Erdwärme und Sonne: In Dotternhausen entsteht Bürogebäude mit hohen ökologischen Standards

Von Daniel Seeburger

Das Dotternhausener Unternehmen Schäfer Rohrnetz- und Anlagenbau GmbH an der B 27 expandiert. Zur Zeit wird ein neues Bürogebäude erstellt. Es ist ein Projekt, das ökologisch am Puls der Zeit ist. Der Unternehmer hat für die Erweiterung einen Zuschuss aus dem ELR-Fördertopf bekommen.

Erdwärme und Sonne: In Dotternhausen entsteht Bürogebäude mit hohen ökologischen Standards

Michael Schäfer vor dem neuen Bürogebäude.

Michael Schäfer, Geschäftsführer der Schäfer Rohrnetz- und Anlagenbau GmbH sowie der Schäfer Strom und Wärme aus erneuerbaren Energien GmbH hat ein Problem. Es wird immer schwieriger, Personal einzustellen. Die Arbeitskräfte in dieser Wirtschaftssparte sind rar gesät. Dabei können gewerblich Arbeitsplätze nur geschaffen werden, wenn parallel dazu neue Stellen in der Verwaltung entstehen. Auch die Zertifizierung der Unternehmen erfordert Bürokapazitäten für die vielen Aufgaben und Anforderungen. Der Platz in den bisherigen Gebäuden ist seit Jahren zu eng geworden. Das stetige Wachstum aller Bereiche bei Schäfer erfordert diesen überfälligen Schritt um moderne Arbeitsplätze bieten zu können.

Zuschuss aus dem ELR-Fördertopf

Jetzt wird auf dem bestehenden Grundstück ein neues Verwaltungsgebäude mit einer Grundfläche von 360 Quadratmetern und zwei Stockwerken gebaut. Platz für 20 bis 25 Angestellte, die auch wieder neue gewerbliche Stellen ermöglichen. Zehn Prozent der Bausumme werden von Mitteln aus dem ELR-Fördertopf bezuschusst.

In die neuen Büroräume wird nach vielen Jahren der Trennung die Verwaltung und die Bauleitung der beiden Rohrleitungsbau Firmen einziehen.

Fertigstellung ist für Juli geplant

Der Spatenstich für das neue Bürogebäude war im August 2020, im Juli 2021 soll das Gebäude, das sich baulich in das bereits bestehende Ensemble integriert, bezugsfertig sein. Die ganzen Technikgewerke für Heizung, Kühlung, Lüftung, Erdleitungen, EDV/Elektroverkabelung, Teile des Trockenbaus und die Dachabdichtung wird das Unternehmen in Eigenleistung erbringen.

„Wir bauen ein modernes Verwaltungsgebäude mit modernster Technik“, erklärt Michael Schäfer. Den hohen Standard bei der Energieeinsparung zeigt die KfW-55-Bauweise. „Das ist bei Bürogebäuden sehr selten“, sagt der Geschäftsführer. Dafür sorgt vor allem die Wärme vom unternehmenseigenen Nahwärmenetz, über das fast das gesamte Gewerbegebiet westlich der B27 versorgt wird. Dazu kommen Erdwärmesonden, die für die Kühlung sorgen, und eine weitere Photovoltaikanlage auf dem Dach

Solartankstelle ist geplant

In diesem Rahmen sollen zudem Solartankstellen entstehen, bei denen auch Mitarbeiter ihre Elektro-Autos aufladen können. Geplant ist, die Energie der Sonne mit der Photovoltaikanlage auf dem Dach zu 100 Prozent zu nutzen und mit Speichersystemen zu optimieren.

Die beiden Firmen sind dabei, ihre Flotte, dort wo es sinnvoll ist, auf Hybrid- oder Elektrofahrzeuge umzustellen. Das sei allerdings gar nicht so einfach, führt Michael Schäfer aus. Denn gerade mit schweren Fahrzeugen im Rohrleitungsbau, die dann auch noch täglich weite Wege in ganz Baden Württemberg zurücklegen müssten, sei es problematisch, mit Elektroantrieb zu fahren. „Wir sind dann im Gebäude fast energieautark“, verrät Michael Schäfer.

Die Geschichte des Unternehmens

Die Entwicklung des Unternehmenskomplexes an der Bundesstraße ist eine echte Erfolgsgeschichte. 1963 gründete Hans Schäfer einen Flaschner-Installationsbetreib in Ratshausen. 17 Jahre später erhielt das kleine Unternehmen die Zulassung für den Rohrleitungsbau. 1991/1992 traten die beiden Söhne Michael und Norbert Schäfer in den Betrieb ein.

2001 übergab Hans Schäfer das Unternehmen in die Hände seiner beiden Söhne mit der Gründung der Schäfer GmbH, die Rohrleitungsbau und Haustechnik unter einem Dach vereinte. 2002 zog die Firma von Ratshausen an den jetzigen Standort nach Dotternhausen. Im Jahr 2004 waren bereits rund 25 Mitarbeiter bei Schäfer tätig. 2005/2006 entschied man sich für das Konzept „Mitarbeiter 45+.“ Man setzte dabei in der Unternehmensleitung gerade auch auf die Erfahrung älterer Mitarbeiter.

Firmenstruktur wird neu gegliedert

In Verbindung mit dem gemeinsamen Büroneubau mit Werkstatt und Lager für die Sparte Haustechnik 2007/2008 wurde die Firmenstruktur neu gegliedert. Die Schäfer intelligente Haustechnik GmbH, mit Geschäftsführer Norbert Schäfer, deckt den Bereich Bad-komplett, Heizungsbau, Geothermie, Solar/Photovoltaik, Holzpellets und Anlagenbau ab und baut diesen weiter aus.

Für den erdverlegten Leitungsbau gründet Michael Schäfer die beiden Firmen Schäfer Rohrnetz- und Anlagenbau GmbH, die künftig kommunale Gas/Wasserleitungen baut, und die Schäfer Strom und Wärme aus erneuerbaren Energien GmbH, die sich spezialisiert auf Biogas, Nahwärme und Bioenergiedörfer.

In den 1990er Jahren wurden die ersten Zertifizierungen im Rohrleitungsbau durch Hans Schäfer erreicht und bis zum heutigen Tag in allen Bereichen auf ein hohes Niveau ausgeweitet. Alle Unternehmessparten entwickelten sich am Puls der Zeit stetig weiter und somit auch die Zahl der Beschäftigten.

Viele Auszubildende

Hohen Stellenwert legt Michael Schäfer auf seine kompetente und engagierte Belegschaft, die als wichtigstes Element zum Erfolg der Unternehmen beiträgt. Besonders stolz ist er auf aktuell sechs junge Mitarbeiter in der Ausbildung. Das sei gerade angesichts des Facharbeitermangels heutzutage eine pure Notwendigkeit. Denn der Arbeitsmarkt ist so gut wie leergefegt. Ziel ist es, alle Auszubildenden zu übernehmen.

„Wir sind eine Branche, die Zukunft hat“, sagt Michael Schäfer, „den Grundstein für alle Unternehmenszweige hat Vater Hans Schäfer gelegt – auf ihn sind wir alle stolz.“