Erster Winter-Neuzugang perfekt: TSG Balingen holt Leander Vochatzer von den Stuttgarter Kickers

Von Marcel Schlegel

Leander Vochatzer wechselt vom Oberliga-Primus Stuttgarter Kickers zum Fußball-Regionalligisten TSG Balingen. Der 22-jährige Stürmer ist momentan aber noch verletzt.

Erster Winter-Neuzugang perfekt: TSG Balingen holt Leander Vochatzer von den Stuttgarter Kickers

Im WFV-Pokal spielten sie noch gegeneinander, nun sind sie Teamkollegen: Leander Vochatzer (blaues Trikot, rechts) im Duell mit seinem neuen Kommandogeber Lukas Foelsch.

Auf den letzten Drücker und durchaus überraschend hat die TSG Balingen nun doch noch einen Neuzugang präsentiert: Leander Vochatzer wechselt mit sofortiger Wirkung vom Oberliga-Tabellenführer SV Stuttgarter Kickers zum Balinger Regionalliga-Klub.

Kurios: Eben bei den Kickers bestreitet die Mannschaft von TSG-Chefcoach Martin Braun am Donnerstagabend ihr drittes Vorbereitungsspiel der laufenden Wintervorbereitung (18.30 Uhr; Kunstrasen in Stuttgart-Hoffeld). Vochatzer wird am Test gegen seinen – nun früheren – Klub jedoch nicht teilnehmen können. Der 22-jährige Stürmer laboriert noch an einem Mittelfußbruch, wird wohl erst wieder Anfang März ins Training zurückkehren und frühestens im April einsatzfähig sein.

Publikumsliebling bei den „Blauen“

„Meine Situation bei den Stuttgarter Kickers war zuletzt unbefriedigend“, sagte Vochatzer zur Auflösung seines Vertrags mit den Blauen, wo er als Publikumsliebling galt. Nur zwei Stammelf-Nominierungen und elf Einsätze als Einwechselspieler stehen für den jungen Angreifer, der beim FV 08 Rottweil, beim FC 08 Villingen und den Kickers ausgebildet wurde, in der laufenden Saisonbilanz.

„Für mich war es schon überraschend, dass ich bei den Kickers kaum noch zum Zuge gekommen bin – nach einer guten letzten Saison, die ich spielte“, so der 22-Jährige, der sich während eines Trainings im Dezember den Mittelfuß brach.

Martin Braun holt seinen früheren Schützling

Die TSG habe sich derweil sehr um ihn bemüht – schon vor seiner Verletzung, so Vochatzer. „Außerdem kenne ich den Verein, habe grade in der Jugend oft gegen Balingen gespielt. Für mich ist das ein Schritt nach vorne.“ Eben Balingens Cheftrainer Martin Braun, der noch bis vergangenen Sommer Sportchef der Degerlocher war, stellte den Kontakt zu Vochatzer her. Braun hatte Vochatzer 2018 auch vom SV Sandhausen 2 zurück zu den Kickers geholt, wo er sich in der Saison 2018/19 unter dem damaligen Kickers-Coach Tobias Flitsch zusehends zum Stammspieler mauserte und in 24 Spielen sechs Mal traf.

Unter Flitsch-Nachfolger Ramon Gehrmann aus Sigmaringen war Vochatzer in der laufenden Runde jedoch zusehends ins Abseits geraten, weshalb Braun schon frühzeitig Kontakt zu Vochatzer aufnahm. „Er ist ein junger, bodenständiger, talentierter Spieler, der vielseitig einsetzbar ist, aus der Region kommt – und daher perfekt zu uns passt“, sagte Braun, der Vochatzer schon aus seiner Villinger Zeit kennt. Leander Vochatzer ist der jüngere Bruder von Valentin Vochatzer, der beim FC 08 spielt – bei dem Braun als Trainer und Sportchef fünf Jahre lang gewirkt hatte.

Talentierter Spieler mit Zukunft

Leander Vochatzer sei ein Spieler „mit viel Zukunft, der zur TSG passt“, sagte Sportvorstand Ralph Conzelmann. „Er wird sich gut einfügen und uns weiterbringen. An erster Stelle steht natürlich seine vollständige Genesung. Wenn alles optimal verläuft, sehen wir ihn noch in dieser Saison auf dem Platz.“ Noch vor wenigen Tagen hatten die Balinger mitgeteilt, dass Neuzugänge eher unwahrscheinlich seien.

Dass es vor dem am Freitag schließenden Transferfenster nun doch noch zu einem Abschluss kam, lag an der Kooperationsbereitschaft der Kickers, den laufenden Vertrag mit Vochatzer aufzulösen und den Neu-Balinger ziehen zu lassen. „Dafür möchten wir uns bei den Stuttgarter Kickers bedanken“, sagte Vochatzers Spielerberater Heiko Dietsche. Die Verhandlungen mit beiden Vereinen seien sehr professionell und angenehm verlaufen, so Dietsche.