Fußball

Entspannte Fahrt zum „Dorfklub“: Balingen gastiert beim Drittliga-Absteiger

17.09.2020

Von Marcel Schlegel

Entspannte Fahrt zum „Dorfklub“: Balingen gastiert beim Drittliga-Absteiger

© Moschkon

Die Gegenspieler auf Distanz halten wollen Leander Vochatzer und die TSG Balingen auch am Sonntag beim Gastspiel in Großaspach.

Die TSG Balingen wird am Sonntag (14 Uhr) bei der SG Sonnenhof Großaspach erwartet. Trotz des starken Saisonstarts ist die Braun-Elf Außenseiter.

Elf Punkte holte die TSG Balingen in den 23 Spielen der vergangenen Saison. Nun hat der württembergische Fußball-Regionalligist nach drei Partien schon sechs Zähler gesammelt. Auch deswegen fährt die Mannschaft von Martin Braun am Sonntag (14 Uhr) „relativ entspannt“ und „mit Freude und Motivation“ in den Rems-Murr-Kreis zur SG Sonnenhof Großaspach.

Das zumindest sagte der Balinger Trainer am Mittwochabend, kurz nachdem seine Elf daheim den zuvor ungeschlagenen Bahlinger SC mit 1:0 bezwungen und damit den zweiten Sieg im dritten Punktspiel eingefahren hatte. „Ich bin mit dem Saisonstart sehr zufrieden“, meinte Braun weiter. „Weil ich das Gefühl habe, dass die Jungs umsetzen wollen, was ich ihnen vorgebe.“ Und wenn man dann gewinne, sei das Ganze natürlich noch schöner, weil die Spieler so sähen, dass der Coach nicht alles falsch mache.

Im Gegenteil: Braun und sein spielender „Co“ Lukas Foelsch, der gegen den BSC das Tor erzielte, machten zuletzt erneut sehr vieles richtig. Ihre Mannschaft Team hatten sie in der Bizerba-Arena jedenfalls abermals perfekt auf den Gegner eingestellt – so tadellos, dass das größte Lob für den knappen Heim-Dreier von Brauns Gegenüber kam, von Bahlingens Coach Dennis Bührer. Der fand, dass die TSG, die von Braun in der außergewöhnlich langen Sommervorbereitung nicht nur personell, sondern auch taktisch breiter aufgestellt wurde, nicht mehr mit der TSG zu vergleichen sei, die in der letzten Saison eigentlich abgestiegen wäre. Er habe nun alle drei Spiele der Balinger Elf gesehen, sagte Bührer. „Die Mannschaft hat sich positiv entwickelt. Da ist ein Plan dahinter, da ist eine Struktur dahinter.“ Oder anders gesagt: Brauns Handschrift.

Bührer beglückwünschte Braun

Taktisch indes bezwangen die Schwaben ihren Namensvetter aus Südbaden indes mit einem bekannten Vorgehen: Hinten zumachen und dann mit Kontern zum Erfolg kommen. „Das ist die Stärke der TSG, die wir zu keinem Zeitpunkt abstellen konnten“, sagte der BSC-Trainer.

Bührer beglückwünschte Braun zum „tollen Saisonstart“ und gestand, dass es kaum einen anderen Konkurrenten in der Südweststaffel der Regionalliga für ihn gebe, dem er den Sieg mehr gönne. „Wenn jemand die drei Punkte von uns haben darf, dann die TSG Balingen, ein sympathischer Verein.“

Wenn es nun nach Martin Braun ginge, würde der am Sonntag gern den nächsten „Dreier“ mitnehmen. Doch beim selbsternannten „Dorfklub“, zu dieser Saison aus dem Lizenzfußball in die Regionalliga Südwest abgestiegen, erwartet der 51-jährige Ex-Profi aus Löffingen „ein sehr schweres Spiel“. Braun schaute sich den 4:1-Erfolg des langjährigen Drittligisten vom Dienstag bei der U23 der TSG Hoffenheim an und ihm imponierte der Aspacher Auftritt.

Verbesserte SG

„Ich habe den Eindruck, dass die Großaspacher nun die Qualität, die sie haben, auch auf den Platz bekommen“, sagte Braun und verwies auf den Saisonstart der von Hans-Jürgen Boysen trainierten SG Sonnenhof, der für einen Drittliga-Absteiger durchaus holprig verlaufen war – mit Niederlagen in Pirmasens (0:1) und gegen Offenbach (0:2). Das Ziel am Sonntag in der 8000-Einwohner-Gemeinde, gelegen nahe Backnang: „Wir wollen ein gutes Spiel machen und den Gegner dazu zwingen, dass er auch ein gutes Spiel machen muss“, erklärte Braun. „Und natürlich wollen wir gewinnen, auch wenn das sehr, sehr schwer werden dürfte.“

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