Winterlingen

Historischer Moment für Winterlinger Bank: Nach 134 Jahren steht die Fusion vor der Tür

28.04.2019

Von Holger Much

Historischer Moment für Winterlinger Bank: Nach 134 Jahren steht die Fusion vor der Tür

© Susanne Grimm

Abstimmung bei der letzten Vertreterversammlung der Winterlinger Bank als eigenständige Bank.

Nach 134 Jahren hat die Winterlinger Bank bei der Hauptversammlung mit dem Geschäftsjahr 2018 den letzten Jahresabschlussbericht als eigenständige Bank offengelegt. Durch die Fusion mit der Volksbank Heuberg aus Meßstetten, beschlossen durch ein überzeugendes Votum der Mitgliederversammlung im November 2018, heißt die Genossenschaftsbank künftig „VR Heuberg-Winterlingen“.

Vor vollem Haus in der Winterlinger Festhalle gaben die Vorstände Willy Braun und Cornelia Rosenau Einblick in die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sowie die Bilanzzahlen und informierten über wichtige Vertriebsthemen der Bank.

Dabei ergab sich in der Zusammenfassung, dass 2018 für die Winterlinger Bank ein gutes Jahr gewesen ist. „Es konnten wiederum eine sehr gute Förderbilanz für alle – die Mitglieder, die Kunden, die Mitarbeiter und für die Gemeinden Winterlingen und Stetten am kalten Markt – erwirtschaftet werden“, so Willy Braun in seinem Fazit. Zwar seien die Rahmenbedingungen von der konjunkturellen Seite her nicht mehr ganz so rosig, „aber grundsätzlich positiv“.

Dividende von 3,47 Prozent

Gegenwind sei aber weiter von der Seite des Zinsniveaus und der Regulatorik her zu spüren. Rund 264.000 Euro betrug der Bilanzgewinn des Geschäftsjahres 2018. Deshalb hat der Vorstand im Einvernehmen mit dem Aufsichtsrat vorgeschlagen, den Mitgliedern eine Dividende in Höhe von 3,75 Prozent auszuzahlen, wofür rund 135.000 Euro benötigt werden. Geplant ist, diese am 30. April auszuzahlen.

Stabile Geschäftspolitik

Braun machte deutlich, dass Vorstand und Aufsichtsrat zu dem Entschluss gekommen sind, „trotz des historisch niedrigen Zinsniveaus“ diese hohe Dividende zu genehmigen, da die Überzeugung vorherrsche, dass dies „ein Zeichen einer langfristigen stabilen Geschäftspolitik und der Dividendenkontinuität ist“.

Betreutes Kundenvolumen wächst

Weitere 120.000 Euro aus dem Bilanzgewinn sollen in die Rücklagen eingestellt werden. Die Bilanzsumme sei im Jahr 2018 „erneut um vier Prozent gestiegen und beträgt nun 192 Millionen Euro“. Die gute Entwicklung der Vorjahre habe sich weiter fortgesetzt, so Braun weiter.

So wachse das betreute Kundenvolumen seit Jahren kontinuierlich und hat in 2018 um 10,2 Millionen Euro zugelegt, getragen von stabilen Kreditneugeschäften mit gewerblichen und privaten Kunden.

Einstimmig befürwortet

Der wiedergewählte Aufsichtsratsvorsitzende Ludwig Maag bestätigte den Vorständen „nach umfassenden Kontrollen eine ordnungsgemäße Geschäftsführung“, was auch durch den Prüfbericht des Baden-Württembergischen Genossenschaftsverbands in Person des Wirtschaftsprüfers Mark Götz uneingeschränkt unterstrichen worden ist.

Die Versammlung stimmte dem Prüfbericht ohne Gegenstimmen zu, ebenso dem Beschluss über den Jahresbericht und die Verwendung des Bilanzgewinns.

Vorstand und Aufsichtsrat entlastet

Ebenso einstimmig erfolgte die Entlastung des Vorstands und des Aufsichtsrats, vorgenommen von Bürgermeister Michael Maier. Der zeigte sich über den guten Zustand des heimischen Geldinstitut sehr erfreut, denn „sie ist einer der größten Arbeitgeber und Steuerzahler in Winterlingen, sowie ein verlässlicher Unterstützer der örtlichen Vereine und Institutionen“.

Willy Braun übernahm die anstehenden Aufsichtsratswahlen, bei der Ludwig Maag und Karl Späh turnusgemäß aus dem Rat ausgeschieden sind. Da sie jedoch satzungsgemäß wiedergewählt werden können, sind beide mit breiter Zustimmung wieder in ihr Amt eingesetzt worden.

Aufsichtsrat bekommt mehr Geld

Eine weitere Beschlussfassung betraf die Anpassung der Vergütung der Aufsichtsräte. Hier schlug Vorstandsvorsitzender Willy Braun zwei Promille der bankeigenen Mittel vor, wobei diese Summe nicht jedem einzelnen, sondern allen Räten insgesamt zustehen soll. Anlass der Anpassung ist die Verschmelzung beider Banken mit Wirkung ab dem Zeitpunkt der Fusionseintragung.

Der Vorstandsvorsitzende begründete die Anpassung mit der Mehrarbeit, die mit dem Bankenzusammenschluss auf den Aufsichtsrat zukommt.

Ehrung langjähriger Mitglieder

Natürlich galt es auch wieder, langjährige Mitglieder zu ehren. Cornelia Rosenau, Willy Braun und Ludwig Maag überreichten den Jubilaren für 50 Jahre Treue zur Winterlinger Bank Urkungen und Geschenke: Daniel Blatt, Robert Blickle, Adolf David, Manfred Fischer, Franz Frey, Anita Gischas, Günter Grubert, Fridolin Hagg, Udo Klencz, Karl Koch, Hans Koch, Josef Kromer, Hans Lorch, Heinz Luder, Willi Maier, Marianne Maier, Heinrich Pfaff, Sigrid Rohm, Kath. Kirchengemeinde Stetten a.k.M., Gunther Rosenau, Florian Schütz, Udo Stauss, Karl Stauß und Reinhard Zeller.

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