Fasnet mal anders: Die Narrenzunft Balingen sorgt für eine bunte Innenstadt

Von Jelena Marjanov

Vielen fehlt die brauchtumsreiche fünfte Jahreszeit. Normalerweise wird damit der Winter ausgetrieben und die baldige Ankunft des Frühlings gefeiert. Corona macht den Narren jedoch mal wieder einen Strich durch die Rechnung. Die Balinger Narrenzunft lässt sich davon aber nicht unterkriegen und trägt mit einem geschmückten Schaufenster den närrischen Gedanken in die Friedrichstraße.

Fasnet mal anders: Die Narrenzunft Balingen sorgt für eine bunte Innenstadt

Der Mühltor Gerber, die Feuerhexe und der Teufel der Narrenzunft Balingen.

Eigentlich würde in diesen Wochen die fünfte Jahreszeit stattfinden. Die Innenstädte wären bunt geschmückt, voller Narren und man müsste sich überlegen, auf welche Fasnets-Veranstaltung man am Wochenende gehen möchte. Aufgrund der Corona-Pandemie muss das brauchtumsübliche Austreiben des Winters erneut ausfallen.

Fasnet im Schaufenster

Die Narrenzunft Balingen hat es sich aber nicht nehmen lassen, doch etwas Fasnet ins Städtle zu bringen. Seit Mitte Januar können die Figuren des Vereins im Schaufenster der momentan geschlossenen Geschäftsstelle des ZOLLERN-ALB-KURIER in der Friedrichstraße beäugt werden. Neben den Balinger Loable, inklusive eines Kinderhäs‘, stehen dort auch ein Mühltor-Gerber sowie ein Teufel und eine Feuerhexe, ebenfalls mit einem Kinderhäs.

Vor den Figuren sind ausgedruckte QR-Codes aufgestellt, scannt man diese ab, kommt man auf die Internetseite des Vereins. Dort werden die einzelnen Figuren und die jeweiligen Geschichten dahinter erklärt. Das Schaufenster ist bunt geschmückt und wird nachts auch beleuchtet.

Bereits vergangenes Jahr fand die Aktion der Narrenzunft Balingen am selben Ort statt. Zuvor wurden die Figuren im Bürgerbüro des Balinger Rathauses ausgestellt. „Da das aber für den Publikumsverkehr geschlossen war, mussten wir uns nach etwas anderem umschauen“, erzählt Andreas Hebrank, Vorsitzender des Vereins. „Mit der ZAK-Geschäftsstelle haben wir natürlich eine exponierte Lage und ein großes Schaufenster.“ Auch dieses Mal sollen die Figuren bis zum Fasnetsdienstag, an dem der Narrenbaum abgebaut wird, beziehungsweise Aschermittwoch stehen bleiben.

Hintergedanke des Vereins war, die Innenstadt etwas zu beleben und die Gesellschaft zum Dekorieren zu animieren – auch künftig: „Das muss ja nicht alles morgen passieren, aber vielleicht spielt sich das in den nächsten Jahren ein, dass mehr Gastronomen oder Einzelhändler ihre Fenster schmücken.“ Das Ziel ist es, nun den närrischen Gedanken in die Welt zu tragen – auch ohne traditionelle Fasnet. „Es ist gerade alles etwas grau und trist, da tut Farbe und Abwechslung gut“, fügt er an.