„Eine große Aufgabe für uns“: Der HBW Balingen-Weilstetten erwartet die HSG Wetzlar

Von Marcus Arndt

Die schwäbischen Protagonisten auf und neben der Platte können mit der Situation umgehen. Sie wissen um den Druck – und dass 25 Zähler in dieser verrückten Liga nicht reichen werden, um drinzubleiben. Das Ziel am Mittwoch gegen Wetzlar lautet also ganz klar: Punkte.

„Eine große Aufgabe für uns“: Der HBW Balingen-Weilstetten erwartet die HSG Wetzlar

Der HBW Balingen-Weilstetten spielt am Mittwoch wieder vor Zuschauern.

Diese Sorgen plagen die Lahnstädter nicht, welche sich trotz personeller Probleme mit satten 36 Pluspunkten im gesicherten Tabellenmittelfeld einreihen. Vor Wochenfrist haben die Hessen allerdings verloren: mit 26:30 gegen Absteiger Essen.

Das habe ihn etwas überrascht, gesteht Jens Bürkle ein und liefert die Erklärung gleich nach: „Wetzlar – das ist eine sehr gute Mannschaft, die eine ganz tolle Runde spielt. Die hat ihren Ausfällen – ähnlich wie wir – gut getrotzt.“ Sein Gegenüber Kai Wandschneider, der die HSG im Sommer verlässt, wusste diese lange Zeit zu kompensieren. „Kai denkt sich immer originelle und kreative Lösungen aus für diese Ausfallszenarien“, meint der Balinger Kommandogeber, „das haben sie in den vergangenen Wochen super gemacht. Das wird eine große Aufgabe für uns.“

Mehr Präzision

Zumal die Schwaben seit dem Wiederaufstieg 2019 alle drei Begegnungen in Liga und Pokal gegen unbequeme Hessen verloren haben. „Wetzlar schafft es häufig, ein Spiel mit wenig Fehlern hinzukriegen“, analysiert Bürkle.

Der fordert von seiner Truppe einen seriösen Umgang mit dem Spielgerät. „Wir müssen sie im Angriff entsprechend unter Druck setzen und schauen, dass wir die Bälle aufs Tor bekommen“, erklärt der 40-Jährige, „und wir brauchen mehr Kontertore, dass man nicht jedes Mal gegen ihre wirklich sehr, sehr gute Abwehr läuft. Das ist der entscheidende Schlüssel.“

Starke Besetzung

Trotz des Ausfalls von Top-Torjäger Stefan Cavor macht Wetzlar wahnsinnig Dampf aus dem Rückraum. „Im Angriff hat Lenny Rubin gerade viele Aktionen“, hat der Balinger Kommandogeber beobachtet, „nachdem Cavor da raus ist. Auch Ivan Srsen wird immer stärker und bekommt größere Spielanteile.“ Ebenso liefert die skandinavische Achse um den kantigen Kreisläufer Anton Lindskog.

„Sie haben eine gute Truppe beisammen“, fasst es der Sportwissenschaftler zusammen, „die wir trotzdem auch so bespielen müssen, dass wir um Punkte spielen können. Bei uns geht es einfach um Punkte – und wir wollen diese. Es ist erst einmal eine Chance für uns. Wetzlar ist eine gute Mannschaft, aber in der Liga kann jeder jeden schlagen. Das haben wir jetzt oft genug gesehen. Wir werden alles reinhauen, damit wir um die Punkte mitspielen.“

Inhaltlich gut eingestellt

Vor dem Doppelpack gegen Wetzlar (Mittwoch, 19 Uhr, SparkassenArena) und Berlin (19. Juni, 20.30 Uhr) hat Bürkle das Training nach dem Kellerduell beim Tabellenletzten aus Oberfranken etwas dosiert. Es sei darum gegangen, so der erfahrene Coach weiter, „die Angeschlagenen fit zu kriegen. Wir hatten schon von Coburg ein paar Leute dabei, wo noch nicht ganz sicher ist, wie wir sie einsetzen können.“ In der Spielvorbereitung habe er taktisch nicht alles reingedonnert, verrät der frühere Erstliga-Kreisläufer, „ich glaube trotzdem, dass wir inhaltlich auf das, was kommt, eingestellt sind.“

Fragezeichen bei Schoch

Einzige Unbekannte: Was ist mit Schoch? „Bei Jona wird es sich erst am Spieltag entscheiden, ob er auflaufen kann“, verrät Bürkle. In den Übungseinheiten fehlte der Balinger Kapitän nach seinem Cut in Coburg.

Die Naht sehe gut aus, urteilt der Balinger Coach, „aber wir wollten nicht zu viel Risiko gehen.“ Am Mittwoch habe Schoch noch einen Termin beim Arzt, „wo man es zuklebt. Ich hoffe dann, dass er spielfähig ist.“