Handball

Es bleibt eng im Tabellenkeller: HBW Balingen-Weilstetten spürt den Atem der Verfolger

19.04.2021

Von Marcus Arndt

Es bleibt eng im Tabellenkeller: HBW Balingen-Weilstetten spürt den Atem der Verfolger

© Herl

Gegen Kiel setzte es eine weitere Heimniederlage.

Vor dem Bundesliga-Kellerduell gegen Essen kassierte der HBW eine Klatsche. Es war die erwartet klare Angelegenheit gegen Kiel. Der THW dominierte, machte es in den Schlussminuten deutlich. Die Pleite hakten die Protagonisten auf und neben der Platte schnell ab.

Zum Start der Deutschland-Tournee – mit fünf Auswärtsspielen in Folge – lieferte der Titelverteidiger aus Kiel in Balingen ebenso solide wie seriös. „Man sieht ohne Zweifel, dass da eine der besten Mannschaften der Welt zu Gast war“, meint Wolfgang Strobel nach der 22:33-Heimniederlage der „Gallier“.

„Es ist ein wenig schade, dass wir am Anfang, als wir eigentlich ganz gut im Spiel waren, ein paar einfache Dinge zu früh hergegeben haben“, bilanziert der Balinger Geschäftsführer, „da hätten wir das Spiel vielleicht länger ausgeglichen gestalten können.“

Ordentliche Phasen

Doch nach dem 4:4-Ausgleich durch Moritz Strosack (7. Minute) zog der THW früh mit einem 4:0-Lauf davon und baute den Vorsprung zur Pause auf 17:10 aus. „In gewissen Phasen sieht man schon, dass einfach ein großer Qualitätsunterschied da ist“, räumt Strobel unumwunden ein, welcher nicht komplett unzufrieden war: „Es waren ein paar Sachen dabei, die Mut machen.“

Nach dem Seitenwechsel präsentierten sich die ersatzgeschwächten Schwaben bis zum 19:24 (43.) als adäquater Spielpartner für den THW, ehe es die Zebras – mit einem überragenden Niklas Landin im Kasten – deutlich machten: beim 20:32 (55.). „Es gab ja immer wieder Phasen im Spiel, wo wir ganz munter mitgespielt haben“, hat Strobel beobachtet, „aber Kiel hat auch nicht locker gelassen, sondern wenn sie wollten, haben sie auch zugemacht.“

Jicha: „Nie ein Spaziergang“

Anders als beim 33:30-Arbeitssieg über den Bergischen HC leistete sich das Team von Trainer Filip Jicha keine, oder nur kurze schwächere Momente. Und doch wirkten beim Kieler Kommandogeber die beiden THW-Niederlagen von 2009 und 2014 in Balingen noch etwas nach.

„Ich habe selbst als Aktiver hier sehr viele Erfahrungen machen können, hier ist es nie ein Spaziergang“, sagt der Tscheche, „das war es auch diesmal nicht.“ Seine Mannschaft habe aber sehr konzentriert gearbeitet, so Jicha weiter, „unsere offensive Abwehr hat gut funktioniert. Niklas hat zudem einen guten Tag erwischt, wir konnten viel Druck über die zweite Welle machen.“

Keine Chance gegen den Rekordmeister: Die Fotos vom Spiel des HBW Balingen-Weilstetten gegen Kiel

Als Außenseiter war der HBW in das Kräftemessen mit dem THW Kiel gegangen. Die Gäste aus dem Norden wurden den Erwartungen dann auch gerecht, setzten sich in der SparkassenArena mit 33:22 durch.

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Die Fotos vom Spiel des HBW gegen Kiel.

© Herl

Die Fotos vom Spiel des HBW gegen Kiel.

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Konsequent bestraften die Zebras die Balinger Fehler – und davon gab es viele. Die Abwehr der „Gallier“ funktionierte nur bedingt und vorne unterliefen dem Team von Trainer Jens Bürkle viele Fehler. „Wir machen es bis zum 4:4 wirklich gut“, erklärt der 40-Jährige, „selbst beim 4:8 haben wir es ganz gut gespielt. Da haben wir vier, fünf Eins-gegen-Null-Bälle, die wir liegen lassen.“

Das seien schon gute Möglichkeiten gewesen, urteilt der erfahrene Übungsleiter, „aber dann muss man auch einfach sagen: Landin macht es überragend. Er nimmt uns da, sage ich mal, zwei zu viel weg, sonst wäre es noch ein bisschen länger eng geblieben. Und dann hat Kiel einfach die Klasse ausgespielt, die sie nachweislich haben.“

Am Ende war es „das erwartete Spiel“ (O-Ton Bürkle) und früh ließ der 40-Jährige kräftig auf der Platte rotieren. „Wir haben dann viel gewechselt, viel probiert – und geschaut, dass wir die angeschlagenen Spieler auch wirklich nicht haben rödeln lassen“, verrät der ehemalige Bundesliga-Kreisläufer, „auch im Hinblick auf das Essen-Spiel.“

Bangen um Lipovina

Deshalb hat er erneut auf den angeschlagenen Gregor Thomann verzichtet. Auch Kristian Beciri war nach seiner langen Verletzungspause noch keine Option. Bitter für die Balinger, dass Vladan Lipovina wegen muskulärer Probleme früh raus musste. „Wir hoffen, dass er nicht länger ausfällt“, bangt der Sportwissenschaftler um den Einsatz des Torjägers im Kellerduell.

Noch steht der HBW (15:37 Punkte) über dem Strich, aber die Eulen aus Ludwigshafen und Nordhorn-Lingen sind mit zwei Pluspunkten weniger wieder in Schlagdistanz.

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