch vorbereitet worden war, ist den 620 Barth-Mitarbeitern am Mittwoch mitgeteilt worden.

Für die Mitarbeiter soll sich nichts ändern, außer dass die Arbeitsplätze zukunftssicher werden, versicherte Geschäftsführer Berthold Barth gegenüber unserer Zeitung.

Bekenntnis zu allen Standorten

Die „strategische Partnerschaft“ mit den Franzosen sei „ein klares Bekenntnis zu allen Standorten“. Der Firmenname Barth bleibe ebenso erhalten wie die Organisation der Unternehmensgruppe in Spedition, Transport und Logistik.

Und auch die vertrauten blau-gelben Lastwagen werde man in Zukunft auf den deutschen und europäischen Straßen sehen.

Französischer Partner übernimmt die Mehrheit: Spedition Barth aus Burladingen fusioniert

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So sehen die neuen rollenden „Brüder“ der Barth-Laster aus: Bmvirolle-Lastwagen aus Lyon, natürlich der Marke Renault.

In der Pressemitteilung der Barth-Logistikgruppe heißt es wörtlich:

„Die Gesellschafter der barth Logistikgruppe haben sich dazu entschieden, eine strategische Partnerschaft mit der BMVirolle Gruppe in Lyon, Frankreich, einzugehen. BMVirolle ist ebenfalls ein mittelständisches Logistikunternehmen und gehört der Familie Patrick Manchès und ihrem Sohn Jean-Alexandre Manchès. Durch die Beteiligung an der barth Logistikgruppe will die BMVirolle Gruppe ihre Marktentwicklung in Deutschland weiter vorantreiben.“

Und weiter: „Die barth Logistikgruppe kann durch die Mehrheitsbeteiligung von BMVirolle die Marktstellung in Mitteleuropa und damit die Breite sowie die Qualität der Dienstleistungen für die Kunden stärken und die Herausforderungen der Zukunft erfolgreich gestalten. Die Familien Manchès und Barth sind davon überzeugt, mit dieser Entwicklung die Chancen der Logistikmärkte für die Zukunft aufzugreifen und mit den bewährten Führungskräften sowie sämtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern das Angebot an die Kunden auszubauen.“

900 neue französische Kollegen

Das Dienstleistungsangebot der Barth-Gruppe umfasst die Bereiche Spedition, Transport und Logistik an 13 Standorten in Deutschland und wird im Bunde mit der BMVirolle-Gruppe in Frankreich um 16 Distributions- und 20 Logistik-Standorte und 900 Mitarbeiter erweitert.

Auch zum Standort Hechingen, wo Barth erst vor wenigen Wochen im Gewerbegebiet Nasswasen ein großes Bauvorhaben begonnen hat, bekennt man sich weiterhin klar: „Mit dem neuen Distributionszentrum in Hechingen, das Anfang 2021 in Betrieb gehen wird, erhält die neue Allianz eine logistische Drehscheibe für die Ost-West-Verkehrsachse.“

Barth: Wichtig ist, dass es passt

Im Gespräch mit unserer Zeitung verwies Geschäftsführer Berthold Barth ergänzend darauf, dass der internationale Logistik- und Speditionsmarkt von Fusionen geprägt ist. Die Überlegung, sich mit BMVirolle zusammenzuschließen, reife „schon seit ein paar Monaten in uns“.

Wichtig sei bei einer solchen Fusion, „dass die Unternehmen gut zusammenpassen“. In punkto Führungsstil, Unternehmenskultur und strategische Ausrichtung sei das bei den Familien Barth und Manchès gegeben.

Bessere Marktzugänge

Die neue Allianz bringe Barth einen besseren Zugang zum französischen, spanischen und portugiesischen Markt, während BMVirolle vom deutschlandweiten Netzwerk der Barth-Gruppe profitieren werde.

Der deutlich größere der beiden neuen Partner sind freilich die Franzosen: Während Barth mit 620 Mitarbeitern an 13 Standorten einen Jahresumsatz von rund 75 Millionen Euro macht, bringt BMVirolle 900 Mitarbeiter und rund 150 Millionen Euro auf die Waage. Aus diesen Kräfteverhältnissen resultiert denn auch die Mehrheit für das französische Unternehmen.

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