Erste Standortbestimmung: HBW Balingen-Weilstetten testet in Burladingen gegen den BSV Bern

Von Marcus Arndt

Nach dem Strobel-Abschiedsspiel geht es für den Balinger Handball-Zweitligisten am Freitagabend „wieder um Ergebnisse“, wie es Jens Bürkle formuliert. Der HBW-Trainer muss auf Neuzugang Jens Schöngarth verzichten. Einer von vier Ausfällen.

Erste Standortbestimmung: HBW Balingen-Weilstetten testet in Burladingen gegen den BSV Bern

Heimspiel für den Burladinger Tobias Heinzelmann. Der HBW Balingen-Weilstetten testet in der Trigema-Arena gegen den BSV Bern.

Bereits am vergangenen Samstag – beim 27:28 gegen die Strobel-All-Stars – traten die Kreisstädter stark dezimiert an: mit nur acht Feldspielern und zwei Torhütern. Trotzdem war es ein munteres Spielchen in der ausverkauften SparkassenArena.

„Ich bin wirklich zufrieden“, betont der 42-Jährige, „so eine Begegnung hast du einmal in drei Jahren, wo es nicht um das Ergebnis geht. Wir haben eine gute Balance gefunden, wie wir das Spiel spielen. Gibst du Vollgas und gewinnst – dann heißt es, wir verprügeln eine Hobby-Truppe. Lässt du alles zu, dann machst du dich lächerlich. Alle hatten ihren Spaß, es war ein schöner, gelungener Abend. Die Verletzung von Patrick Volz hätte ich allerdings nicht gebraucht.“

Außenbandriss bei Volz

Beim Wurfversuch knickte der Linksaußen um, musste lange behandelt werden. Die Diagnose folgte am Montag: Außenbandriss im Sprunggelenk, vier bis sechs Wochen Pause. Damit fehlt Volz zum Start in die Rest-Runde. Auch Neuzugang Schöngarth, welcher für den langzeitverletzten Uros Todorovic nachverpflichtet wurde, muss pausieren. Der Linkshänder hat sich im Training eine Wadenverletzung zugezogen. „Eine Mischung aus Zerrung und Muskelfaserriss“, verrät Bürkle, „das kann schon dauern. Keine Ahnung, wie sich das entwickelt.“

Das sei sehr ärgerlich, so der 42-Jährige weiter, „es kam aus dem Nichts. Ich kannte ihn nicht – und hätte es in der Retrospektive vorsichtiger gestalten müssen, aber hinterher weiß man immer mehr.“ Ein Rückschlag für die Schwaben, zumal mit dem kroatischen Regisseur Filip Vistorop (Aufbautraining) ein weiterer Rückraumspieler nicht zur Verfügung steht.

Schoch und Danner wieder dabei

Trotzdem kann der Balinger Kommandogeber gegen den Erstligisten aus der Alpenrepublik auf einen „sehr ordentlichen Kader“ (O-Ton Bürkle) zurückgreifen. Jona Schoch, der beim Strobel-Abschied aus privaten Gründen fehlte, ist ebenso wieder dabei wie Kapitän Felix Danner. Ergänzt wird mit Akteuren aus dem Perspektivteam, das erst am Samstag gegen die Jung-Löwen gefordert ist. „Wir haben ausreichend Alternativen“, hebt der frühere Bundesliga-Kreisläufer hervor.

Dieser hat bereits für Samstagvormittag eine Athletikeinheit angesetzt. „Wir haben unseren Fokus auf die ersten beiden Vorbereitungswochen mit viel und intensivem Training gelegt“, erklärt der erfahrene Übungsleiter, „danach geht es mehr und mehr Richtung Taktik – und wir müssen die Leute frisch kriegen. Das ist wichtig für die Startphase, damit wir gut in die Rest-Runde reinkommen.“

Bürkle fordert „mehr Energie“

Eine erste, wichtige Standortbestimmung: der Vergleich am Freitag (19.30 Uhr, Trigema-Arena) mit dem Tabellensechsten der QNL (Quickline Handball League). „Wir wollen das Fast-Heimspiel schon gewinnen“, betont Bürkle, „wir haben bereits im Sommer gegen sie getestet – das war eine sehr enge Partie.“ Damals hatten die Eidgenossen allerdings einen Trainingsvorteil, „waren zwei Wochen weiter als wir“, blickt Bürkle zurück, „zwischenzeitlich sind wir deutlich eingespielter. Und: Ich würde mir schon wünschen, dass wir wieder mehr Energie auf die Platte bringen.“

Die Trainingswoche stimmt den Sportwissenschaftler optimistisch. „Wirklich gut“, fasst er kurz zusammen, „wie bislang die komplette Vorbereitung.“ Verstärkt feilte der HBW-Coach am Umschaltverhalten seiner Mannschaft, „nachdem wir in der Vorwoche ein paar Dinge in der Abwehr abgearbeitet haben. In den vergangenen Tagen ging es eher um Angriff und Rückzug, Abwehr und Konter.“