FSJ, FÖJ, BFD und Co.: Im Freiwilligendienst anderen Helfen und daran wachsen

Von BAFzA/BMFSFJ/PR-Redaktion

Bürgerschaftliches Engagement gibt es in vielen Formen. Freiwilligendienste ermöglichen Jugendlichen berufliche Orientierung und können Erwachsenen helfen, ihren Horizont zu erweitern und Neues kennen zu lernen.

FSJ, FÖJ, BFD und Co.: Im Freiwilligendienst anderen Helfen und daran wachsen

Mit Älteren Gymnastik machen, Veranstaltungen organisieren oder dem Schwimmtrainer zur Hand gehen: Ein Bundesfreiwilligendienst in Sportvereinen und -verbänden eröffnet Sportbegeisterten viele Möglichkeiten, sich einzubringen.

Freiwilligendienste fördern das gesellschaftliche Engagement zugunsten des Allgemeinwohls. Sie bieten die Chance auf zusätzlichen Kompetenzerwerb und fördern das lebenslange Lernen. Hierdurch tragen sie zur Persönlichkeitsentwicklung bei und stärken das Interesse an gesellschaftlichen Zusammenhängen.

Rund 100.000 Menschen leisten Jahr für Jahr einen Freiwilligendienst. In Deutschland werden diese für Jugendliche und junge Erwachsene angeboten, daneben gibt es den Bundesfreiwilligendienst, der sich an Personen richtet, die das 27. Lebensjahr vollendet haben.

Für die Jugend und junge Erwachsene

Nach der Schulzeit etwas Neues ausprobieren und gleichzeitig Gutes tun: An die 60.000 Jugendliche und junge Erwachsene verwirklichen diesen Wunsch in gemeinnützigen Einrichtungen, im Natur- und Umweltschutz oder in Hilfsprojekten im Ausland –jedes Jahr. Ihnen stehen dafür verschiedene Angebote– je nach Neigung und Interessen – zur Auswahl.

Die vielfältigen Angebote in den Jugendfreiwilligendiensten ermöglichen interessierten jungen Menschen bis zum Alter von 27 Jahren über einen Zeitraum von sechs bis 18 Monaten (die meisten Dienste dauern 12 Monate) nicht nur etwas Nützliches zu tun, indem sie sich für die Gesellschaft engagieren, sondern bieten auch Orientierung. Fragen wie „Ist ein Pflegeberuf für mich eine dauerhafte Perspektive?“ oder „Bin ich handwerklich geschickt genug für meinen Traumberuf?“ lassen sich praxisnah unter realen Bedingungen beantworten.

Kompetenzen erwerben

Die Jugendfreiwilligendienste sind Bildungsdienste und verbessern die Ausbildungs- und Beschäftigungsfähigkeit. Während des gesamten Dienstes werden die Freiwilligen pädagogisch begleitet; neben individueller Betreuung bedeutet dies bei einem zwölfmonatigen Dienst den Besuch von mindestens 25 Seminartagen, die durch die Freiwilligen auch mitgestaltet werden können. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer eines Freiwilligendienstes erwerben wichtige soziale und personale Kompetenzen, die unter anderem auch als Schlüsselqualifikationen am Arbeitsmarkt gefragt sind. Freiwillige leisten somit einen wertvollen Beitrag – für die Gesellschaft und profitieren auch für sich selbst.

Gesetzlicher Rahmen und Bedingungen

Die Rahmenbedingungen für FSJ (Freiwilliges Soziales Jahr) und FÖJ (Freiwilliges Ökologisches Jahr) werden durch das Gesetz zur Förderung der Jugendfreiwilligendienste vorgegeben. Ein FSJ/FÖJ wird grundsätzlich in Vollzeit geleistet. Falls dies aus bestimmten Gründen nicht möglich ist (etwa, weil Kinderbetreuung oder Angehörigen Pflege, gesundheitliche Gründe eine Behinderung einem Vollzeitdienst entgegenstehen) und Träger/Einsatzstelle zustimmen, ist auch ein Teilzeitdienst möglich, wobei die Wochenstundenzahl nicht unter 20 liegen darf.

Freiwillige im FSJ/FÖJ sind grundsätzlich gesetzlich sozialversichert. Die Beiträge für die Kranken-, Pflege-, Arbeitslosen-, Renten- und Unfallversicherung leisten die Träger beziehungsweise die Einsatzstelle.

Während des Einsatzes erhalten die Freiwilligen normalerweise ein Taschengeld. Unterkunft, Verpflegung und Arbeitskleidung können gestellt beziehungsweise als Geldersatzleistungen gezahlt werden. Das Bundesfamilienministerium fördert die pädagogische Begleitung der Freiwilligen mit einem trägerbezogenen Festbetrag von bis zu 200 Euro pro Monat.

Diese Freiwilligendienste gibt esFSJ: Das Freiwillige Soziale Jahr ist mit das bekannteste Angebot für Jugendliche und junge Erwachsene im Bereich beruflicher Orientierung. Geleistet werden kann es etwa in einer Kindertagesstätte, einer Pflegestation, bei einem Sportverein oder im Museum.FÖJ: Im Freiwilligen Ökologischen Jahr liegt der Schwerpunkt auf Natur und Umwelt. Einsatzstellen sind beispielsweise ein Tierschutzverein, eine Umweltstiftung oder ein Öko-Bauernhof.IJFD: Auch im Ausland kann man sich freiwillig engagieren. Im Rahmen des Internationales Jugendfreiwilligendienstes – einem Lern- und Orientierungsdienst mit hohen Qualitätsanforderungen – lassen sich soziale und interkulturelle Kompetenzen erwerben.BFD (auch Bufdi): Menschen ab 27 Jahren (bis 75 Jahre) können sich im Bundesfreiwilligendienst im sozialen Bereich engagieren. Einsatzstellen sind etwa Einrichtungen für Menschen mit Behinderung, der Wohnungslosen- und Flüchtlingshilfe, Krankenhäuser und Fachkliniken und finden sich in der Landschaftspflege.Europäisches Solidaritätskorps: Das Europäische Solidaritätskorps bietet jungen Menschen die Möglichkeit, an Freiwilligenprojekten oder Beschäftigungsprojekten im eigenen Land oder im Ausland teilzunehmen, die Gemeinschaften und Menschen in ganz Europa zugutekommen. Interessierte können sich ab 17 Jahren melden – die Teilnahme beginnt jedoch erst mit der Volljährigkeit. Die Altersgrenze liegt bei 30 Jahren. Der Aufgabeneinsatz ist vielfältig: Katastrophenvorsorge oder Wiederaufbau nach Naturkatastrophen, Hilfe in Aufnahmezentren für Asylsuchende oder Bewältigung sozialer Probleme in lokalen Gemeinschaften. Die Projektdauer beträgt zwischen zwei und zwölf Monaten. Die Projektorte liegen in der Regel in den EU-Ländern.Weltwärts: In diesem Dienst des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) engagieren sich Freiwillige in einem Entwicklungsprojekt. Durch die Förderung des BMZ haben alle interessierten jungen Menschen zwischen 18 und 28 Jahren die Chance, einen Freiwilligendienst in einem sogenannten Entwicklungs- oder Schwellenland zu leisten. J