Erstes Spiel der Rest-Runde: HBW Balingen-Weilstetten tritt am Samstag in Minden an

Von Marcus Arndt

Im Postulieren konkreter Ziele hält sich Jens Bürkle gemeinhin zurück. Vor dem Doppelpack gegen Minden und Coburg fordert der HBW-Coach allerdings: „Wir müssen anfangen, gegen die direkten Konkurrenten zu punkten.“

Erstes Spiel der Rest-Runde: HBW Balingen-Weilstetten tritt am Samstag in Minden an

Während der Vorbereitung hatte der HBW Balingen-Weilstetten ordentliche Leistungen gezeigt.

In der ersten Saisonphase blieben die Schwaben gegen die Tabellennachbarn ohne zählbaren Erfolg, stellten in den Dezember-Spielen eine defizitäre Defensive und auch das Tempo fehlte. In der Vorbereitung drehte der Sportwissenschaftler an den richtigen Stellschrauben – und auch der Niemeyer-Ausfall kann durch die Verpflichtung von Kristian Beciri zumindest in der Verteidigung kompensiert werden.

„Wir brauchen ganz klar eine bessere Abwehr“, erklärt der erfahrene Trainer, „das ist ein zentraler Faktor. Im Gegenstoßspiel hatten wir in den Tests wirklich gelungene Aktionen. Das müssen wir nun eben auch auf Bundesliga-Niveau hinkriegen. Wenn wir zehn Kontertore pro Spiel schießen, sind wir einen großen Schritt weiter...“

Dazu diene die Abwehr als Basis, betont der 40-Jährige, „im Positionsangriff finden wir eigentlich immer Lösungen. Aber die entscheidende Zahl ist schon Abwehr plus Gegenstoß. Wenn diese beiden Dinge funktionieren, haben wir viele Möglichkeiten im Angriff, wo wir unsere Qualitäten einbringen können.“

Mehr Alternativen

Mit der Rückkehr des langzeitverletzten James Junior Scott besitzen die Balinger eine Alternative mehr. „Die Integration von Junior hat im Test gegen das Perspektivteam Lichtblicke gegeben“, urteilt Bürkle, „da hoffen wir, dass wir das jetzt voll reinkriegen.“ Das wird vor den richtungsweisenden Begegnungen gegen Minden und Coburg enorm wichtig für die „Gallier“ sein, welche am Samstagabend in der Lübbecker Merkur-Arena gefordert sind (Spielbeginn: 18.30 Uhr).

Das Leistungsvermögen der Weserstädter ist nur schwer einzuschätzen, fehlten zuletzt einige arrivierte Akteure verletzt oder spielten die WM in Ägypten. „Sie waren in der Vorbereitung schon sehr reduziert von der Besetzung“, meint der ehemalige Bundesliga-Kreisläufer, welcher um die Qualitäten von GWD weiß. „Juri Knorr ist ein sehr zentraler Spieler, der sehr, sehr clever agiert“, hebt der Balinger Übungsleiter hervor, „mit dem Kreisläufer, im Eins-gegen-Eins, in der Spielsteuerung. Rambo kann ja auch für viele Tore sorgen – und sie sind seit vielen Jahren auch den Kampf um den Klassenerhalt gewöhnt.“

Rochaden an der Weser

Just das Rückraumduo verlässt den Altmeister jedoch im Sommer – ebenso Kevin Gulliksen. Mit dem Abschied der beiden Linkshänder endet nach dieser Saison die Ära der Norweger an der Weser. Vor dieser Saison hatten sich bereits Espen Christensen und Magnus Gullerud von den Ostwestfalen verabschiedet.

„Sie haben schon im vergangenen Jahr zwei riesen Bretter hergeben müssen – mit Michalczik und Gullerud“, meint Bürkle, „jetzt kommen noch einmal drei Spieler dazu. Da werden sie schon richtig was einbüßen. Aber bisher haben sie immer wieder Lösungen gefunden. Sie werden auch das irgendwie hinkriegen.“

Mit den Winter-Verpflichtungen von Miro Schluroff von den Füchsen Berlin und Max Janke (Leipzig) haben die Grün-Weißen bereits mit dem Umbruch begonnen. Am Dienstag brachte GWD den sofortigen Janke-Wechsel an die Weser in trockene Tücher. Der 1,95-Meter-Mann kann auf Halblinks und in der Mitte spielen – zudem im Innenblock decken. „Damit ist er für uns sehr variabel einsetzbar und genau der Spieler, den wir für unseren Kader jetzt gebrauchen können“, sagt Mindens Geschäftsführer Sport, Frank von Behren, zufrieden.