„Ein neuer Impuls“: Bernd Bauer folgt bei der TSG Balingen als Trainer auf Ralf Volkwein

Von Matthias Zahner

Am Montagabend hat der Verein Kommandogeber Ralf Volkwein von seinen Aufgaben entbunden. Bis auf Weiteres trainiert Bernd Bauer die Kreisstädter.

„Ein neuer Impuls“: Bernd Bauer folgt bei der TSG Balingen als Trainer auf Ralf Volkwein

Rainer Huss (links) und Ralf Volkwein standen in Homburg letztmals bei der TSG an der Seitenlinie.

Der Verein teilte am Montag mit, dass sich beide Seiten dafür ausgesprochen haben, „der Mannschaft mit einer Trainer-Rochade einen neuen Impuls zu verleihen.“ Volkwein war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

Vorahnung in Homburg?

„Vielleicht bis zur Rückrunde“, sagte der ehemalige Trainer am Samstag auf der Pressekonferenz nach der 2:4-Niederlage in Homburg.

Ob Volkwein dort schon etwas geahnt hatte? Er hätte damit auch meinen können, dass die Homburger Fans am 25. April zum zweiten Aufeinandertreffen „vielleicht“ mit nach Balingen reisen.

Es bleibt Spekulation – auch weil Volkwein gestern keine Anrufe entgegennahm.

Ein neuer Impuls

Jedenfalls zog die TSG, die auch „Co“ Rainer Huss entließ, nach sieben Punkten aus 14 Partien die Reißleine. „Volkwein, Rainer Huss und die TSG-Führungsspitze analysierten in den zurückliegenden Wochen mehrfach und eingehend die sportliche Lage – stets mit dem Ergebnis, den eingeschlagenen Weg gemeinsam fortsetzen zu wollen“, heißt es in der Mitteilung.

In einer „neuerlichen Bestandsaufnahme“ hätten sich sowohl der Verein als auch Volkwein für einen neuen „Impuls“ ausgesprochen. Diesen soll nun „bis auf Weiteres“ Bauer geben, der „das uneingeschränkte Vertrauen“ genieße, schreiben die Balinger.

Erstes Training am Montagabend

Der 34-jährige A-Lizenzinhaber, der bis zuletzt für die U 18 der Eyachstädter verantwortlich war, erfuhr am Montag von der Entscheidung und leitete am Abend die erste Einheit mit dem Regionalliga-Team.

Selbverständlich sei er überrascht gewesen, meinte er im Anschluss an das Mannschaftstraining. „Wir müssen den Blick nach vorne werfen, wir sind in einer Situation, die alles andere als positiv ist, wir stehen mit dem Rücken zur Wand“, sagte Bauer, der von 2006 bis 2009 für die TSG Balingen selbst aktiv war – damals in einem Team mit Lukas Foelsch und Julian Hauser, die er nun trainiert.

„Wir sind voll von ihm und seiner Qualität überzeugt. Er hat TSG-Vergangenheit, das hat natürlich auch eine Rolle gespielt. Außerdem ist er schon im Verein tätig und hat alle Lizenzen, die man für die Regionalliga braucht. Er hat schon einige Spiele gesehen und sich ein Bild von der Mannschaft gemacht“, erklärte Geschäftsführer Jan Lindenmair.

„Zwei, drei Stellschrauben“

Im Fokus stehe nun die Vorbereitung auf das richtungsweisende Heimspiel gegen Tabellennachbar FK Pirmasens (Samstag, 14 Uhr, Bizerba-Arena).

„Wir versuchen an zwei, drei Stellschrauben zu drehen. Es ist so, dass wir Stand jetzt zu viele Gegentore haben und natürlich auch die Chancen nicht reinmachen“, richtete Bauer den Blick nach vorne, „wenn wir es schaffen, bestmöglich zu verteidigen, werden wir am Samstag auch die ein oder andere Chance bekommen. Und dann müssen wir auch das Glück ein bisschen erzwingen.“

Erste Ansätze

Wichtig sei, dass „wir alle an einem Strang ziehen“, fuhr der Coach fort, der „Herzblut, Leidenschaft und Wille“ von den Balingern einfordert. Das Team müsse die Wege gehen, die wehtun. Kein Spieler dürfe sich zu schade sein, nach hinten zu laufen, meinte der frühere Defensivspieler. „Das sind so Kernpunkte, die wir wieder reinbekommen müssen“, so Bauer.

Mit dem „wieder“ drückte er aus, was zuletzt eben oft nicht passte. Die Rückwärtsbewegung ließ bei dem ein oder anderen Spieler zu Wünschen übrig. Das konnte man auch Volkweins Worten nach der 2:4-Heimniederlage vor zwei Wochen gegen die SV Elversberg entnehmen.

„Ich muss die Jungs erstmal kennenlernen. Ich kann jetzt noch nichts über die Aufstellung oder sonstige Dinge sagen“, berichtete Bauer, dem nicht wichtig, sei „wie lange ich auf der Bank hocke. Wichtig ist, dass wir am Samstag präsent sind und Pirmasens in jeder Minute bekämpfen wollen.“