Handball

Finaler Test vor dem Saisonstart: HBW Balingen-Weilstetten besiegt Göppingen mit 30:23

01.09.2021

Von Marcus Arndt

Finaler Test vor dem Saisonstart: HBW Balingen-Weilstetten besiegt Göppingen mit 30:23

© Herl

Daniel Ingason machte gegen Göppingen ein starkes Spiel.

Trotz personeller Probleme tankte der HBW nach einer schwierigen Vorbereitung noch einmal kräftig Selbstvertrauen. Im schwäbischen Derby setzten sich die „Gallier“ nach der Pause vorentscheidend mit 21:14 ab.

Die Voraussetzungen waren vor dem letzten Test für Trainer Jens Bürkle nicht optimal: Neben den Langzeitverletzten fehlten Rekonvaleszent Kristian Beciri, James Junior Scott und Spielmacher Lukas Saueressig.

Für den 24-Jährigen rückte Neuzugang Daniel Ingason in die Mitte, im Abwehrzentrum verteidigte en gros Kapitän Jona Schoch neben dem Isländer. Das funktionierte in den Anfangsminuten, welche die Balinger dominierten. Fabian Wiederstein vom Kreis und Ingason aus neun Metern trafen für den HBW (2:0/3.). Den Zwei-Tore-Vorteil konservierte der Aufsteiger von 2019: beim 3:1 (3. Minute) und 4:2 (5.).

Außenseiter legt vor

Die Göppinger taten sich schwer, scheiterten immer wieder an Jensen-Nachfolger Simon Sejr im Kasten des Kreisstadt-Klubs. Marcel Schiller sorgte aus schwierigem Winkel für den Anschluss: beim 3:4 (8.). In der Folge lief es nicht mehr rund im Balinger Angriff. Dieser blieb fast sechs Minuten torlos, ehe Ingason zum 5:3 erfolgreich war (11.). Der Außenseiter führte trotz kleiner Kapelle weiter knapp (7:6/14.).

Mit seinem dritten Treffer egalisierte Schiller, ehe Kresimir Kozina beim 7:8 für die erste Gästeführung sorgte (16.). Die Intensität nahm weiter zu – trotz Unterzahl legte der HBW beim 10:9 durch Tim Nothdurft erneut vor (21.). Frisch Auf-Trainer Hartmut Mayerhoffer haderte, bat zur Extrabesprechung an die Seitenlinie. Die Auszeit verpuffte. Zur Pause waren es plus drei aus Sicht der „Gallier“ (17:14).

Altmeister fehlen Entscheider

Balingen-Weilstetten schraubte nach dem Seitenwechsel das Ergebnis weiter in die Höhe. Vladan Lipovina netzte zum 18:14 (31.), während Göppingen wenig Lösungen gegen die stabile Balinger Defensivabteilung fand. Janus Smarason zog die nächste Fahrkarte – und der HBW weiter davon: auf 19:14 (33.). Ohne das Rückraumduo Kneule/Heymann fehlten dem Altmeister die Entscheider auf der Platte. Mayerhoffer reagierte auf den 0:4-Negativlauf, zückte früh die Grüne Karte (35.). Vergebens.

Es wurde – wie schon bei der 23:37-Rutsche gegen die Rhein-Neckar Löwen – richtig bitter für den Tabellensiebten der Vorsaison, der weiter zurückfiel: mit 14:21 (36.). Frisch Auf konterte mit einem 4:0-Lauf, welches in dieser Phase frischer wirkte. Die „Gallier“ wackelten beim 21:23 (49.) kurz, ehe Ingason mit zwei feinen Einzelaktionen und Schoch den Deckel drauf machten (27:21/55.). Am Ende hieß es 30:23.

Eng getaktet

Nach dem schwäbischen Derby trainieren die „Gallier“ heute noch einmal. „Bis Sonntagabend machen wir dann frei“, erklärt Bürkle. In der Folge gilt der Fokus dem Doppelpack in Kiel (8. September, 19.05 Uhr) und gegen Minden (11. September, 18.30 Uhr). Unumwunden räumt der erfahrene Übungsleiter ein: „Ich hätte vor dem ersten Heimspiel gerne etwas mehr Zeit gehabt.“ Die hat er aber nicht – und so ist die erste Woche in der neuen Runde bereits eng getaktet für die Schwaben. Nach dem Abschlusstraining am Dienstag fliegen die Balinger nach Hamburg – am Donnerstag geht’s zurück.

Vor dem Rückflug übt der HBW noch einmal in der Hansestadt. Das habe sich zeitlich so ergeben, verrät Bürkle, welcher dann nur noch eine Einheit vor dem Duell mit GWD hat. „Deshalb werden wir uns davor bereits ein paar Dinge von Minden anschauen“, so der 40-Jährige weiter, welcher die Grün-Weißen „besser eingespielt als erwartet“ kategorisiert.

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