Handball

„Ein ganz anderer Gegner“: Nur wenige Tage nach dem HBW-Auftritt in Hannover wartet Melsungen

05.09.2019

Von Marcus Arndt

„Ein ganz anderer Gegner“: Nur wenige Tage nach dem HBW-Auftritt in Hannover wartet Melsungen

© Eibner

Der HBW unterlag am Mittwoch in Hannover.

In Hannover gab es für den HBW Balingen-Weilstetten erwartungsgemäß nichts zu holen. Am Mittwochabend unterlagen die „Gallier“ mit 23:31. „Die Niederlage war auch in der Höhe verdient“, räumt Jens Bürkle unumwunden ein.

„Es war durchwachsen, wie die Spiele zuvor auch“, analysiert der Balinger Kommandogeber, „bis zum 22:19 haben wir wieder vieles sehr gut gemacht, haben die Ruhe behalten, wenn die Recken mal etwas weggezogen sind. Aber dann werden wir ein bisschen hektisch, leisten uns ein paar Fehler, welche Hannover direkt bestraft – und dann geht es ganz schnell.“

Konsequent bauten die Niedersachsen den Vorsprung aus, zogen mit einem 6:0-Lauf auf 28:19 (50.) davon. „Wir waren einfach nicht konsequent genug mit unseren Möglichkeiten“, kritisiert der Sportwissenschaftler, welcher die deutliche Niederlage nur bedingt aufarbeiten kann.

Nächstes Duell am Sonntag

Bereits am Sonntag erwartet der Aufsteiger die MT Melsungen (16 Uhr, SparkassenArena). „Ein ganz anderer Gegner“, blickt der 38-Jährige voraus. Der sei nicht so schnell wie Hannover, meint der HBW-Coach, „hat dafür aber große Spieler.“

Die Nordhessen verhinderten mit dem 26:23-Erfolg über Lemgo einen Fehlstart, hinken mit 3:3 Punkten aber immer noch hinter den Erwartungen zurück. „Wir hatten uns mehr erwartet“, gesteht Axel Geerken ein. Nicht ohne Grund, schließlich wurde bei der MT im Sommer kräftig investiert – der Kader markant verstärkt. Mit neuem Personal und mehr Geld wollen die Bartenwetzer das Establishment in der Liga aufmischen.

Glanzlose Auftritte

Dies gelang bislang nur bedingt. Gegen den Meister aus Flensburg hat die MT deutlich verloren, war beim 19:24 chancenlos. Nach dem Remis beim BHC folgte nun ein glanzloser Heimsieg über die Ostwestfalen. Die Melsunger Startschwierigkeiten waren zu erwarten, obwohl drei Abgängen nur zwei externe Neuzugänge (Kai Häfner/Hannover und Stefan Salger/Ludwigshafen) gegenüberstehen.

Für Übungsleiter Heiko Grimm dennoch ein gefühlter Neuanfang, nachdem Philipp und Michael Müller den Klub verlassen haben. „Wir haben zwei Führungsspieler, die MT über Jahre hinweg geprägt haben, verloren“, betont der 41-Jährige, „aber wir haben uns bewusst dazu entschieden...“

Ohne die kampfstarken Zwillinge fehlte den Rot-Weißen aber die Emotionalität auf der Platte. Neuzugang Häfner (O-Ton Grimm: „Kai wird uns verstärken. Er ist ein Führungsspieler“) und Abwehrspezialist Finn Lemke sollen diese Lücke schließen.

Gegner mit viel Potenzial

„Das braucht Zeit“, weiß Bürkle, „aber MT hat das Potenzial, um ganz oben mitzuspielen.“ Jede Position ist doppelt besetzt – der Rückraum um die deutschen Nationalspieler Häfner und Julius Kühn auf den Halbpositionen besitzt eine unglaubliche Power.

„Darauf sind wir vorbereitet“, versichert der ehemalige Bundesliga-Kreisläufer, welcher nach dem trainingsfreien Donnerstag nur zwei Einheiten hat, um die „Gallier“ auf den Fünften der Vorsaison einstellen. „Wir hatten davor schon ein paar Dinge angesprochen“, verrät der 38-Jährige, welcher sein Team abermals in der Außenseiterrolle sieht.

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