Erfolgreichste Saison seiner Karriere: Roth beendet Continental-Cup auf Gesamtrang zehn

Von Matthias Zahner

Unter der spanischen Sonne von Gran Canaria lädt Luca Roth die Akkus auf. Hinter dem Skispringer des SV Meßstetten liegt eine kräftezehrende und zugleich seine erfolgreichste Saison seiner Karriere.

Erfolgreichste Saison seiner Karriere: Roth beendet Continental-Cup auf Gesamtrang zehn

Gut geflogen: Gut geflogen: Luca Roth steigerte sich in diesem Winter kontinuierlich.

Auf Gesamtplatz zehn hat Luca Roth den Continental-Cup (COC) beendet. Am Wochenende belegte der 22-Jährige bei den beiden abschließenden Springen in Lahti (Finnland) die Ränge 20 und acht. „Ich hatte am Anfang Probleme auf der Schanze, weil ich mit dem Schwerpunkt immer ein bisschen zu stark vorne war und das auf der Schanze nicht so gut funktioniert“, berichtet Roth. Die Schwierigkeiten bekam der Meßstetter bis zum Wettkampf am Samstag in den Griff. Im ersten Durchgang landete er auf der Salpausselkä-Schanze in Lahti bei 117 Metern, womit er sich am Ende an neunter Stelle einreihte. „Beim zweiten Sprung hatte ich extremes Windpech gehabt“, erklärt der Schwabe. Chancenlos auf eine entsprechende Weite standen nur 101,5 Meter zu Buche. „Da hätte ich so gut springen können, wie ich hätte wollen. Es war ein extrem windiger Tag. Und es hat mich wieder einmal voll erwischt“, blickt Roth zurück. Deshalb fiel er noch auf den 20. Platz zurück. Damit war er hinter Martin Hamann (3.), Pius Paschke (11.), Felix Hoffmann (13.) und Finn Braun (17.) nur fünftbester Deutscher.

Tag zwei lief runder für den Meßstetter. 120,5 Meter im ersten und 126,5 Meter im zweiten Durchgang bedeuteten Rang acht in der Endabrechnung. Das DSV-Ergebnis konnte sich wieder sehen lassen. Hamann wurde Zweiter und Hoffmann Vierter. „Mit dem achten Platz bin ich sehr zufrieden“, sagt Roth. Noch zufriedener sei er mit Rang zehn in der COC-Gesamtwertung – seinem besten Karriereergebnis. „Ich blicke auf eine sehr, sehr gute Saison zurück“, resümiert der Heuberger. Peu à peu steigerte er sich im Laufe des Winters. „Man hat gemerkt, dass mir zu Beginn der Saison noch die Wettkampfsprünge gefehlt haben, die ich im Sommer wegen meines Kreuzbandrisses habe nicht machen können“, stellt Roth klar.

Zweimal Zweiter

Vor allem im Jahr 2023 sprang er im Continental-Cup beständig in die Top Ten – und erstmals in seiner Laufbahn aufs COC-Podest. Sowohl in Rena (Norwegen) Mitte Februar als auch in Iron Mountain (USA) Anfang März wurde er Zweiter. „Natürlich ist es schade, dass es vorbei ist“, sagt Roth, der aber auch betont: „Es war eine lange Saison mit vielen Reisen. Die ganzen Überseeflüge – das zieht schon alles sehr, sehr viel Energie.“ Speziell der Japan-Trip, bei dem Roths Gepäck inklusive seine Sprunglatten nicht ankamen und er deshalb zum Zuschauen verdammt war, habe „noch viel, viel mehr Energie gezogen, weil es dann einfach sehr schade ist, dass man da nicht mitmachen kann“, erinnert er sich.

Zuerst in den Kraftraum

Von Rückschlägen und Unwägbarkeit lässt sich der Meßstetter aber nicht aus dem Konzept bringen – das hat er nicht nur in diesem Winter bewiesen. Das starke letzte Drittel der Saison dürfte ihm Auftrieb geben. In den nächsten Wochen steht für Roth bei der Bundespolizei eine „Auffrischung“ an, „da ich jetzt mit der Ausbildung fertig bin“. Auch mit dem Training gehe es „recht zügig wieder los.“ Zunächst heißt es aber Kraftraum statt Schanze, „um die Schnell- und Maximalkraft zu erhöhen – da wir über den Winter eher eine Krafterhaltung machen“, erklärt er. Allerdings ist nun erstmals Erholung auf Gran Canaria angesagt.