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Felsenmeer im Kunstmuseum

Bei der umfangreichen Doppelaus-stellung dreht sich ab Sonntag alles um Höhlen, Steinbrüche und Naturstrukturen.

Das Kunstmuseum Albstadt lädt ein zur doppelten Ausstellungseröffnung am 22. April um 11 Uhr. In der Sammlungspräsentation „Im Felsenmeer der Schwäbischen Alb“ dreht sich alles um Höhlen, Felsen und Steinbrüche. Parallel inszeniert die Künstlerin Katharina Krenkel in ihrer Rauminstallation „Faden, Stein, Papier“ eine Rauminstallation, in der Höhlen und Steinbrüche auf der Schwäbischen Alb ebenso wie Steinbrüche im Saarland, im Sauerland auf der griechischen Insel Thassos.

Wo sich einst das Jurameer ausbreitete, entstand in Abermillionen Jahren aus Sedimenten und Riffen das Gebirge der Schwäbischen Alb. Der Mensch hat dieses Naturspektakel mitgestaltet: Er errichtete Burgen, plagte sich mit der Urbarmachung der Steinäcker und rang dem Land seine Rohstoffe ab. Für die bildende Kunst bietet diese teils wilde, teils gezähmte Natur einen reichen Schatz an Inspirationen. In dem Bewusstsein, diesem Panorama durch bloßes Abbilden nie gerecht werden zu können, wurden die Künstler zu Schöpfern ihrer eigenen Alb-landschaften. Die Ausstellung mit über 90 Gemälden, Zeichnungen und druckgrafischen Arbeiten, entstanden seit der Mitte des 17. Jahrhunderts bis in die Gegenwart, legt hiervon ein Zeugnis ab. Die Ausstellung geht bis 16. September 2018.

Parallel präsentiert das Kunstmuseum Albstadt die Ausstellung „Katharina Krenkel – Faden, Stein, Papier“: Die im Saarland lebende, 1966 geborene Künstlerin Katharina Krenkel erforscht seit 2014 Höhlen und Steinbrüche auf ihre Weise – vor Ort mit Bleistift und Tusche, im Atelier mit dem Faden auf Papier zeichnend, im Holz- und Linoldruck auf Papier druckend, mit Faden und Häkelnadel plastisch gestaltend. Dem besonderen Formenreichtum uralter Schichtungen und steinernen Wachstums ist sie dabei in Griechenland auf Thassos ebenso wie in den Vogesen (Lothringen), im Pfälzer Wald, im Saarland, im Sauerland und auf der Schwäbischen Alb auf der Spur. Hier unter anderem in der Kolbinger Höhle, der Linkenboldshöhle, der Nebelhöhle sowie in Dotternhausen und Straßberg. Dabei faszinieren sie Widersprüche und Gegensätze: innen und außen, hell und dunkel.

Katharina Krenkel zeigt ihre „soft sculptures“ und bettet ihre grafischen Arbeiten in eine Rauminstallation ein. Die Ausstellung ist bis zum 30. September 2018 zu sehen. Zur Dokumentation erscheint Anfang Juni das Felsenmeer-Magazin. Als Zugabe stellt das Kunstmuseum zwei großformatige Neuerwerbungen der Düsseldorfer Malerin Ludmilla von Arseniew vor, die im Forum präsentiert werden. Bei der Eröffnung am 22. April 2018 begrüßt Klaus Konzelmann, Oberbürgermeister der Stadt Albstadt. Dr. Veronika Mertens spricht einführend zu den Ausstellungen Katharina Krenkel und Ludmilla von Arseniew. Dr. Kai Hohenfeld, wissenschaftlicher Mitarbeiter, spricht zur Ausstellung „Im Felsenmeer der Schwäbischen Alb“.