Handball

Fehlerfestival vor leeren Rängen: HBW Balingen-Weilstetten verliert Geisterspiel in Leipzig

02.12.2021

Von Larissa Bühler

Fehlerfestival vor leeren Rängen: HBW Balingen-Weilstetten verliert Geisterspiel in Leipzig

© Fotostand

Der HBW kassierte in Leipzig eine weitere Niederlage.

Es bleibt dabei: Vor fremder Kulisse kann der HBW Balingen-Weilstetten in dieser Bundesliga-Saison nicht gewinnen. Auch aus Leipzig mussten die Schwaben mit leeren Händen die Heimreise antreten, unterlagen mit 24:31 (15:16).

Neben den Langzeitverletzten mussten auch Fabian Wiederstein (krank), Patrick Volz (Fingerbruch) und Mario Ruminsky – nach dem Kopftreffer im Spiel gegen Göppingen – am Donnerstagabend passen. Äußerst dezimiert, trotz der Unterstützung aus dem Perspektivteam, traten die „Gallier“ so vor der Leipziger Geisterspielkulisse an.

Da überraschte der starke Auftakt doch etwas. Während Leipzig noch nicht richtig in die Begegnung fand, erwischten die Schwaben einen Start nach Maß. Vladan Lipovina sorgte mit einem Siebenmeter für den ersten Treffer, die frühen Leipziger Patzer bestraften Tobias Heinzelmann und Jona Schoch zunächst mit einer 3:0-Führung (3. Minute).

Schneller Ausgleich

Anschließend setzte es eine Zeitstrafe für Alen Milosevic – doch die Balinger nutzten die Überzahlsituation nicht. Im Gegenteil: Nach einem Doppelpack von Marko Mamic bot sich Milosevic dann die Möglichkeit zum Ausgleich, der Kapitän ließ sich nicht zweimal bitten (6.).

Und damit nicht genug: Wenig später konnte Lukas Binder beim 5:4 sogar erstmals für die Sachsen vorlegen. Der Linksaußen war es auch, der beim 7:5 die erste Zwei-Tore-Führung der Gastgeber markierte. Deutlicher wurde es zunächst aber nicht, dafür war die Fehleranzahl im Leipziger Spiel einfach zu hoch. Björn Zintel, Heinzelmann und Schoch brachten mit einem 3:0-Lauf den wieder in Front (8:9/15.).

Probleme auf beiden Seiten

Doch auch die „Gallier“ leisteten sich wie in den vergangenen Wochen unnötige Patzer, zudem bekamen zwischen den Pfosten weder Simon Sejr noch der zwischenzeitlich eingewechselte Filip Baranasic eine Hand an den Ball. Etwas besser im Spiel war deren Gegenüber Joel Birlehm, doch Leipzig nutzte dies nicht aus.

Es blieb ein Spiel mit vielen Unsicherheiten auf beiden Seiten und einigen Führungswechseln. Kurz vor der Pause stellte Leipzig auf 16:15. HBW-Trainer Jens Bürkle nahm die Auszeit, wollte den Ausgleich – doch daraus wurde nichts.

Leipzig zieht davon

So egalisierten die Schwaben erst nach dem Wiederanpfiff, Elias Huber sorgte nach einem Gebala-Patzer für das 16:16 (32.). Aber es war auch weiterhin Leipzig, das vorlegen konnte. Bis zum 19:18 blieben die Schwaben noch in Schlagdistanz (36.) – verloren dann aber völlig den Faden.

Kaum mehr fand der HBW nun zum Abschluss – und wenn doch war Birlehm zur Stelle. Leipzig machte es besser, sorgte mit einem 6:1-Lauf für deutlichere Verhältnisse (25:19/42.). Bürkle zog die Notbremse. „Das geht zu schnell“, kritisierte der Sportwissenschaftler. „Nehmt nicht solche Halbchancen.“

Rückstand bleibt bestehen

Mit einer kurzzeitigen doppelten Unterzahl spielte der SC DHfK den Schwaben anschließend in die Karten, Zintel und Lipovina verkürzten auf 21:25 (45.). Das kurze Aufbäumen konnten die Leipziger jedoch rasch unterdrücken, ein Sunnefeldt-Doppelpack stellte die alten Verhältnisse wieder her (29:21/49.). Im HBW-Kasten taute Sejr nun auf – dessen Paraden kamen aber zu spät und verpufften schnell. Zu ungenau war die Arbeit seiner Vorderleute.

Die schwäbische Rumpftruppe verpasste es, in den Schlussminuten noch für Ergebniskosmetik zu sorgen, auch wenn die Chancen durchaus vorhanden waren. Zintel stellte knapp dreieinhalb Minuten vor Spielende auf 31:24 – dabei sollte es bleiben. „Wir machen einfach zu viele technische Fehler“, monierte Heinzelmann, mit fünf Toren Balingens bester Werfer. „Nach der Pause ging es viel zu schnell, diesen Rückstand konnten wir dann auch nicht mehr aufholen.“

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