Ebingen

Ebinger Emmauskirche feiert ihr 30-Jähriges mit Kindern, Riesen und viel Musik

15.04.2019

von Hans Raab

Ebinger Emmauskirche feiert ihr 30-Jähriges mit Kindern, Riesen und viel Musik

© Hans Raab

Kinder der Kita Alfred Haux eröffnen den Jubiläumsgottesdienst in der Ebinger Emmauskirche.

Unter dem Motto „Ich sing Dir ein Lied“ feierte am Palmsonntag die evangelische Kirchengemeinde das 30-jährige Bestehen des Gotteshauses im Ebinger Westen.

Im Mittelpunkt der Geburtstagsfeier stand ein nicht alltäglicher Gottesdienst, zu dem ganz besondere Gäste waren eingeladen.

Da waren zunächst viele Kinder der Kita Alfred Haux, die Kinderchorgruppen Maxis und Riesen der Kita Regenbogen und der Kinderkantorei, die mit ihren Liedbeiträgen den Gottesdienst mitgestalteten und diesem eine ganz eigene Note verliehen.

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Kinder der Kita Alfred Haux eröffnen den Jubiläumsgottesdienst in der Emmauskirche,

© Hans Raab

Das Team der Emmauskirche, das den Gottesdienst gestaltete.

© Hans Raab

Gebannt lauschten die Besucher in der voll besetzten Kirche den fröhlichen Kinderstimmen und sahen mit Freude den Kleinsten zu, wie sie rhythmisch bunte Tücher schwenkten.

Da war aber auch Lea-Katharina Scherl, die mit Eric Faude am Cajon und Andreas Kind an der Orgel unter der Leitung von Kantor Steffen Mark Schwarz teils alleine, teils im Wechsel mit der Gemeinde in der ihr eigenen Art brillierte.

Das waren keine einfach heruntergesungene Texte. Alle spürten, dass da auch eine tiefe religiöse Überzeugung dahinter steckt.

Blick in die Geschichte

Natürlich wird bei einem runden Geburtstag auch zurückgeblickt. Pfarrerin Ilze Druvina ließ die Entstehungsgeschichte der Emmauskirche ganz kurz Revue passieren. Das Gotteshaus sei jetzt 30 Jahre jung, ebenso lange hatte die Vorbereitungs- oder besser Wartezeit betragen, bis es endlich soweit war.

Birgit Vetter begab sich aufs weltliche Parkett und erinnerte an jenes geschichtsträchtige Jahr 1989, in dem die Welt aus den Fugen geriet, die Mauer fiel, in Polen Lech Walesa erster nichtkommunistischer Präsident wurde und die Menschen im gesamten Ostblock auf der Straße für mehr Freiheit demonstrierten.

Deutschlands Fußballfrauen wurden Europameister und das Brettspiel „Café International“ wurde zum Spiel des Jahres gewählt.

Pfarrer Walter Fischer zu Gast

Der Bogen führte zurück in die Kirche, zu jedem Einzelnen. Wer von den Anwesenden wurde denn 1989 geboren? Wer danach? Wer hat in diesem Jahr ein besonderes Fest gefeiert? Wer hat etwas Neues angefangen?

Und wer war dabei, als das Geburtstagskind, die Emmauskirche, eingeweiht wurde? Gerade bei dieser Frage gingen ganz viele Hände in die Höhe.

Die Zeitzeugen erinnerten sich auch daran, wer damals als Pfarrer die Kirche gebaut und eingeweiht hatte, das war Walter Fischer. Er war zur Feier gekommen, nicht nur als Gast, sondern er übernahm die Predigt.

Jeder gestaltet seine Lebensmelodie

Fischer sprach von jenem Weg, den die beiden Jünger nach Emmaus gingen und zu denen sich der Auferstandene gesellte. Fischer erinnerte an drei Auffälligkeiten, die bis heute ungeklärt sind und gab den Gläubigen gleich Fragen mit, die letztendlich nur jeder für sich beantworten kann.

Wo war denn dieses Emmaus? Die geografische Lage weiß bis heute niemand. Hat vielleicht jeder sein eigenes, spezielles Emmaus? Auch ist der Name des zweiten Jüngers unbekannt. Könnte ich selbst dieser Zweite sein? Schließlich ist auch die Länge des Weges nicht klar, sind es zwei oder sechs Stunden? Muss ich verzweifeln, wenn mein Weg zu Gott ein längerer wird?

Hieraus zog Walter Fischer den Schluss, dass alle die Melodie des Lebens selbst gestalten müssen. Die Hoffnung bleibe, auch wenn der Weg zuweilen steinig und uneben sei, und werde im Glauben bei Gott enden.

Erlös für die Martinskirche

Von der katholischen Kirche überbrachte Diakon Thomas Vogler Glückwünsche, ehe sich die Gemeinde zum gemeinsamen Essen versammelte.

Die Waldheimmitarbeiter hatten für die Kinder ein Spielprogramm vorbereitet. Später konnte bei Kaffee und Kuchen Geselligkeit und Miteinander gepflegt werden. Der Erlös kommt dem Spendenweg „Alles unter einem Dach“ für die Martinskirche zugute. Insgesamt hatte sich die Hoffnung von Pfarrerin Ilze Duvina erfüllt, als sie ganz zu Beginn einen besonderen Tag mit Freude am Singen, Beten und geselligem Miteinander versprochen hatte.

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