Enttäuschung trotz guter Leistung: Emma Weiß verpasst in St. Moritz das Super-Finale

Von Larissa Bühler

Beste Bedingungen erwarteten Emma Weiß am vergangenen Wochenende beim Weltcup in der Schweiz – und zum ersten Mal in dieser Saison konnte die Albstädter Skikunstspringerin auf ungewohnt viel Unterstützung zählen.

Enttäuschung trotz guter Leistung: Emma Weiß verpasst in St. Moritz das Super-Finale

Emma Weiß ist nun Sechste im Gesamtweltcup.

Finnland, Kanada, USA – der Weltcup-Kalender bot bislang wenig Möglichkeiten für Familie und Freunde von Emma Weiß, die Athletin vor Ort beim Wettkampf zu unterstützen. Das war in St. Moritz nun anders.

„Die Situation war schon speziell, so mit Familie und Freunden. Das hat mich schon auch unter Druck gesetzt“, räumt Weiß ein. „Ich war sehr gespannt, wie ich damit umgehen würde. Meine Mama hat mich zum Beispiel noch nie im Schnee springen sehen.“ So wollte die junge Albstädterin natürlich eine gute Leistung bieten und „zeigen, was ich mir erarbeitet habe“.

Platz sieben in der Quali

In der Qualifikation lieferte Weiß einen starken Sprung. „Das war sehr gut, ich habe aber direkt extrem wenig Punkte bekommen. Aber das haben die Kampfrichter in der Quali komplett durchgezogen, von dem her war das schon okay“, schildert die 23-Jährige. Weiß kam auf 74,65 Punkte.

Damit reihte sie sich hinter Danielle Scott (92,35 Punkte), Fanyu Kong (88,51), Laura Peel (88,20), Meiting Chen (85,99), Kaila Kuhn (85,36) und Qi Shao (83,47) auf dem siebten Platz ein. Das reichte ihr für den Einzug ins Finale.

In diesem lief es dann ähnlich. „Mein Sprung war, wie ich sagen würde, sogar noch ein bisschen besser als in der Quali – aber ich habe wieder wenig Punkte dafür bekommen“, so Weiß. „Ich hätte gedacht, dass ich mit 82 oder 83 Punkten rauslaufe.“ Stattdessen wurden es 74,65 Zähler, die reichten diesmal nur für Rang acht.

Neben Peel (99,42) zogen dann auch Scott (88,83), Winter Vinecki (88,47), Chen (85,68), Kong (83,79) und Xuanchi Liu (80,01) ins Super-Finale ein, während Weiß den Wettbewerb der Top Sechs nur als Zuschauerin verfolgen durfte. Den Gesamtsieg holte letztlich Scott (98,70), ebenfalls den Sprung aufs Podest schafften Peel (94,65) und Kong (92,00).

Unzufrieden mit der Wertung

„Das ist schon enttäuschend“, gesteht Weiß. „Ich versuche immer zu unterscheiden: Was ist meine Leistung und was ist am Ende das Ergebnis?“ So hatte es Weiß schon zuletzt nach der WM gehandhabt, wo die Wertung der Kampfrichter ebenfalls bei einigen Athletinnen für Unmut gesorgt hatte. „Aber ich hätte auch diesmal nicht viel besser springen können“, erklärt Weiß.

In der Weltcup-Gesamtwertung konnte Weiß trotzdem am Wochenende Boden gutmachen, kletterte von Rang sieben auf Platz sechs. Wo die Albstädterin am Ende steht, zeigt sich am 19. März. Dann findet in Kasachstan das Weltcup-Finale statt. „Vielleicht rutsche ich noch auf Platz fünf vor oder kann zumindest Rang sechs halten“, blickt Weiß voraus.