Geislingen/Rosenfeld

Es läuft wie am Schnürchen: Testzentren in Geislingen und Rosenfeld knacken 1000er-Marke

28.04.2021

Von Rosalinde Conzelmann

Es läuft wie am Schnürchen: Testzentren in Geislingen und Rosenfeld knacken 1000er-Marke

© Rosalinde Conzelmann

Joy Pappalardo aus Endingen arbeitet in Geislingen und ist der 1000. Getestete in Geislingen. Christian Schluck griff zum Stäbchen.

Der Geislinger DRK-Bereitschaftsleiter Christian Schluck und sein Rosenfelder Kollege Sebastian Heller sind zufrieden: Die Schnelltestzentren in der Geislinger Schlossparkhalle und der Rosenfelder Festhalle werden bestens angenommen. Am Mittwoch führte in Geislingen Schluck den 1000. Corona-Antigen-Schnelltest durch. Diese Marke werden die Rosenfelder ebenfalls noch diese Woche knacken. In beiden Testzentren wurden bislang nur wenige positiv Getestete herausgefischt.

Die Geislinger haben am 13. März die ersten kostenlosen Bürgertests in der Schlossparkhalle durchgeführt. Morgens war der Probelauf für die Wahlhelfer; nachmittags testeten die Rotkreuzhelfer die ersten Geislinger. Seither ist das Testzentrum jeweils mittwochs und samstags für zwei Stunden geöffnet.

Acht Helfer bei jedem Termin

Für jede Schicht sind acht ehrenamtliche Helfer im Einsatz, berichtet der Christian Schluck. Geschult wurden alle Aktiven der Geislinger Ortsgruppe. „Jeder kann den Abstrich machen; wir wechseln uns aber bei den einzelnen Arbeitsschritten ab“, sagt der Geislinger, der selbst mindestens einmal pro Woche dabei ist.

Es können mehr Menschen getestet werden

Während die ersten Wochen alle zwei Minuten ein Termin vergeben wurde und so 62 Bürger in den zwei Stunden getestet wurden, ist seit Anfang April die Taktung kürzer. „Eine Minute reicht“, sagt Schluck. So können doppelt so viele Menschen getestet werden. Die DRK-Bereitschaft hat mit dieser Umstellung auf die große Terminnachfrage reagiert.

Rekordtag war der Ostersamstag

Zwischen 80 und 90 Menschen werden im Durchschnitt mittwochs und samstags auf Covid-19 getestet. Bisheriger Rekordtag war der Ostersamstag mit 135 Testungen, berichtet Schluck, der durchweg positive Reaktionen auf die Teststrategie bekommt. Er hat bereits einige „Stammkunden“. „Sie kommen jede Woche zur gleichen Zeit, weil sie einfach auf Nummer sicher gehen wollen“, sagt der Rotkreuzler. Darunter seien auch viele Kinder, die ab sechs Jahren getestet werden. Andere wiederum nutzten das Angebot einmalig, um beispielsweise ihre Eltern im Altersheim zu besuchen oder für den anstehenden Friseurtermin. Weil am nächsten Samstag ein Feiertag ist, wird stattdessen am Freitag, 30. April, von 16 bis 18 Uhr getestet.

Es gab noch nie Tränen bei Kindern

Die geschulten Rotkreuzler gehen behutsam bei der Testung vor, besonders bei den Jüngsten. „Es gab noch nie Tränen bei den Kindern“, betont Schluck, der froh ist, dass sein Verein einen aktiven Beitrag in der schwierigen Zeit der Pandemie leisten kann. Und alle seien froh, dass sie sich wenigstens so ein bisschen betätigen können und auch Kontakt halten. Denn der gesamte Vereinsbetrieb ist auf Eis gelegt. Nur die Notfalleinsätze fahren die Geislinger Rotkreuzler.

Es läuft wie am Schnürchen: Testzentren in Geislingen und Rosenfeld knacken 1000er-Marke

© Stadt Geislingen

In der Schlossparkhalle seit seit März drei Teststationen aufgebaut.

Vorläufig bis Ende Mai können die Geislinger, Binsdorfer und Erlaheimer Termine für die kostenlosen Testungen buchen. Danach wird die Stadt entscheiden, ob und wie es weitergeht mit dem Schnelltestzentrum.

„Falsche“ Geislinger buchen Termine

Während der praktische Ablauf reibungslos geht, ruckelt es bei den Onlinebuchungen ein wenig. „Es loggen sich regelmäßig Bürger aus Geislingen an der Steige ein und blockieren so die Termine“, beschreibt Schluck das Problem. „Wir löschen diese Termine dann aktiv raus“, sagt er. Rund zwei Drittel würden online buchen, ein Drittel der Anmeldungen erfolge telefonisch über die zentrale Hotline der Stadt.

Bei positiven Test wird nochmals getestet

Bei allen bislang Getesteten zeigte das Testkit viermal einen positiven Befund an. Ob diese vier Getesteten wirklich mit Corona infiziert waren, weiß Schluck nicht. Bei einem positiven Ergebnis wird noch in der Halle ein zweiter Abstrich für einen PCR-Test gemacht, der direkt ans Labor weitergeleitet wird, nennt er das Procedere in diesen Fällen. Bestätigt das Labor den positiven Befund, informiert es den Betroffenen und das Gesundheitsamt. Dieses wiederum informiert die Stadt als Ortspolizeibehörde wegen der Einhaltung der Quarantäne.

Das Rosenfelder Testzentrum in der Festhalle ist eine Woche später an den Start gegangen und ist seither ebenfalls immer mittwochs am Abend für zwei Stunden und samstags am Morgen für drei Stunden geöffnet. Dort wurden, wie Sebastian Heller berichtet, bislang an die 13 positiv Getestete herausgefischt. Auch in Rosenfeld ist die Bandbreite groß: Ob Jung oder Alt, Kindergartenkinder, Schüler oder Senioren – jede Altersgruppe ist bereit, sich testen zu lassen.

Ohne Anmeldung in Rosenfeld

„Was viele Bürger sehr in Rosenfeld begrüßen ist, dass es bei uns keine Anmeldung benötigt“, nennt Heller den Unterschied zu Geislingen. So wurden bereits in wenigen Wochen schon über 500 Personen getestet. „Stand heute sind wir bei über 960 Tests und können sagen, dass wir diese Woche die 1000 erreichen werden“, kündigt der Bereitschaftsleiter an.

Schultes lobt die DRK-Helfer

Ebenso wie Geislingen habe es bislang keinerlei Probleme gegeben. Dank der gut geschulten und routinierten Helfer laufe der Betrieb sehr gut. Das bestätigt auch Bürgermeister Thomas Miller. „Wir bekommen nur positive Rückmeldungen“, sagt er. Er sei froh, dass das niederschwellige Angebot ohne vorherige telefonische oder digitale Anmeldung störungsfrei läuft. „Das DRK hat es gut im Griff“, spricht er Hellers Truppe ein großes Lob aus. Nach derzeitigem Stand werde das Angebot noch bis Ende Juni aufrechterhalten.

Es läuft wie am Schnürchen: Testzentren in Geislingen und Rosenfeld knacken 1000er-Marke

© DRK Rosenfeld

Rosenfeld zählt zu den wenigen Schnelltestzentren, die die Bürger ohne Anmeldung testen.

Die Kosten für die Testungen übernehmen das Land und der Bund, an den Nachbarstädten bleiben leidiglich die Aufwendungen für die jeweilige Halle hängen. Die Testkits liefert das Land direkt an die Rathäuser in Geislingen und Rosenfeld. Vor dort erfolgt auch die Rückmeldung an die „Spender“. „Wir müssen gegenüber dem Land Rechenschaft ablegen“, sagt Miller. Für die Dienstleistung kommt der Bund auf. „Wir strecken das Geld für die Helfer nur vor“, informiert Miller.

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