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Feuerwehr stellt Pferd mit Kran auf die Beine

Von Hardy Kromer

Ja, liegt der Butzenwasen denn in Bethlehem? In einem Hechinger Stall hat sich an Weihnachten Wundersames zugetragen.

Da liegt das Ross und rührt sich nicht. Die Feuerwehrleute legen ihm einen Gurt, der an einem Kran hängt, um den Bauch.

So ein Einsatz ausgerechnet an Weihnachten! Und am Ende waren alle einfach nur happy!“ Michael Binanzer, Zugführer bei der Hechinger Feuerwehr, ist noch immer ganz ergriffen von dem, was sich am zweiten Weihnachtsfeiertag zur Mittagszeit in einem Stall draußen auf dem Butzenwasen abgespielt hat.

Zusammen mit seinen Kameraden von der Feuerwehr-Abteilung Stadt war er zu einem wahrlich nicht alltäglichen Einsatz gerufen worden. Die Besitzer eines Pferdes hatten Alarm geschlagen, weil das hochbetagte, 36 Jahre alte Tier vor dem Stall auf dem Boden lag und nicht mehr auf die Beine zu bekommen war.

Wer kann da helfen, wenn nicht die Feuerwehr mit ihrem noch relativ neuen Kranfahrzeug? Die Stadt hatte den Floriansjüngern diese Allzweckwaffe im vergangenen Jahr in erster Linie mit Blick auf eventuelle Hochwasser-Einsätze spendiert. Mit so einem Kran lassen sich locker Autos aus der Starzel ziehen, wenn sie wie einst anno 2008 den Durchlass unter der Schützenbrücke blockieren.

Aber auch ein 600 Kilogramm schweres, bewegungsunfähiges Huftier kann damit aus einer misslichen Lage befreit werden. Und genau das tat die Truppe unter dem Kommando von Mike Bulach am Stephanstag. Der Schimmel wurde angegurtet, ganz sanft angehoben und danach ebenso behutsam wieder auf die Beine gestellt, während die ebenfalls herbeigeeilte Notfall-Tierärztin dem Pferd mehrere Medikamente verabreichte.

Diese schlugen offenbar sehr schnell an, sodass das Ross, nachdem es wieder Boden unter den Hufen hatte, wieder selbstständig in den Stall gehen konnte und – immer ein gutes Zeichen – gleich mit dem Fressen begann.

„Es war ein kniffliger Einsatz, aber erfolgreich!“ freute sich Frank Huber, der Pferdefachmann in den Reihen der Hechinger Feuerwehr.

Doch was war der Grund gewesen für die Schwäche des Pferdes? Eine Kolik etwa, das Schreckgespenst eines jeden Pferdehalters? Eher nicht. Das Tier war wohl eher ungeschickt gestürzt und hatte sich dann das linke Hinterbein unter dem schweren Bauch eingeklemmt. Kann ja mal passieren, wenn man 36 Jahre auf dem Pferdebuckel hat!