Endlich geht’s weiter: Neustart im Tailfinger Maschenmuseum mit Alraunes Kuriositätenkabinett
09.06.2021
© Volker Bitzer
Das Maschenmuseum öffnet nach dem Umbau wieder mit einer Sonderausstellung über „Alraunes Kuriositätenkabinett“.
Lange war es still um die Museen der Stadt Albstadt. Im März gab es kurz die Möglichkeit, wieder ins Museum gehen zu können, doch die steigenden Inzidenzen schlossen dieses Tor bald wieder. Jetzt aber ist es soweit: Am Samstag, 12. Juni, öffnen die Museen wieder ihre Pforten. Auch das Tailfinger Maschenmuseum öffnet nach dem Umbau wieder – und hält einige Überraschungen und eine Sonderausstellung für die Besucher bereit.
Ab Samstag können somit folgende Museen besucht werden: das Museum im Kräuterkasten, das Stauffenberg-Schloss mit Gedenkstätte und Musikhistorischer Sammlung Jehle, das Philipp-Matthäus-Hahn-Museum (außer mittwochs), die Sammlung Waagen & Gewichte und das Heimatmuseum in Ebingen.
Inhaltliche und technische Neurungen
Nach umfassenden Umbauarbeiten öffnet auch das Maschenmuseum in Tailfingen wieder. Es bietet vielerlei Neuerungen inhaltlicher und technischer Art, die zum interaktiven Erkunden einladen. Die Gäste werden im Maschenmuseum von einem ganz neuen Ambiente im Foyer empfangen: Die Themen Mode im Bereich „Sport & Trikot“, aktuelle Formen von Werbung, sowie Massenproduktion und Nachhaltigkeit sind hier bilder- und objektreich dargestellt.
Zahlreiche Kurzfilme und Fotografien
Lebendig untermalt werden die inhaltlichen Bereiche durch zahlreiche Kurzfilme und Fotografien, die sich jeweils auf die Themen der dargestellten Zeit beziehen; so wurde hier neben legendären Profiradrennen (1973) auch ein Gaudirennen in Tailfingen (1973) ausfindig gemacht.
Kleidung spiegelt den Wandel wider
Ein Videofilm über Turnvorführungen in den 1980er Jahren zeigt anschaulich, wie der gesellschaftliche Wandel sich auch in der jeweiligen Kleidung widerspiegelt. Als Ausdruck des aktuellen Kleidungsverhaltens in Zeiten der Pandemie wurde eine Vitrine mit zahlreichen Masken in unterschiedlichsten Qualitäten – von der einfachen Mund-Nasen-Maske in verschiedenen Designs bis hin zu OP- und FFP2-Masken örtlicher Hersteller – in den Bereich Technische Textilien integriert.
Das neue TexCar im Anbau, veranschaulicht eindrucksvoll wie zahlreiche technische Textilien auch den Karosseriebau beeinflusst haben.
Schaurig-schöne Ausstellung
Der Neustart wird begleitet von einer Sonderausstellung mit Arbeiten von Stefanie Alraune Siebert aus Haigerloch. Der Gang durch diese schaurig-schöne Ausstellung mit dem Titel „Alraunes Kuriositätenkabinett – mit veganer Wurstzugabe“ führt die Besucher zunächst in einen wundersamen Nähsaal: Künstliche Menschen müssen dort an genähten Nähmaschinen das verwirklichen, was Alraune wünscht. In Wirklichkeit arbeitet die Künstlerin aber natürlich ohne jegliche personelle Unterstützung allein an ihren Projekten.
Auf der Varieté-Bühne passiert so einiges
Es geht weiter zur Varieté-Bühne. Dort versucht Alraune eine höchst gefährliche Krake zu bändigen, doch mit Riesenkräften bricht diese durch die Gitterstäbe. Ungerührt spielen die Musiker weiter. Nebenbei proben im Hause Artisten für ihre bevorstehenden Auftritte. Die Gäste dürfen ihnen dabei zusehen.
Scheinwelten entstehen mit menschengroßen Puppen
Die Sonderausstellung hat ihren ganz besonderen Reiz. Seit über 40 Jahren entwickelt Stefanie Alraune Siebert Szenerien und Objekte aus textilen Materialien, lässt Scheinwelten mit Naht entstehen. Ihr Fundus wird für jede Ausstellung neu arrangiert. Die menschengroßen Figuren sind dabei ihre stillen Schauspieler, die in immer neue Rollen schlüpfen.
Kein Besuch ohne Nachweis
Bei Eintritt in die Museumsräumlichkeiten gelten die allgemeinen Hygieneregeln, das heißt es ist neben der Einhaltung des gebotenen Abstands ein medizinischer Mund-Nasen-Schutz (FFP2- oder OP-Maske) zu tragen. Da darauf geachtet wird, dass sich zeitgleich nicht zu viele Personen im Haus befinden, wird für Gruppenbesuche und Führungen um Anmeldung gebeten. Zusätzlich ist ein Nachweis notwendig, dass Besucher getestet, genesen oder geimpft sind. Besucher müssen deswegen die entsprechenden Dokumente mitbringen.
