Finalträume noch verboten: TSG Balingen steht vor dem nächsten historischen Marker

Von Marcel Schlegel

Offiziell hat man sich bei der TSG Balingen den 22. August im Terminkalender noch nicht freigehalten. Schließlich ist der besagte Samstag, an dem im Stadion der Stuttgarter Kickers das Endspiel um den WFV-Pokal 2019/20 stattfindet, noch gut zwei Wochen entfernt – und eben auch: ein Halbfinale, das erstmal gewonnen werden muss.

Finalträume noch verboten: TSG Balingen steht vor dem nächsten historischen Marker

Ihre Gegenspieler wollen Marco Gaiser und die TSG Balingen auch in Pfedelbach nicht vorbeilassen.

In diesem sind die von Martin Braun und Lukas Foelsch trainierten Regionalliga-Fußballer diesen Samstag (15.30 Uhr) beim Landesligisten TSV Pfedelbach zu Gast. Vierte gegen siebte Liga – eine klare Sache, eigentlich. Und tatsächlich: Sollte alles so laufen, wie es gemäß der Ausgangslage laufen müsste, sollte die TSG zum ersten Mal in der Geschichte der Fußballabteilung in ein Endspiel um den württembergischen Verbandspokal einziehen. Dann würde ein Preisgeld von 20 000 Euro und eine bundesweite Live-Fernsehübertragung in den Öffentlich-Rechtlichen warten – und schließlich, sollte auch das Finale gewonnen werden, sogar der DFB-Pokal (Heim-Gegner wäre Erzgebirge Aue, 2. Bundesliga).

Warnung genug

Foelsch findet solche Szenarien derzeit noch unangebracht. „Das verbietet sich“, sagt der Co-Spielertrainer der TSG vor der Partie in Pfedelbach. Sicher, jeder im Team sei heiß auf den Finaleinzug. „Dennoch liegt unser Fokus auf dem Halbfinale und auf dem kommenden Gegner“, versichert der Mittelfeldspieler, der sich noch gut an die Saison 2016/17 erinnern kann, als die Balinger letztmals im Halbfinale gestanden hatten: Mit den Sportfreunden Dormerkingen war es ebenfalls gegen einen damaligen Landesligisten gegangen. 1:2 hieß es am Ende. Die TSG schied aus. „Wir gehen das Spiel seriös an, erwarten wie zuletzt schwüle Bedingungen, viel Laufarbeit und einen Gegner, der uns als Favoriten um jeden Preis stolpern lassen möchte“, erklärt der Co-Trainer.

Ilshofen rausgeworfen

Auch den Ligavergleich lässt der 32-Jährige nicht zu, schließlich steht der Hohenlohe-Klub wie auch die Balinger im WFV-Pokal-Halbfinale. „Das bedeutet, dass sie imstande sind, andere Mannschaften zu schlagen“, sagt Foelsch, der 2010 mit dem VfR Aalen den Pokal schon mal gewonnen hat – als einziger Spieler im Balinger Team (4:1-Sieg gegen Illertissen). Zum Beispiel den Verbandsligisten FSV Hollenbach, den die Pfedelbacher in der ersten Pokalrunde mit einem 5:2 nach Elfmeterschießen aus dem Pokal kegelten; sogar einen Oberligisten bezwang man im Achtelfinale, als Pfedelbach den TSV Ilshofen mit 2:1 besiegte. Im jüngsten Viertelfinale setzte sich die Mannschaft von Coach Michael Blondowski mit 2:0 gegen den Landesligisten FV Löchgau durch.

Braun sieht „ein sehr gutes Spiel“

Die Balinger gewannen ihr Viertelfinale derweil beim Oberliga-Klub 1. Göppinger SV relativ souverän mit 4:2. Chefcoach Braun hat sich die Partie unter der Woche nochmals auf Video angeschaut und festgestellt, „dass wir ein sehr gutes Spiel abgeliefert haben“. Auch, dass die TSG die Göppinger nach dem 3:0-Pausenstand nochmals bis auf 2:3 herankommen ließ, fand Braun nicht tragisch – weil es Gegentore nach Standards waren. „Und die Göppinger haben einfach eine hohe Qualität bei solchen Situationen“, sagt Braun. „Das möchte man zwar, aber kann man eben nicht immer völlig eliminieren.“

Drei TSG-Ausfälle

Sorge, dass seine Truppe den klassentieferen Gegner unterschätzen wird, hat der früher Profi ebenfalls nicht. Was er erwartet: dass seine Elf, bei der Marc Pettenkofer, Tom Schiffel und Jonas Fritschi sicher fehlen werden, ihre überlegene Qualität, die sie gegenüber den Gastgebern definitiv aufweist, am Samstag auch ausspielt. „Und, dass die Jungs Freude am Fußball haben und genauso auch auftreten werden.“ Diese Freude ist zu einem guten Teil auch Vorfreude – die aufs Finale.