Falsche Paket-Links: Warnung vor SMS-Betrug und Schadsoftware

Von Benno Haile

Wer eine Nachricht zur Paket-Lieferverfolgung auf sein Handy bekommt, sollte vorsichtig sein: Aktuell machen Betrugs-SMS, die Schadsoftware auf dem Smartphone installieren, die Runde.

Falsche Paket-Links: Warnung vor SMS-Betrug und Schadsoftware

Die betrügerischen SMS enthalten einen Link, der zu einer Paket-Lieferverfolgung führen soll – tut er aber nicht.

„Ich arbeite selber in der IT: Für mich ist es selbstverständlich, Links zu prüfen, bevor ich auf sie klicke“, erklärt eine Leserin aus dem Zollernalbkreis, die sich an unsere Redaktion gewandt hat. In den vergangenen Tagen hätte sie gleich mehrere SMS erhalten, die einen Link enthielten, unter dem sie eine Paketlieferung nachverfolgen könne.

Die erste SMS habe sie sofort gelöscht, als dann weitere ins Postfach trudelten, habe sie nachgeforscht. Wie sich herausstellte, handelt es sich um eine Masche von Betrügern. Denn unter dem Link erhält man keine Informationen zu Paketen, sondern lädt unbemerkt Schadsoftware herunter.

SMS verbreitet sich über Telefone der Opfer weiter

„Ich habe die Nummern, unter denen die SMS verschickt wurden einfach mal angerufen: Das waren alles Privatleute, die vorher auf den Link geklickt hatten.“ Die Betrugsmasche verbreite sich bei jedem, der ihr auf den Leim geht, weiter, weil der Betrugs-Link automatisch per SMS an weitere Personen gesendet wird – auf Kosten des Geschädigten.

Auffällig dabei: Die Software scheine nicht auf das Telefonbuch der Betrugsopfer zuzugreifen. „Die Leute und die Nummern, die ich angerufen habe, waren mir unbekannt: Einer kam aus Berlin, einer aus Köln, einer aus Regensburg“, zählt sie auf.

Warnung für andere

Um andere zu warnen, und zu verhindern, dass sich die SMS weiterverbreiten, hat sich die Frau an unsere Zeitung gewandt. „Ich glaube, die Coronakrise ist auch ein Grund dafür, dass Kriminelle es nun mit solchen Maschen probieren.“

Das rät die Polizei

Im Zuständigkeitsbereich des Reutlinger Polizeipräsidiums kam es in den vergangenen Wochen immer wieder zu Fällen von Betrugs-SMS – auch Smishing (SMS + Phishing) genannt.

Die Polizei empfiehlt:

Außerdem rät die Polizei sich umgehend an die zuständige Polizeidienststelle zu wenden, falls man betroffen sein sollte. Auch Versuche solle man der Polizei melden. Denn aktenkundig seien vergleichsweise wenige Fälle, obwohl – das zeigen auch die Rückmeldungen unserer Leser – viele Handynutzer zahlreicher solcher Betrugs-SMS bekommen haben.

„Aber wir können nur abbilden, was uns gemeldet wird: Die Dunkelziffer wird sehr viel höher liegen“, sagt Ramona Noller vom Reutlinger Polizeipräsidium.