Einfach märchenhaft: Dotternhausener Showtänzer begeistern Balinger Publikum mit Musical
21.09.2023

© Barbara Szymanski
Kulisse, Kostüme, Maske: Einfach alles war stimmig rund um die Handlung im „Märchensalat“, bei dem Grimm'sche Klassiker zusammengewürfelt und in die Jetztzeit übertragen wurden.
Alles ist hier selbsterdacht und -gemacht: Der Märchensalat des Dotternhausener Vereins Show & Tanz hat den vielen Zuschauern auf der Hauptbühne der Gartenschau gut gemundet. Denn sie unterstützten die fast 50 jugendlichen Akteure bei der Premiere des Musicals mit Bravorufen und immer wieder kräftigem Applaus.
Der genaue Titel dieses nunmehr vierten Musicals der Theaterbegeisterten lautet: Die Gebrüder Grimm und der Märchensalat. Ausgedacht hat sich diese flotte Musik- und Tanz-Show wieder einmal Vorsitzender und Trainer Frank Schlosser-Uttenweiler. Er griff in die gut gefüllte Schatzkiste der Märchen von Jakob und Wilhelm Grimm (Micheal Krämer/Uwe John), die mit Gehrock und Zylinder höchst selbst zugegen waren und über das Transferieren von Aschenputtel und Co. in die Jetztzeit wachten.
Und schon sind wir bei den Kostümen, die ein Team um Anja Uttenweiler mit viel Liebe zum Detail angefertigt hat – farbenfroh oder originell wie der Klapperstorch (Mira Ewerling) oder der grasgrüne Frosch mit riesigen Augen seitlich am Kopf. Bezaubernd auch die prächtigen Roben der Königin (Stefanie Ewerling), die der Feen, des Aschenputtels (Deniese Haug), des Rumpelstilzchens (Dennis Uttenweiler) oder auch des Dornröschens (Sarah Schomaker) und allen anderen.
Aus dem Schloss wird ein Wald
Und erst recht erfreute das Zuschauerauge die stilvollen Kulissen, die sich mit wenigen Handgriffen von einem Schloss verwandeln ließen in den Wald, in dem die Zwerge (Lea Cikos und andere), das Rotkäppchen (Anna Handschuh) oder der böse Wolf (Sarah Lebherz) ihr Wesen oder Unwesen trieben.
Aber wie es heute halt so ist: der Wolf ist Vegetarier, der Klappenstorch (Mira Ewerling) überhaupt nicht zuständig, dem Königspaar (Stefanie Ewerling/Franz Schlosser-Uttenweiler) ein Kind herzufliegen und Hänsel und Gretel (Lara und Lena Krämer) sagen: „An Tagen wie diesen, wünscht man sich ein Knusperhaus.“
Navi leitet Königskind
Oder wie finden das junge Königskind und andere zum prächtigen Schloss? Die altbekannte Stimme eines Navi ertönt: „300 Meter geradeaus, dann…“ Das und noch viel mehr sind die Zutaten zu diesem Märchensalat, in dem die jugendlichen und einige Erwachsene Akteure tanzend, singend und sprechend über die Bühne tobten. Nicht alle haben ein Headset für gutes Verstehen bis in die hinteren Reihen, manchmal hakt es ein wenig bei der Technik oder den Texten. Das alles tritt in den Hintergrund im Premierenfieber.
Denn die flotten, pfiffigen, fast sportlichen Tänze mit kleinen akrobatischen Einlagen wie wie dem Radschlagen der Märchenbuch-Verlegerin (Linda Volz) begeistern genauso, wie die Gesangseinlagen der jungen Leute, deren Spielfreude ins Publikum mit vielen applaudierfreudigen Familienangehörigen sowie Freunden schwappt und sie in Musical-Laune versetzt.
Wieder einmal ganz hervorragend gelungen ist zudem das ausführliche und layouttechisch aufwendig gestaltete Programmheft. So wurde nicht versäumt, den Mamas für ihre Hilfe beim Schminken und Frisieren zu danken, und den Papas, die beim Auf- und Abbau zupacken.
Weitere Aufführungen geplant
Das Musical „Die Gebrüder Grimm und der Märchensalat“ wurde zweimal auf der Hauptbühne der Gartenschau aufgeführt. Die nächsten Termine sind am Samstag, 30. September, und Sonntag, 1. Oktober, in der Festhalle Dotternhausen.