Das letzte Open-Air-Wochenende war nicht nur das besucherstärkste, auch der Spätsommer ließ grüßen. Hatten die Besucher eine Woche zuvor noch Regenschirme dabei und Jacken an, reichte am Freitag und Samstag nach Sonnenuntergang ein Strickjäckle. Das machte sich auch prima zu den abgestimmten Outfits, die die vornehmlich weiblichen Besucher an beiden Abenden trugen.

Vergangenes Jahr standen sie um etwa die selbe Zeit auf der Bühne neben dem Balinger Rathaus beim Marktplatz-Open-Air, jetzt war es die Bühne im Engstlatter Gewerbegebiet Lehenmorgen: die „Oldie Night Band“, kurz ONB, startete am Freitag mit Vollgas ins musikalische Abschlusswochende.

Wenn das Publikum heiser wird

Die acht Musiker aus der Region heizten mit Hits wie Kim Wildes „Kids in America“ oder den „Sultans of Swing“ von den Dire Straits dem Publikum ein, beherrschten aber auch die gesetztere Töne wie etwa bei „I just died in your arms tonight“ von Cutting Crew.

Eine Gruppe Balinger Mädels feierte die Coverband und genoss den Abend. „Auch wenn es manchmal schon lang her ist, hat man die Lieder noch im Ohr. Man kann mitsingen und fühlt sich wie in der Jugend,“ sagte eine von ihnen.

Oberbayrische Blasmusik

Alle vier waren froh, dass es die imländle Open-Air-Reihe gibt, wenn schon andere Veranstaltungen wie das Bang Your Head abgesagt wurden. Noch besser gefallen würde es ihnen ohne die Corona-Reglementierungen, die etwa das Feiern vor der Bühne untersagt. „Aber jetzt ist es halt so und arrangieren uns“, fügte eine von ihnen an.

Abstand halten war auch am Samstag angesagt, als „Die Fexer“ die Bühne betraten. Die drei jungen Oberbayern begeisterten mit Blasmusik – volkstümlich und mit „ein paar Reißern“ aus der Popmusik.

Feiern vom Platz aus

So sorgten sie etwa mit „Sweet Child of mine“ von Guns n‘ Roses für Stimmung und ernteten Beifall und Juchzer vom Publikum als Daniel unter Beweis stellte, dass die Tuba kein schwerfälliges Instrument ist.

Die Stimmung stieg und so auch die Besucher: Erlaubt war das Feiern am Platz, weshalb viele auf ihre Bänke kletterten. Kein Halten mehr gab es, als die fünf Sänger von „Voxxclub“ die Bühne betraten.

„Großes Lob an Veranstalter“

Zu den donnernden Popbeats klatschte das Publikum, sang lauthals mit, wiegte sich im Takt und flippte förmlich aus, als die Band „Rock mi“ anstimmte. Entsprechend heiser fielen die Zugaberufe aus.

„Endlich ist wieder was los in Balingen“, freute sich Jürgen Sieger. Der Balinger war mit Freunden zum letzten Open-Air-Wochenende gekommen, hatte aber auch schon die Schwabencomedy eine Woche zuvor gesehen. „Ein großes Lob an den Veranstalter. Was hier geht, ist absolut super!“