Das wird es gewesen sein. Die TSG Balingen hat am Samstag in der Bizerba-Arena das Regionalliga-Kellerduell gegen den FC Bayern Alzenau mit 1:2 verloren. Die Chancen auf den Klassenerhalt schwinden von Spiel zu Spiel.

Gäste nutzen erste Chance

Bei den Hausherren stand Julian Hauser nach seinem krankheitsbedingten Ausfall wieder zwischen den Pfosten. Balingen agierte in einem defensiv ausgerichteten 4:1:4:1-System – mit Marco Gaiser auf der „Sechs“ und Daniel Seemann als einzige Spitze. Beide Teams setzten zunächst auf Umschaltmomente.

Nach einer Viertelstunde investierten die Gäste mehr – und gingen mit der ersten Chance in Führung. Eine kurz ausgeführte „Ecke“ landete bei Kreso Ljubicic, dessen Schuss aus acht Metern zum 1:0 in die TSG-Maschen trudelte (18. Minute). Der Rückstand wirkte sich spürbar negativ auf das Balinger Selbstvertrauen aus.

Anschluss macht Hoffnung

In der Folge stellten die „kleinen Bayern“ die besser Elf – ohne aus dem Spiel heraus gefährlich zu werden. Wieder führte die kurze Eckstoß-Variante zum Erfolg. Masaki Murata hatte in der TSG-„Box“ zu viel Zeit und schloss trocken zum 2:0 ab (24.).

Der erste gute TSG-Angriff über Kaan Akkaya und Cedric Guarino endete, als Seemann im gegnerischen Strafraum den Ball durch die Beine lassen wollte, dieser ihm jedoch an den Oberschenkel und von dort zurück zu Guarino sprang – Abseits. Symptomatisch für das Balinger Spiel zu diesem Zeitpunkt (35.). Die Halbchance gab der TSG Auftrieb. Kurz vor dem Seitenwechsel verwertete Seemann eine Akkaya-Flanke zum 1:2 (41.).

Zur zweiten Halbzeit blieb Nils Schuon in der Kabine. Für den TSG-Kapitän kam Stürmer Patrick Lauble auf die linke Seite, Akkaya rückte dafür ins Zentrum, sollte dort für mehr Schwung nach vorne sorgen. Die taktische Umstellung fruchtete sofort. Eisele traf nach einem Akkaya-Zuspiel den Ball aber nicht voll – daneben (48.).

Diese Möglichkeit läutete eine rund zehnminütige TSG-Drangphase ein. Lauble zwang nach einem Eckball FCB-Keeper Daniel Endres zu einer Glanzparade (51.). Akkayas Schlenzer aus 18 Metern hatte danach zu wenig Schmackes. 60 Sekunden später chippte Akkaya den Ball gefühlvoll in den Lauf von Marc Pettenkofer, der alleine vor Endres stand, aber die Rechnung ohne Alieu Sawaneh gemacht hatte. Der schnelle Innenverteidiger bewahrte sein Team mit einer Grätsche vor dem Ausgleich.

TSG lässt Möglichkeiten aus

Einen Alzenauer Konter schloss Jihad Boutakhrit ab, Hauser lenkte den Ball zur Seite (62.) – Eisele klärte. Ein Seemann-Kopfball flog kurz darauf klar über den FCB-Kasten. Beide Teams spielten jetzt mit offenem Visier. Bei einer Alzenau-„Ecke“, die durch den Balinger „Fünfer“ segelte, hatte die TSG Glück, dass einem überraschten Gäste-Spieler der Ball ans Knie und von dort ins Toraus sprang (68.).

Mit Gaisers Vollspannschuss hatte Endres seine Probleme (73.). Eine Zeigerumdrehung später zielte Eisele direkt in die Arme des Bayern-Schlussmanns. TSG-Trainer Martin Braun bracht kurz vor dem Ende mit Harut Arutunjan die letzte Offensivkraft. Balingen stellte auf eine Dreierkette um – ging volles Risiko. Pettenkofer hatte in der 88. Minute scheinbar freie Fahrt, doch wieder blockte Sawaneh und sicherte seinem Team damit die drei Auswärtspunkte.

TSG Balingen: Hauser; Eisele, Konz (84. Arutunjan), Gaiser, Akkaya, Seemann (72. Dierberger), Schuon (46. Lauble), Pettenkofer, Foelsch, Guarino, Schmitz.

Tore: 0:1 Ljubicic (18.), 0:2 Murata (24.), 1:2 Seemann (41.).

Gelb-Rote Karte: Sentürk (89.).

Schiedsrichter: David Scheuermann (Winnweiler).

Zuschauer: 470.