Rosenfeld

Es kommen keine dummen Fragen: Wieder Chillen und Kickern im Rosenfelder Jugendhaus

25.06.2020

Von Rosalinde Conzelmann

Es kommen keine dummen Fragen: Wieder Chillen und Kickern im Rosenfelder Jugendhaus

© Rosalinde Conzelmann

Das Jugendhaus ist wieder offen. Jugendpfleger Helge Martelock hat eine Stadtrallye vorbereitet.

Die Billardkugeln rollen wieder, auf dem selbstgebauten Palettensofa wird wieder gesessen und der Tischkicker dreht sich wieder: Nach drei Monaten Stille herrscht wieder Leben im Rosenfelder Jugendhaus. Darüber freut sich Chef Helge Martelock sehr.

Am Eröffnungstag sind zur Freude von Stadtjugendpfleger Helge Martelock sieben junge Leute zum offenen Treff gekommen.

Es ist für die Zehn- bis 16-Jährigen einerseits eine Rückkehr in eine vertraute Welt, andererseits aber gibt es neue Regeln, die Corona diktiert.

Regeln werden eingehalten

Maximal acht Personen dürfen sich in den Räumen aufhalten; die Abstands- und Hygieneregeln müssen eingehalten werden und vor dem Zutritt müssen sich die Teenies in eine Liste eintragen. „Das war alles kein Problem“, sagt Helge Martelock. Er ist beeindruckt, wie sehr die Kinder und Jugendlichen die Coronabeschränkungen verinnerlicht haben und sich daran halten.

„Es kommen keine dummen Fragen“, berichtet der Jugendpfleger, der seit 2006 bei der Stadt Rosenfeld ist und sich während der Jugendhaus-Schließung auch um die Kinder in der Notbetreuung gekümmert hat.

Die Jugendlichen sind locker drauf

Vor der Schließung war Corona schon ein Thema im Jugendhaus. „Die Kids haben darüber geredet, man spürte, dass eine große Verunsicherung da war“, erzählt Martelock.

Jetzt hat er den Eindruck, dass der Lockdown ohne Freizeitstress und Unterricht den jungen Besuchern gut getan hat. „Sie sind total entspannt, glücklich und redselig“, sagt er. Am meisten würden sich darüber freuen, dass sie nicht in die Schule müssen.

Jetzt darf wieder gechillt werden

Jetzt können sie zudem wieder an vier Tagen in der Woche ihre Freunde treffen, miteinander quatschen, auf dem Smartphone rumdaddeln, auf dem selbstgebauten Palettensofa chillen und sich am Billardtisch und am Tischkicker auspowern.

Im offenen Treff ist eine Fluktuation da: „Sie kommen und gehen; es sind nie alle da.“

Keine Mittagsbetreuung

Vor Corona war besonders die Mittagsbetreuung sehr gefragt. Bis zu 50 Besucher hielten sich dann im Jugendhaus auf, das der Hausherr als bestens ausgestattet lobt. Solange die Schulen nicht regulär geöffnet sind, entfällt dieses Angebot.

Das Jugendhaus hat jetzt montags und mittwochs von 15 bis 18 Uhr, dienstags von 15 bis 20 Uhr und freitags von 19 bis 22 Uhr geöffnet.

Neue Impulse setzen

Vor Corona hat Martelock mit den Kindern und Jugendlichen, von denen viele aus türkischen Familien kommen, Projektarbeiten realisiert. Der Leiter des Jugend- und Kinderbüros will jetzt auch neue Impulse setzen und hat zum Beispiel eine Stadtrallye mit neun Stationen vorbereitet, die am Jugendhaus starten wird.

Wie geht es weiter?

Bis zu den Sommerferien wird der Betrieb so weiterlaufen. Danach ist Martelock in der Ferienbetreuung in den ersten drei Wochen eingespannt. Er ist gespannt, wie es nach den Sommerferien mit dem Jugendhaus-Betrieb weitergehen wird.

Er wünscht sich eine Rückkehr zur Normalität, hält aber eine zweite Welle für durchaus möglich.

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