Handball

Final-Niederlage gegen die Rhein-Neckar Löwen: HBW Balingen-Weilstetten Zweiter beim BGV-Cup

13.09.2020

Von Marcus Arndt

Final-Niederlage gegen die Rhein-Neckar Löwen: HBW Balingen-Weilstetten Zweiter beim BGV-Cup

© Eibner-Pressefoto

Im Finale gegen die Löwen kassierte der HBW eine knappe Niederlage.

Das Vorbereitungsturnier in Baden-Württemberg diente als Testlauf für die kommende Spielzeit: sportlich nur bedingt ein Gradmesser, aber für die geplante Rückkehr in den Liga-Alltag unglaublich wichtig.

Für die „Gallier“ avancierte der BGV-Cup zu einem vollen Erfolg – in allen Bereichen. Reibungslos verliefen die Spiele in der Balinger SparkassenArena. Mit dem Finaleinzug gegen den Ex-Meister aus Mannheim präsentierten sich die Schwaben in bestechender Frühform.

Personell dezimiert, ohne die Leistungsträger Jona Schoch und Marcel Niemeyer, besiegte der letztjährige Aufsteiger im Halbfinale den TVB Stuttgart mit 27:26. Nach einer Acht-Tore-Führung machte es der HBW allerdings unnötig spannend.

Knappe Sache auch im Halbfinale

„Wir haben drei enge Spiele gehabt – und alle drei gewonnen. Das sagt schon auch etwas“, bilanziert Jens Bürkle und fügt hinzu: „Die ersten 50 Minuten haben wir wirklich sehr, sehr gut Handball gespielt. Da haben viele Dinge wie Abwehr und Angriff sehr gut funktioniert. Wir haben dann ein paar Freie zu viel liegen gelassen, haben vielleicht auch überpowert ...“

Und die Wild Boys verkürzten – die Ergebniswende blieb aber aus. „Wir haben ein paar Bälle hergegeben, wo Stuttgart zu schnell in Kontertore kam“, ärgert sich der Balinger Coach, „das darf dir nicht passieren.“ Der erfahrene Übungsleiter wusste aber auch die Leistung seiner dezimierten Truppe richtig einzuordnen. „Wir haben es gut gemacht“, urteilt der Sportwissenschaftler, der Fabian Wiederstein schonte.

Der Neuzugang aus Konstanz fiel im Training auf die Schulter und pausierte in den beiden finalen Spielen um den BGV-Cup. „Wir wollten jetzt einfach nichts mehr riskieren“, betont Bürkle, „in der Runde hätte er gespielt. Das war eine reine Vorsichtsmaßnahme.“ Auch im gestrigen Endspiel, welches die Schwaben mit 28:31 (16:15) gegen die Rhein-Neckar Löwen verloren haben, pausierte der Kreisläufer.

Individuell nicht gut genug

Nach dem 30:28-Sieg gegen Frisch Auf Göppingen wurde Stuttgart am Ende Dritter. Gegen die „Gallier“ präsentierte sich der TVB phasenweise erschreckend schwach. „Wir sind nicht gut ins Spiel gekommen, waren zu nachlässig und nicht aggressiv genug in der Abwehr“, gesteht Nationalkeeper Johannes Bitter ein, „die individuelle Leistung war am Anfang nicht gut genug und dann sind wir, glaube ich, mit sieben oder acht hinten und haben nichts mehr zu verlieren. Plötzlich kämpfen wir, fighten wir – aber das war einfach zu spät. Das hat mich genervt.“

Am Ende könne er mit Ergebnis leben, so der Weltmeister von 2007 weiter, „weil wir echt gute letzte 20 Minuten gespielt haben.“

Wichtig: Flexibilität

Positiv blickt er dem Rundenauftakt im Oktober entgegen – auch wenn die Branche weiter coronabedingt bangt. Erst mussten die Melsunger Nationalspieler Finn Lemke und Silvio Heinevetter in Quarantäne, nun infizierte sich Stuttgarts Trainer Jürgen Schweikardt mit dem Coronavirus: Auf der Zielgeraden zum Re-Start in der Bundesliga sorgen diese Nachrichten für ein mulmiges Gefühl beim Blick auf die bevorstehende Mammut-Saison mit vollgepackten englischen Wochen und einer Fülle an Reisen.

Von Panikmache hält der Stuttgarter Kapitän nichts. Im Gegenteil! „Es wird auch während der Saison immer mal passieren, dass es Coronafälle bei den Klubs gibt und es zu Spielverlegungen kommt. Da dürfen wir nicht blauäugig sein“, meint Bitter im Gespräch mit dem Sport-Informations-Dienst (kurz: sid). Die Flexibilität aller Beteiligten sei „in dieser für alle schwierigen Zeit“ sehr wichtig, er hält es deswegen nach über einem halben Jahr Spielpause für „die absolut richtige Entscheidung, jetzt zu starten“.

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