Handball

Fehlerquote noch zu hoch: Jens Bürkle fordert Steigerung beim HBW Balingen-Weilstetten

30.07.2019

Von Marcus Arndt

Fehlerquote noch zu hoch: Jens Bürkle fordert Steigerung beim HBW Balingen-Weilstetten

© Marco Wolf

Der HBW setzte sich in Altensteig gegen Stuttgart durch.

In der Vorbereitung arbeitet Jens Bürkle akribisch mit dem Bundesliga-Aufsteiger aus der Kreisstadt. Noch sieht der Sportwissenschaftler bei seiner Mannschaft Steigerungspotenzial, „aber wir sind körperlich nicht unterlegen.“

„Ich bin zufrieden“, sagt der Balinger Kommandogeber nach Rang drei beim S-Cup in Altensteig, „das Turnier hat genau das gebracht, was wir erwartet hatten.“

Nach einem 33:30-Auftaktsieg über den FC Porto kassierten die „Gallier“ eine empfindliche 26:34-Niederlage gegen den Altmeister aus Göppingen. „Dieses Spiel hatte schon etwas von erster Liga“, meint der HBW-Coach, „und sollte uns als Warnung dienen.“

Im kleinen Finale setzte sich der Zweitliga-Titelträger schließlich mit 33:26 gegen die neu formierte Mannschaft aus Stuttgart durch. „Wir waren etwas frischer als der Gegner“, hat Bürkle beobachtet, welcher den Sieg im schwäbischen Derby nicht überbewerten wollte: „Es war schön für uns – weniger schön für den Gegner. Wem die Partie mehr gebracht hat, wird die kommende Saison zeigen. In dieser werden wir mit Sicherheit eine andere Stuttgarter Mannschaft sehen.“

Trainingslager im Breisgau

Die Landeshauptstädter starten ohnehin später in die Punkterunde, „und konnten die Vorbereitung etwas anders planen“, so der Sportwissenschaftler weiter. Der Kreisstadt-Klub bezieht von Donnerstag bis Samstag ein Kurztrainingslager im Breisgau. Geplant sind eine öffentliche Übungseinheit sowie ein Test gegen den Schweizer Serienmeister aus Schaffhausen am Freitagabend (18 Uhr, Jahnhalle Zähringen).

„Wir wollen in erster Linie gemeinsam Zeit verbringen und ein paar Dinge besprechen“, verrät Bürkle, welcher weiter am Abwehrverhalten und an verschiedenen Angriffshandlungen feilt.

Klare Vorstellungen

Ein zentrales Thema werde der Mittelblock sein, erläutert der 38-Jährige. Der ehemalige Bundesliga-Kreisläufer fordert in der Offensive „mehr Verantwortung für den Ball“ ein. Diese vermisste er gegen Frisch Auf, „und dann geht es ganz schnell“.

Das muss der Aufsteiger in der Liga verhindern. „Wir müssen die kleinen Sachen auch unter Stress hinkriegen“, betont Bürkle und fügt hinzu: „Die Passqualität und das Raumverständnis sind noch nicht optimal. Das ist nichts Gravierendes, aber wir müssen manche Dinge im Detail einfach besser machen.“

„Auf dem richtigen Weg“

Knapp zweieinhalb Wochen vor dem Pflichtspielauftakt im DHB-Pokal gegen den Ligarivalen HSG Wetzlar (17. August, 19 Uhr, SparkassenArena) sieht der erfahrene Trainer sein Team „auf dem richtigen Weg“, hatte sich vom Klassiker im Schwarzwald aber „mehr Erkenntnisse erhofft, ich bin nicht 100-prozentig schlau geworden.“

Das Gros der „Gallier“ liefert zweifelsohne – allen voran Oddur Gretarsson, der bei 28 Versuchen 28 Tore beim S-Cup erzielte. „Wir machen vieles sehr vernünftig“, urteilt Bürkle, „müssen aber noch mehr Tempo reinkriegen.“ Ohne allerdings Fehler zu machen, „denn die tun uns in der Liga richtig weh – und dann ist auch mal ein Spiel in zehn Minuten entschieden.“

Verstärkung aus dem Perspektivteam

In den finalen Tests gegen Schaffhausen und den BSV Bern (9. August, 19 Uhr, Steinlachhalle Mössingen) zieht Bürkle den Kader enger, „vielleicht nehmen wir noch ein oder zwei Spieler aus dem Perspektivteam mit.“

Niklas Diebel und Lars Röller sind Alternativen, „aber wir werden nicht mehr so häufig wechseln, sondern uns weiter einspielen“, blickt Bürkle voraus. Weiter fehlen wird Jona Schoch. Der Rückraumallrounder trainiert bereits wieder dosiert, könnte bei einem optimalen Heilungsverlauf im Heimspiel gegen Mit-Aufsteiger HSG Nordhorn-Lingen (1. September, 13.30 Uhr) ins Team zurückkehren.

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