Handball

Finales Heimspiel des Jahres: HBW Balingen-Weilstetten erwartet Flensburg-Handewitt

17.12.2021

Von Marcus Arndt

Finales Heimspiel des Jahres: HBW Balingen-Weilstetten erwartet Flensburg-Handewitt

© Herl

Zuletzt konnte der HBW nicht überzeugen.

Als krasser Außenseiter gehen die „Gallier“ gegen die SG Flensburg-Handewitt am Sonntag auf die Platte. Nach einem schwierigen Saisonstart hat der Vizemeister in der Liga zuletzt sechs Mal in Folge gewonnen.

Ungefährdet mit 27:19 am Donnerstag gegen Lemgo. Zweistellig fiel der Erfolg gegen Leipzig (Endstand: 31:21) aus. Die Sachsen scheiterten in Durchgang eins immer wieder an SG-Keeper Kevin Möller, welcher die Körperkulturellen in den ersten 30 Minuten mit 13 Paraden und einer unfassbaren Quote entnervte.

„Wenn man so einen Torwart wie Kevin in seinen Reihen hat, dann wird es schwer für jeden Gegner“, hebt der Flensburger Coach Maik Machulla hervor, „ohne ihn hätte es zur Pause unentschieden stehen können.“ So aber lag der Tabellendritte mit 13:9 vorne, der nach der Pause den Vorsprung sukzessive ausbaute.

„Man hat es selten, dass der Plan, den man für ein Spiel aufstellt, sich fast 100-prozentig erfüllt“, meint Lasse Svan, „Möller hielt überragend, die Abwehr war aggressiv, und vorne unterliefen uns fast keine technischen Fehler. Das gibt viel Selbstvertrauen. Man muss auch bereit sein, auf ein hohes Niveau zu kommen.“

Mehr Konzentration und Präzision

Das gelingt den Balingern in dieser Spielzeit nur sehr selten. Gegen die MT Melsungen kassierte das Team von Jens Bürkle eine empfindliche 25:34-Pleite. „Wir hatten massive Probleme“, räumt der HBW-Trainer unumwunden ein, „einige Dinge haben uns inhaltlich überfordert.“

Die arbeitete der Sportwissenschaftler heraus – und mit seiner Mannschaft auf. „Ein paar Leute haben nicht stattgefunden“, kritisiert der ehemalige Erstliga-Kreisläufer. Dieser fordert im Duell mit dem Vizemeister „mehr Mut, mehr Klarheit“ von seinen Spielern. „Und mehr Konzentration und Präzision“, so der 41-Jährige weiter.

Der kann wieder auf Tim Nothdurft zurückgreifen. Der Linksaußen hat mit der Mannschaft beschwerdefrei trainiert. Auch ein Comeback von Regisseur Lukas Saueressig schließt Bürkle in den finalen Spielen des Jahres gegen Flensburg-Handewitt (Sonntag, 16 Uhr, SparkassenArena) sowie in Berlin (23. Dezember) und Minden (26. Dezember) nicht aus.

„Wir werden nichts riskieren“

„Ich kann nicht sagen, ob es bis Sonntag reicht“, sagt der erfahrene Übungsleiter, „aber es wäre sehr, sehr wichtig für uns.“ Auch der 24-Jährige hat in dieser Woche mit der „roten Warnweste“ (O-Ton Bürkle) das Gros im Übungsbetrieb mitgemacht. „Vieles sieht anders, sieht besser aus“, setzt der HBW-Kommandogeber sehr große Hoffnungen in die Rückkehr von Saueressig, „aber wir werden nichts riskieren.“

Im Hinblick auf das richtungsweisende Kellerduell nach Weihnachten an der Weser versucht Bürkle, seine Mannschaft nach den deutlichen Niederlagen wieder in die Spur zu bekommen. „Wir müssen auf uns schauen und wieder besser Handball spielen“, betont er, „Flensburg ist ein richtiges Brett. Die haben einen richtigen Lauf.“

Eindrucksvoll korrigierten die Norddeutschen einen Stotterstart, trotzten personellen Problemen. Mit der Nachverpflichtung des Isländers Teitur Einarsson, der über die Saison hinaus an der Flensburger Förde bleiben wird, haben die SG-Granden klug nachgebessert. „Die letzten Jahre haben gezeigt, dass wir uns in der Breite besser aufstellen müssen“, sagt Machulla, der wieder auf den lange verletzten Franz Semper zurückgreifen kann.

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