Balingen

Elf neue Gebäude an der Eyach: Räte billigen den Bebauungsplan Roßnägele

17.07.2019

Von Nicole Leukhardt

Elf neue Gebäude an der Eyach: Räte billigen den Bebauungsplan Roßnägele

© Nicole Leukhardt

Wohnen mit Blick auf den Wasserturm: Wo heute noch ein urbaner Urwald den Blick versperrt, sollen insgesamt elf Häuser das Eyachufer flankieren.

Wohnen mit Schlossblick: Am Mittwochabend haben die Räte des Technischen Ausschusses über der Bebauungsplan Heinzlenstraße/Im Roßnägele beraten. Grundsätzlich sah das Gremium die Innenverdichtung an der Eyach positiv.

Was bisher noch kaum einsehbare Grünflächen sind, soll in naher Zukunft Heimat für viele sein. Zwischen Heinzlenstraße, der Straße im Roßnägele und dem ehemaligen Strasserareal plant die Stadt ein neues Wohnquartier. Ein kleiner Streifen des Strasserareals ist nun Teil des überplanten Gebiets.

Aus Grünraum wird Wohnraum

Grundsätzlich gelte für das neue Quartier: „Grunderwerb ist Voraussetzung“. Dies erklärte Balingens Baudezernent Michael Wagner in der Sitzung am Mittwoch. Denn bisher sind die unerschlossenen Flächen „uferbegleitende, privat Grünflächen“, wie Wagner formulierte.

Dass die Balinger und vor allem ihre Gartenschaugäste den Blick auf Zollernschloss und Wasserturm von der gegenüberliegenden Uferseite genießen können, soll ein Fuß- und Radweg ermöglichen, der entlang der Eyach die Stingstraße mit der Heinzlenstraße verbindet.

Kein Querweg durchs Quartier

Einen Weg, der zwischen den Häusern hindurch vom Roßnägele zum neugestalteten Ufer führt, soll es indes nicht geben. „Das war eine Bedingung der Eigentümer, die eine gewisse Privatsphäre aufrecht erhalten wollen“, erklärte Michael Wagner auf die Frage von Dr. Dietmar Foth (FDP). Er hoffe indes, räumte der Baudezernent ein, dass sich im Lauf der Zeit von ganz alleine eine Durchwegung etabliere.

Und obwohl neue Häuser entstehen, soll der Blick nicht verbaut werden. „Wir haben bewusst auf langgezogene Gebäude verzichtet und stellen uns eine punktuelle Bebauung vor mit Baufenster von 16 auf 16 Metern“, erklärte Michael Wagner. Die Häuser sollen drei Vollgeschosse und ein Staffelgeschoss bekommen, das auf Uferseite einrückt. Geparkt werden soll in Tiefgaragen.

Elf Häuser kommen, zwei verschwinden

Vier Häuser sollen noch vor der Gartenschau entstehen, insgesamt bietet das überplante Areal Platz für bis zu elf Gebäude. Die Planer schätzen, dass 60 bis 70 Wohn- und Geschäftseinheiten Raum finden. Vier der neuen Häuser mit insgesamt 28 Wohnungen baut die Balinger Wohnbau. Zwei bestehende Häuser verschwinden für immer aus dem Stadtbild: Im Roßnägele 8 und 10 sollen bald dem Abrissbagger zum Opfer fallen.

Die Bauarbeiten werden für erheblich mehr Verkehr sorgen – dies gab Georg Seeg (SPD) zu bedenken. Da die Stadt ohnehin dabei sei, an verschiedenen neuralgischen Kreuzungen über Kreisverkehre nachzudenken (wir berichteten), habe ein solcher für ihn an der Eckenfelderstraße zwischen Bizerba-Ausfahrt, Freibad und einer möglichen, neuen oberen Ausfahrt vom Freibadparkplatz eine hohe Priorität. Die Räte billigten den Bebauungsplan einstimmig. Kommende Woche wird er auch Thema im Gemeinderat sein.

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