Englische Woche beginnt in Magdeburg: HBW Balingen-Weilstetten ohne Kapitän Schoch

Von Marcus Arndt

Stark dezimiert treten die „Gallier“ beim am Donnerstag ambitionierten Tabellenvierten an. Vor der finalen Saisonphase geht Jens Bürkle kein Risiko ein. James Junior Scott spielt nicht – auch Jona Schoch muss aufgrund muskulärer Probleme passen.

Englische Woche beginnt in Magdeburg: HBW Balingen-Weilstetten ohne Kapitän Schoch

Vladan Lipovina ist nach einem Abstecher zur Nationalmannschaft zurück beim HBW.

„Ich glaube nicht, dass es bei Jona reicht“, hat der HBW-Trainer bereits zu Beginn der Woche befürchtet, „aber ist eben die Frage, wie wir mit diesen Beschwerden umgehen.“

Er sei lange hin- und hergerissen gewesen, gesteht der frühere Erstliga-Kreisläufer ein, „aber wir wollen eben nicht, dass er die nächsten sechs Wochen ausfällt.“ Gestern nun die Entscheidung, dass der Kapitän nicht aufläuft. Um die Lücken im linken Rückraum zu schließen, kehrt Niklas Diebel aus Ferndorf zurück.

Überschaubares Personal

Ohne Zweifel hat das Kellerduell gegen den Altmeister aus dem Kohlepott Spuren bei den Schwaben hinterlassen. „Wir mussten nach dem Essen-Spiel, wo ja viele medizinische Dinge sehr, sehr knapp waren, noch einmal Zeit für Reha investieren“, verrät Bürkle.

In der Länderspielpause stand dem Sportwissenschaftler nur ein dezimierter Kader zur Verfügung. Neben dem angeschlagenen Personal fehlten die Nationalspieler Vladan Lipovina (Montenegro) und Oddur Gretarsson (Island). „Von daher war es schon sehr reduziert“, räumt der erfahrene Übungsleiter unumwunden ein. Vieles sei sehr individuell angelegt gewesen, verrät der 40-Jährige, „und gar nicht so Magdeburg-spezifisch. Es ist im Drei-gegen-Drei oder Vier-gegen-Vier auch gar nicht so einfach, das sauber darzustellen.“

„Schöne Spielphilosophie“

Anfang der Woche stiegen die beiden Nationalspieler sowie Kristian Beciri wieder ins Mannschaftstraining ein, „und da ging es eigentlich so richtig mit der Spielvorbereitung los.“

Auf einen ambitionierten Gegner, welcher bislang eine sensationelle Saison spielt: In der Bundesliga reiht sich das Team von Trainer Bennet Wiegert hinter den Branchengrößen aus Flensburg, Kiel und Mannheim an vierter Stelle ein – im Halbfinale der European League trifft der SCM auf Wisla Plock. „Sie haben eine schöne Spielphilosophie: mit sehr schnellen, spielfähigen Leuten im Rückraum und massiven Kreisläufern“, sagt Bürkle über den Tabellenvierten.

Er fügt hinzu: „Bei den Rückraumspielern haben sie auch gute Entscheider, die gut auf den Beinen sind. Das macht es schon unangenehm, sie zu verteidigen. Dazu kommt eine hohe Gegenstoßbereitschaft aus ihrer Abwehr heraus. Das macht sie zu einem der Topteams dieser Liga.“

EHF-Pokal als Highlight

In der Hinrunde kassierte der HBW die höchste Saisonniederlage, unterlag mit 26:39. Auch am Donnerstag (19 Uhr, Getec Arena) sind die Erfolgsaussichten der Balinger, die am Sonntag (16 Uhr, SparkassenArena) bereits im Kellerduell gegen Minden wieder gefordert sind, überschaubar.

Im Kampf um Rang drei mussten die Elbestädter zuletzt einen Dämpfer hinnehmen, kassierten beim 28:30 in Nürnberg die sechste Saisonniederlage. Besser läuft es international. Bei der dritten Final-4-Teilnahme holen die Rot-Grünen Ende Mai zum großen Wurf aus, „möchten endlich einen Titel gewinnen“, wie es SCM-Kapitän Christian O‘Sullivan formuliert.