Schömberg

„Es ist keineswegs eine Flucht aus Schömberg“: Kämmerer Jan-Philip Saur nimmt Abschied

13.10.2022

Von Daniel Seeburger

„Es ist keineswegs eine Flucht aus Schömberg“: Kämmerer Jan-Philip Saur nimmt Abschied

© Daniel Seeburger

Jan-Philip Saur (links) wurde von Schömbergs Bürgermeister Karl-Josef Sprenger verabschiedet.

Schömbergs Kämmerer Jan-Philip Saur verlässt die Stadtverwaltung Schömberg zum 1. November. In der Gemeinderatssitzung am Mittwoch wurde er von Bürgermeister Karl-Josef Sprenger und den Gemeinderäten verabschiedet.

Jan-Philip Saur war wohl der jüngste Kämmer in ganz Baden-Württemberg und einer der jüngsten Deutschlands, als er vor drei Jahren, mit damals 21 Jahren, die Stelle als Nachfolger von Simone Matzka übernahm. Nach seinem Abitur studierte der damals 18-Jährige an der Hochschule für öffentliche Finanzen und Verwaltung in Ludwigsburg. Jetzt wechselt der 25-Jährige ins Regierungspräsidium Stuttgart und ist dort für die Bearbeitung von Zuschüssen verantwortlich. Damit rückt er auch wieder näher an seine Heimat auf der Ostalb.

Schömbergs Bürgermeister Karl-Josef Sprenger bezeichnete Saur als „einen ganz, ganz großen Glücksfall für unsere Stadt“. Er hatte die Finanzen in einer turbulenten Zeit unter sich. So musste er beispielsweise den Stadtsäckel während der Coronapandemie verwalten. Eine wahre Herkulesaufgabe für den scheidenden Finanzchef war allerdings die Einführung des neuen kommunalen Finanzmanagements für die Gemeinden, also der Schritt von der kameralistischen zur doppischen Buchführung. Das wohl größte Projekt, das er haushaltstechnisch begleitete, war der Bau des Feuerwehrgerätehauses.

Harmonische Zusammenarbeit

In einer kleinen Rede bedankte sich Jan-Philip Saur bei seinen Kolleginnen und Kollegen des Rathauses sowie den Gemeinderäten. Er habe in einem tollen Team arbeiten dürfen, die Zusammenarbeit mit Bürgermeister, Rathausteam und dem Gemeinderat sei immer harmonisch gewesen. Er bedankte sich bei Karl-Josef Sprenger, dass er von drei Jahren die Chance erhalten hat, seine Fähigkeiten in Schömberg unter Beweis stellen zu dürfen. Die Arbeit habe ihm sehr viel Spaß gemacht und er sehe seinen Weggang keineswegs als Flucht aus Schömberg. Vielmehr stelle er sich in Stuttgart einer neuen Herausforderung.

Karl-Josef Sprenger erzählte die Anekdote, wie es zur Verpflichtung des jungen Kämmerers gekommen war. Saurs Vorgängerin Simone Matzka bewarb sich in ihrer Heimatgemeinde Deisslingen auf den Kämmererposten. Ebenso Jan-Philip Saur. Als sich der Deisslinger Gemeinderat für Matzka entschied, fragte Sprenger Deisslingens Bürgermeister Ralf Ulbrich nach der Adresse von Saur und bot ihm die Stelle an – Saur fackelte nicht lange und wurde Finanzchef von Schömberg.

Lob für den Gemeinderat

Viel Lob für den Schömberger Gemeinderat hatte Jan-Philip Saur auch in einem Interview, das er der Fachzeitschrift „Der Kämmerer“ im Juni 2019 gab. „In Schömberg hatte ich von Anfang an das Gefühl, dass mein Alter nicht wichtig ist“, führte er aus, „es kam auf die Qualität meiner Bewerbung an und auf meine Vorstellung im Gemeinderat.“ Sein Alter sei überhaupt nicht Thema gewesen, es seien aber fachliche Fragen gestellt worden.

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