Ferdinand schaltet seinen Ex-Klub aus: Balingen verliert mit 1:4 in Hoffenheim

Von Marcel Schlegel

Der Stürmer trifft beim 4:1-Heimsieg seiner TSG Hoffenheim U 23 am Freitagabend gegen die TSG Balingen bereits in der ersten Hälfte doppelt.

Ferdinand schaltet seinen Ex-Klub aus: Balingen verliert mit 1:4 in Hoffenheim

Balingen und Daniel Seemann mussten sich bei Hoffenheim 2 mit 1:4 geschlagen geben.

Vier Jahr trug Jan Ferdinand das Trikot der TSG Balingen, war als A-Junior bereits für die erste Mannschaft des Kreisstadtklubs aufgelaufen, ehe es den heute 22-Jährigen 2015 in den Profifußball zum VfB Stuttgart zog.

Starker Auftritt von Ferdinand

Am Freitagabend sorgte der Stürmer aus Ebingen beinahe im Alleingang für den siebten Saisonsieg seiner TSG 1899 Hoffenheim 2 im Flutlichtspiel gegen seinen schwäbischen Ex-Klub, der weiterhin Regionalliga-Vorletzter ist. Zwei Treffer, die Saisontore vier und fünf, steuerte der frühere Stuttgarter Ferdinand zum 4:1-Heimerfolg der auf Tabellenplatz sechs liegenden Kraichgauer bereits im ersten Durchgang bei (3:1). Und schließlich holte der Ebinger noch den Elfmeter zum vierten Sinsheimer Treffer raus.

Fecker: Spiel nicht so eindeutig wie das Ergebnis

„Das Ergebnis klingt scheinbar so eindeutig“, sagte Balingens Co-Trainer Fabian Fecker nach dem 19. Saisonspiel, „aber am Ende waren wir lediglich in einer Sache wirklich schwächer: in der Chancenverwertung.“

Diese Meinung konnte man teilen. Denn tatsächlich zeigte sich die Mannschaft um Balingens Coach Bernd Bauer in der Rhein-Neckar-Arena, wo Jonas Vogler schon nach acht Minuten den Ball an den Pfosten köpfte, gegenüber der jüngsten 1:4-Niederlage gegen Frankfurt deutlich verbessert. Die Eyachstädter kämpften, grätschten, rannten und erspielten sich zudem einige hochprozentige Chancen.

Balinger ziehen Fahrkarten

Doch während die Gastgeber kaum eine Möglichkeit liegen ließen und schon nach 43 Minuten durch Treffer von Ferdinand (33. Minute), Andreas Ludwig (35.) und erneut Ferdinand (43.) vorentscheidend und angesichts des Spielverlaufs zu hoch mit 3:0 führten, zogen die Balinger meistens Fahrkarten. Mehr als der Anschlusstreffer durch Patrick Lauble zum 1:3 (44.) eine Minute nach dem zweiten Ferdinand-Tor sollte den Schwaben nicht mehr gelingen.

Hoffenheim 2 zeigt seine Qualität

„Zwei Treffer waren unnötig, die anderen zeigen einfach die enorme Qualität der TSG Hoffenheim“, stellte Fecker fest, dessen Balinger TSG nun 14 ihrer 19 Spiele verloren hat und mehr denn je mit der Oberliga planen kann. „Mit dieser Leistung können wir nicht zufrieden sein“, meinte derweil Marco Wildersinn. „Wir haben viel zu viele Chancen zugelassen und halten den Gegner selbst beim Stand von 0:3 gefühlt im Spiel“, so der Hoffenheim-Coach. „Andererseits: Die Balinger musst du erstmal schlagen. Das ist ein unbequemer Gegner, der sich bis zum Schluss wehrt, der sich ganz anders, viel mutiger präsentiert als die meisten anderen Kellerkinder.“

Balingen kämpfte auch nach dem 1:4

Was Wildersinn, der die Bundesliga-Profis Philipp Ochs und Robert Zulj einsetzen konnte, meinte: Selbst nach dem 1:4, das in der 72. Minute erneut Ludwig nach einem Vogler-Foul an Ferdinand im Strafraum (71.) vom Elfmeterpunkt aus erzielte, hatte die Bauer-Elf noch Chancen – drei davon waren hochkarätig: Lauble scheiterte nach Vorarbeit von Denis Epstein respektive Lukas Foelsch in der 73. und 75. Minute doppelt am Hoffenheimer Keeper Stefan Drljaca, der jeweils klasse parierte. Foelsch selbst setzte in der 84. Minute nach Akkaya-Flanke noch einen Kopfball über das Hoffe-Tor – auch der hätte drin sein können. Da war es aus Balinger Sicht jedoch freilich schon zu spät.

Müller gibt Comeback

In der Schlussphase einzig erfreulich für die schwäbische TSG: Adrian Müller, der in der 85. Minute für Fabian Kurth ins Spiel kam, feierte nach fast auf den Tag genau achtmonatiger Verletzungspause sein Comeback.

TSG Balingen: Hauser; Eisele, Schmitz, Konz, Vogler, Kurth (85. Müller), Seemann (72. Epstein), Schuon, Foelsch, Cabraja (64. Akkaya), Lauble.

Tore: 1:0 Ferdinand (33.), 2:0 Ludwig (35.), 3:0 Ferdinand (43.), 3:1 Lauble (44.), 4:1 Ludwig (72./Elfmeter).

Schiedsrichter: Jan Dennemärker (Schwarzenholz).

Zuschauer: 150.