Ein schönes Klassentreffen: Chocco Mocco lädt sich zum Geburtstag Freunde ein

Von Katja Weiger-Schick

Üblicherweise bekommt das Geburtstagskind zu einem „Runden“ die Geschenke. Chocco Mocco machte es genau anders herum: Die Musiker haben anlässlich ihres 20. Bandjubiläums für die Hospizgruppe Albstadt gespendet.

Ein schönes Klassentreffen: Chocco Mocco lädt sich zum Geburtstag Freunde ein

Chocco-Mocco - hier Reiner Baumeister (links) und Thomas Güttinger - rockten zum eigenen Geburtstag das Juwel in Margrethausen.

Chocco Mocco ließen es ordentlich krachen. Reiner Baumeister (Leadgesang, Gitarre und Mandoline), „Piano-Schorsch“ Zeiler, Thomas Güttinger (Gitarre), Fabian Flad (Schlagzeug) und Sascha Seebacher (Bass), allesamt versierte Meister ihres Fachs, gaben alles, zur größten Freude der Besucher.

Riesiger Ansturm vor dem „Juwel“

In und um Albstadt haben sich die fünf Bandmitglieder in den vergangenen zwei Jahrzehnten eine stattliche Fangemeinde erspielt. Das wurde auch am Samstag überdeutlich. Stellenweise war der Andrang vor dem Margrethausener „Juwel“ so groß, dass niemand mehr Zugang bekam.

„Oifach wonderschee“

Die Fans warteten geduldig vor der Tür, bis wieder Einlass gewährt wurde. „Wahnsinn“, machte Reiner Baumeister angesichts des vollen „Juwels“ seiner Begeisterung Luft, „es isch oifach wonderschee!“ Einen Ehrengast, dem Chocco Mocco ihre Karriere mit zu verdanken haben, war auch vor Ort: Giorgio Vitulli, der Wirt der einstigen Ebinger Kultkneipe „TomTom“. Dort und in der „Alten Kanzlei“ hatte die Band einst die ersten Konzerte gespielt.

Billy Idol und Santana waren auch zu Gast

Am Samstag war zum 20. Geburtstag die gesamte Mannschaft an Bord – wohlklingend, kraftvoll und präzise wie ehedem. Mitgebracht hatten die Musiker zur Neuauflage von „Rock meets Trödel“ viele schöne Songs vergangener Jahrzehnte, unter anderem von den Dire Straits, Billy Idol, Santana oder Stevie Wonder. Professionell gespielte, feine Klassiker mit Power und leisen Tönen gleichermaßen. Songs eben, die der Musikfan bei den ersten Akkorden erkennt und mitsingen, wippen oder schnipsen möchte.

Coversongs mit ureigener Handschrift

Dennoch, das zeigten die Bandmitglieder eindrucksvoll, ist „Chocco mocco“ nach wie vor alles andere als eine klassische Coverband. Die Albstädter Band verleiht ihrem edlen Repertoire vielmehr eine unverkennbare, ureigene Handschrift, agiert mit Freude und vor allem mit viel, viel Herzblut.

Fields of Gold auf dem Sofa

Der lautmalerische Name Chocco Mocco hat seine Wurzeln übrigens in der Hauptstadt. Dort bedeutet „chocco mocco“ auf gut Deutsch: ein bisschen verrückt halt. Ein bisschen verrückt war auch der Jubiläumsabend im bekanntermaßen größten Wohnzimmer der Stadt. Wo sonst kann man es sich während eines Rockkonzerts gemütlich in Omis Sofalandschaft gemütlich machen?

Fast ein heimliches Klassentreffen

So eine Location, das betonte auch Reiner Baumeister, gebe es eben nur in Albstadt. Längst nicht nur aus Albstadt indes waren die Fans angereist, um zu den Klängen von „Sultans of Swing“, „Black magic woman“ und „Fields of Gold“ zu tanzen oder gemütlich ein Glas Wein zu trinken. Der Abend hatte etwas von einem heimeligen Klassentreffen: Bei Chocco Mocco freut man sich stets über das Treffen mit alten Freunden.

Musik für Junge und Junggebliebene

Besonders auffällig war dennoch die Altersspanne der Gäste. Ganz junge und junggebliebene Musikfreunde feierten einträchtig miteinander. Auch Ortsvorsteher Thomas Bolkart strahlte angesichts des vollbesetzten „Juwels“ und bestellte Grüße von Oberbürgermeister Klaus Konzelmann.

Die Spende ging an die Hospizgruppe Albstadt

Einer Besucherin, die sich unter die Gäste gemischt hatte, stand die Freude ebenfalls ins Gesicht geschrieben: Regina Birk. Die Koordinatorin der Hospizgruppe dankte der Band im Namen ihres Teams bewegt für die Geburtstagsspende. Im Hut befanden sich 1370 Euro, ein einzelner ungenannter Spender legte noch weitere 1000 Euch drauf.

„Wir begleiten die Menschen“

In schweren Zeiten, so berichtete sie, leisteten ihre Mitarbeiter wertvolle Hilfe: „Wir begleiten die Menschen. Gerade so wie die Musiker den Sänger.“