Firma Beutter in Rosenfeld von Unbekannten mit Farbe beschmiert: die Polizei ermittelt

Von Benno Haile/NRWZ

Eine böse Überraschung erlebten die Mitarbeiter der Firma Beutter am Freitagmorgen. Unbekannte hatten das Firmengebäude in der Nacht mit Farbe besprüht.

Firma Beutter in Rosenfeld von Unbekannten mit Farbe beschmiert: die Polizei ermittelt

Eine Mauer am Parkplatz des Metallverarbeitungsunternehmen wurde mit den Worten „Krieg beginnt hier" besprüht.

Rote Farbe auf der Glasfassade, die Worte „Krieg beginnt hier“ in schwarzen Großbuchstaben auf einer Mauer und mehrmals das Symbol von Hammer und Sichel: In der Nacht auf Freitag haben Unbekannte das Beutter-Firmengebäude am Rosenfelder Ortseingang besprüht.

Ermittlungen gegen Unbekannt

Wie die Polizei auf ZAK-Anfrage mitteilt, sei der Vandalismus-Schaden am frühen Morgen bemerkt und angezeigt worden.

Bisher wird gegen Unbekannt ermittelt. Die Höhe des Sachschadens ist ebenfalls noch nicht bekannt: „Das hängt immer davon ab, wie aufwendig es ist, die Farbe zu entfernen“, erklärt Polizeisprecher Martin Raff vom Reutlinger Polizeipräsidium.

Bekennerschreiben im Internet

Dass ein Zusammenhang zwischen der Sprühaktion in Rosenfeld und der Protestaktion von Rüstungsgegnern in Oberndorf beim Waffenhersteller Heckler und Koch ist wahrscheinlich.

Im Internet haben sich Aktivisten zu den gesprühten Parolen am Rosenfelder Metallverarbeitungsunternehmen, das unter anderem Komponenten für land-, luft- und seegestützte Waffensysteme fertigt, bekannt. Im Anschluss daran wollten sie auch die Tore der Firma Heckler & Koch in Oberndorf blockieren.

„Wir haben in der Nacht von Donnerstag auf Freitag „Beutter Präzisions-Komponenten GmbH & Co.“ ausfindig gemacht und sie als Kriegsprofiteur mit Farbe und Parolen markiert“, heißt es auf der Webseite von Indymedia.

Rüstungsgegner demonstrieren in Oberndorf

In Oberndorf waren am Freitagmorgen laut der Neuen Rottweiler Zeitung rund 100 Demonstranten in Oberndorf am Neckar. Ein Großaufgebot an Polizististen war vor Ort, auf dem Lindenhof bildete sich ein Stau und ein Hubschrauber kreiste über der Stadt. „Wir werden den Produktionsstandort von Heckler & Koch in Oberndorf am Neckar blockieren“, hatten Waffen- und Rüstungsgegner angekündigt.

Bereits um 7.50 Uhr versammelten sich die ersten Demonstranten vor der Zufahrt des Unternehmens, verließen aber das Gelände auf Aufforderung der Polizei wieder. Um 8 Uhr waren es dann 30 Demonstranten, die Plakate aufstellten und „Hoch die internationale Solidarität gerufen haben. Um 9.05 Uhr stoppte die Polizei einen Bus mit weiteren Demonstranten. Der Verkehr kam zum Erliegen.

Kundgebung verläuft friedlich

Gegen halb elf Uhr, schreibt die NRWZ, begann die Kundgebung der Aktionsgruppe „Rheinmetall entwaffnen“. Diese soll eine Anklage aus linker Perspektive werden. Kernpunkt: Deutsche Waffen seien für tausende Tote verantwortlich, die Produktion werde staatlich gestützt.

Um die Mittagszeit verlassen die Demonstranten, die ihre eigenen Stühle mitgebracht haben, das Gelände. Alles verlief friedlich, bis auf einige wenige „Neckereien“ mit der Polizei.