Obernheim

Ein technischer Defekt hat das Wohngebäude im Obernheimer Weiler Tanneck in Brand gesetzt

01.03.2021

Von Katja Weiger-Schick

Ein technischer Defekt hat das Wohngebäude im Obernheimer Weiler Tanneck in Brand gesetzt

© Katja Weiger

Ein trauriger Anblick: Die Brandruine an der Durchgangsstraße des Obernheimer Weiler Tannecks ist gesichert und eingezäunt. Als Brandursache wurde jetzt ein technischer Defekt festgestellt.

Eiseskälte und Wasserknappheit erschwerten damals im Januar die Feuerbekämpfung. Innerhalb einer halben Stunde war beim Löschen soviel Wasser verbraucht, wie die Tanneck-Bewohner normalerweise in mehreren Tagen benötigen.

Die Brandursache ist ermittelt: Ein technischer Defekt hatte im Januar das Wohngebäude im Obernheimer Weiler Tanneck in Brand gesetzt. Dies hat Michael Schaal von der Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit im Polizeipräsidium Reutlingen auf Anfrage mitgeteilt. Ein Brandsachverständiger und Beamte der Kriminaltechnik seien zu diesem Ergebnis gekommen, hieß es weiter.

Über 60 Wehrleute im Einsatz

Es war ein verheerendes Feuer, das am Nachmittag des 11. Januar das Gebäude am Ortsende von Tanneck vollständig zerstörte. Der Besitzer hatte vor einiger Zeit damit begonnen, es zu sanieren. Als die Feuerwehr eintraf, stand das Wohnhaus an der Durchgangsstraße bereits in Vollbrand. Im Einsatz waren die Abteilungen Obernheim, Unterdigisheim und Meßstetten – insgesamt über 60 Wehrleute, die unter der Einsatzleitung von Rainer Gehring Hand in Hand arbeiteten. Auch das DRK Obernheim-Oberdigisheim war mit einer Delegation vor Ort.

Eiseskälte erschwerte die Löscharbeiten

Am Tag des Brandes herrschte Eiseskälte. „Das hat die Löscharbeiten massiv erschwert“, erinnert sich Bürgermeister Josef Ungermann. Der Weiler Tanneck ist rund drei Kilometer von Obernheim entfernt. Üblicherweise sei die dortige Wasserversorgung stabil und vor allem ausreichend, betont der Bürgermeister: „Trotz der Lage im Außenbereich.“ Doch angesichts dieses Großfeuers mussten die Löschkräfte laut Ungermann schnell andere Wasserkapazitäten in Betracht ziehen: „Zumal das Löschwasser bei der grimmigen Kälte schlicht und einfach gefror.“

Die Menge, die die Bewohner von Tanneck üblicherweise mehrere Tage lang zuverlässig versorge, sei innerhalb einer halben Stunde für die Löscharbeiten gebraucht worden, schätzt Ungermann: „Dass wir da schnell ans Ende unserer Kapazitäten kommen, liegt auf der Hand.“ Die Flammen im Dachbereich seien immer wieder aufgeflackert.

Schlauchleitungen aus dem Ort ist der Normalfall

Bei milderen Temperaturen hätten die Feuerwehrleute Schlauchleitungen von Obernheim her legen können. Ein Procedere, wie es in den bergigen Außenbereichen der Schwäbischen Alb Usus sei bei großen Feuern, erläutert Josef Ungermann: „Doch das schied bei der gewaltigen Kälte am Brandtag einfach aus.“ Deshalb entschieden sich die Feuerwehrleute dafür, die Löscharbeiten via Pendelverkehr mit dem notwendigen Nachschub zu versorgen, zumal sie lediglich über eine Rohrleitung Wasser fördern konnten.

Thema im Gemeinderat

„Das hat reibungslos geklappt“, betont Ungermann. Allen Einsatzkräften von Feuerwehr und DRK hatte der Bürgermeister in der Januar-Sitzung des Gemeinderats bereits gedankt: „So ein Feuer ist eine Ausnahmesituation, die ein enges Miteinander fordert.“

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