Handball

Erster Test vor heimischer Kulisse: HBW Balingen-Weilstetten schlägt St. Otmar St. Gallen

06.08.2021

Von Marcus Arndt

Erster Test vor heimischer Kulisse: HBW Balingen-Weilstetten schlägt St. Otmar St. Gallen

© Herl

Neuzugang Daniel Ingason erzielte vier Tore.

Das erste Testspiel der Vorbereitung vor heimischer Kulisse ist absolviert. Gegen den TSV St. Otmar St. Gallen drehte der HBW Balingen-Weilstetten am Freitagabend einen frühen Rückstand und feierte am Ende einen klaren Sieg.

Das Duell mit den Ostschweizern war der erwartete Härtetest für die „Gallier“, welche ohne Regisseur Lukas Saueressig, aber mit drei Neuzugängen antraten. Mit 31:24 (14:14) siegte das Team von Jens Bürkle.

Nach dem Verbleib in Liga eins blieb ein markanter Umbruch im HBW-Kader aus: Vier arrivierte Akteure haben den Klub verlassen, drei Spieler wurden verpflichtet. Gefühlt seien auch Marcel Niemeyer und James Junior Scott „Neuzugänge“, meint der Balinger Coach. Der kann wieder auf den robusten Kreisläufer zurückgreifen – beim Franzosen wird es aber noch dauern.

Ob es bis zum Saisonstart bei Meister Kiel (8. September) reicht? „Wir werden nichts riskieren“, betont Bürkle, der am Freitagabend erstmals Simon Sejr, Nikola Stevanovic und Daniel Ingason dem Balinger Publikum präsentierte.

Vernünftiger Eindruck

Der Jensen-Nachfolger soll der Balinger Defensive die nötige Stabilität und Sicherheit geben. Nach den ersten beiden Trainingswochen sei es schwer, den Dänen zu bewerten, sagt Bürkle und liefert die Erklärung gleich nach: „Wir machen viel Torwarttraining, dazu kommen Ausdauer- und Athletikübungen. In den Handballeinheiten machen wir viel auf ein Tor. Wenn dann mehrere Torhüter im Training sind, sieht man natürlich nicht ganz so viele Sachen.“

Aber Sejr habe bislang einen vernünftigen Eindruck hinterlassen, so der frühere Erstliga-Kreisläufer weiter, „bei Daniel und Nikola habe ich mehr gesehen, da ich mehr Bezug dazu habe.“

Zentrale Rolle für Isländer

Im Mittelblock soll Ingason den erfahrenen Romas Kirveliavicius (Wechsel nach Krems) ersetzen. „Er wird uns schon viele Dinge geben, was die Abwehr angeht“, erklärt Bürkle, „das haben wir uns ja auch von ihm erhofft. Er ist gut im Eins gegen Eins, gut auf den Beinen, sehr lernfähig.“

Der Isländer setzt die Dinge schnell um, welche der Sportwissenschaftler von ihm einfordert. „Wir werden noch etwas brauchen, bis die Kommunikation kommt, weil die Sprache noch nicht so da ist“, gesteht der erfahrene Übungsleiter ein, „aber er hat schon die ersten drei, vier Signale wirklich auch laut von sich gegeben.“ Vorne hat Ingason zuletzt aufgrund der Personalsituation viel im linken Rückraum gespielt. „Das hat er auch gut gemacht“, lobt der HBW-Kommandogeber, „aber auch da fehlt noch die letzte Aussagekraft.“

Ein anderer Spielertyp

Das gilt auch für Nikola Stevanovic. „Sehr spielfähig“, urteilt Bürkle über den Österreicher. Dieser startete bereits Anfang Juli mit dem Balinger Perspektivteam in die Vorbereitung. „Es gibt ein, zwei Dinge und körperliche Sachen, die wir im Blick haben müssen“, sagt der Sportwissenschaftler ohne ins Detail zu gehen. Neben Torjäger Vladan Lipovina, der zumeist aus der Distanz erfolgreich ist, haben die Schwaben einen anderen Spielertyp unter Vertrag genommen.

„Nikola kann uns mit seinem Eins-gegen-Eins-Verhalten helfen“, ist sich der Balinger Coach sicher, „und für einen guten Spielfluss sorgen. Er harmoniert mit den Außen. Das, was wir in den Videos gesehen haben, sehen wir jetzt auch in der Halle.“

Gefühlt weiter als im Vorjahr

Bislang ist der 40-Jährige mit der Vorbereitung zufrieden, sieht sein Team weiter als im vergangenen Sommer. „Ich habe nicht das Gefühl, so extrem auf die Integration achten zu müssen wie das letzte Jahr“, verrät Bürkle, „da hatten wir schon viele Neuzugänge – auch mit Junior, der die Sprache nicht so gut konnte, und Björn, der später dazukam. Da war das alles noch ein bisschen mehr. Gefühlt sind wir handballerisch jetzt weiter als vor zwölf Monaten. Es geht alles schneller, auch weil Daniel viele Dinge schnell umsetzt, gerade was die Abwehrthemen angeht.“

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