Am 20. Juni 1932 ist Hans Loos in Stuttgart geboren. Er ist dort aufgewachsen und hat auch in der Landeshauptstadt studiert sowie in seiner Geburtsstadt und in Esslingen erste berufliche Erfahrungen gesammelt. 1964 setzte er sich gegen 26 Mitbewerber durch und wurde als Leiter des Hochbauamts und Balinger Stadtbaumeister gewählt.

Zahlreiche stadtbildprägende Gebäude wurden in den fast drei Jahrzehnten seiner Tätigkeit gebaut. Das Feuerwehrgerätehaus in Balingen war sein erstes Projekt, das er als Architekt auch selbst geplant hat. Es kamen bis 1993 Dutzende Neubauprojekte hinzu: das Gymnasium und die Realschule auf dem Längenfeld, die Stadthalle und das Eyachbad sind nur einige davon; außerdem viele Um- und Neugestaltungen.

Ein Fokus lag auf sozialem Mietwohnungsbau

Er stellte zudem die Weichen für die Erneuerung der Kernstadt. Der städtebauliche Wettbewerb zur Gestaltung der engeren Kernstadt wurde Anfang der 80er-Jahre auf seine Anregung hin durchgeführt. Der soziale Mietwohnungsbau war ihm stets ein besonderes Anliegen, dieser sei unter Bürgermeister Albert Hagenbuch auch stets forciert worden.

In die Zeit, in der Hans Loos Balinger Stadtbaumeister war, fiel 1970 bis 75 auch die Gemeindereform. 1964 zählte Balingen mit Heselwangen 12.360 Einwohner. Zum Ende seiner Amtszeit lebten rund 33.000 Personen in der Großen Kreisstadt mit ihren Stadtteilen. „Durch die Gemeindereform ist Balingen zu einem der bedeutendsten Mittelzentren im Land gewachsen“, unterstreicht Hans Loos.

Hochachtung für Arbeit seiner Nachfolger

Die Zusammenarbeit mit den (Ober-)Bürgermeistern Albert Hagenbuch, Dr. Eugen Fleischmann und Dr. Edmund Merkel, den Rathausmitarbeitern und dem Gemeinderat sei stets loyal und konstruktiv gewesen. Auch nach Beginn des Ruhestandes war Hans Loos‘ Expertise als Sachverständiger gefragt. Nach wie vor verfolgt das Ehepaar Loos sehr aufmerksam die Entwicklung der Stadt. Was von seinen Nachfolgern geschaffen wurde und wird, „hat meine Hochachtung und Würdigung“, lobt Hans Loos.

„Die Attraktivität der Stadt wird sich mit der Fertigstellung der Gartenschau um einen großen Schritt noch weiter verbessern.“

Balingen ist für die Familie Loos Heimat geworden

Balingen war Hans Loos nicht nur ein Arbeitswohnort. Bereits im Frühjahr 1965 ist die Familie aus Stuttgart nachgekommen. „Wir sind glücklich hier und es ist unsere Heimat geworden“, sagen Ingrid und Hans Loos. Sofort seien sie mit offenen Armen empfangen worden, hatten schnell einen großen Freundes- und Bekanntenkreis.

„Wir führen eine außerordentlich glückliche Ehe und haben eine wunderbare Familie“, sagen die beiden, die seit 1956 verheiratet sind, zwei Töchter und einen Sohn haben. Der Enkelsohn und die sechs Enkeltöchter sind ihr ganzer Stolz, wie man deutlich spürt, wenn sie von ihnen und ihren Werdegängen erzählen.

In der Freizeit und im Ruhestand große Abenteuer erlebt

Das Bergsteigen, Bergwandern und Skifahren war bis vor zehn Jahren ein großer Teil des Lebens von Hans Loos. Diese Leidenschaft teilte er mit seiner Ehefrau. Die Besteigung des Mont Blanc 1971 war ein prägender Moment für den heutigen Jubilar. Ein weiterer bergsteigerischer Höhepunkt für ihn war auch die Besteigung der drei 4000er im Wallis.

Zu großen Abenteuern machten sich Hans und Ingrid Loos von 1993 an auf: 19 Jahre lang unternahmen sie auf allen Kontinenten Reisen. Mit gemieteten (Allrad-) Wohnmobilen erkundeten sie Alaska und Nordamerika, bereisten Neuseeland von Süden nach Norden und sie lernten Land und Leute in Australien und einigen Ländern Afrikas kennen. Zahlreiche imposante Aufnahmen zieren die Wände des Eigenheims und erinnern an diese Erlebnisse. Heute reisen sie mit den Enkelkindern quasi virtuell mit und freuen sich darüber, wenn sie von ihnen über Whatsapp Fotos aus allen Ecken der Welt erhalten.

„Ich hatte und habe ein schönes und erfülltes Leben und nehme nach wie vor regen Anteil am politischen und gesellschaftlichen Leben – lokal und weltweit“, resümiert Hans Loos zu seinem 90. Geburtstag. Gefeiert wird am Wochenende mit der Familie und Freunden.