Ein echter Gradmesser: HBW Balingen-Weilstetten bestreitet finalen Test gegen Göppingen

Von Marcus Arndt

Es ist erst der zweite Vergleich mit einem Ligarivalen für die „Gallier“, welche erneut stark ersatzgeschwächt auf die Platte gehen. Vier arrivierte Akteure fehlen am Mittwochabend (19 Uhr, SparkassenArena). Im Zuge der Partie bietet der HBW auch eine Impfaktion an.

Ein echter Gradmesser: HBW Balingen-Weilstetten bestreitet finalen Test gegen Göppingen

Der HBW testet gegen den Ligarivalen aus Göppingen.

Fast in der kompletten Vorbereitung hatten die Balinger personelle Probleme. Wenige Tage vor dem Rundenauftakt in Kiel bleibt die Situation angespannt, aber zumindest kehren Björn Zintel und James Junior Scott zurück. Definitiv fehlen wird Lukas Saueressig sowie die Langzeitverletzten (Gretarsson und Niemeyer) und Rekonvaleszent Kristian Beciri.

In der vergangenen Woche hatte Jens Bürkle noch einmal die Intensität im Übungsbetrieb erhöht, „deshalb haben wir Junior nach seiner langen Verletzungspause wenig belastet“. Auch bei Zintel, der über Adduktoren- und Leistenprobleme klagte, riskierten die Kreisstädter nichts. „Ganz bewusst“, fährt der HBW-Trainer fort, welcher am Mittwoch seine Truppe „im Wettkampfmodus erwartet“.

Göppingen stärker als in der Vorsaison

Das Vorbereitungsspiel gegen den württembergischen Rivalen sei ein echter Gradmesser, betont der 40-Jährige. Der Sportwissenschaftler stimmte das Training in den vergangenen Tagen auf die Partie ab. „Wir haben noch einmal die Spielvorbereitung simuliert“, verrät Bürkle.

Der Altmeister testete zuletzt gegen den HC Erlangen, spielte trotz einer 18:13-Führung am Ende nur unentschieden (Endstand: 25:25). „Das war eine sehr gute Leistung von Frisch Auf“, hat Bürkle beobachtet, der das Team von Trainer Hartmut Mayerhoffer „einen Ticken stärker“ als in der vergangenen Runde einschätzt. An siebter Stelle finalisierte Frisch Auf, das um die internationalen Plätze mitmischte.

„Grundsätzlich zufrieden“

Göppingens Geschäftsführer Gerd Hofele war mit der Vorsaison „grundsätzlich zufrieden“. Nach einer imposanten Siegesserie nach der WM-Pause reichte die Konkurrenz den Altmeister allerdings sukzessive in der Tabelle durch. Dennoch will Frisch Auf in der kommenden Spielzeit, welche für Göppingen beim Aufsteiger HSV Hamburg beginnt, wieder im oberen Tabellendrittel mitmischen. „Wir möchten gerne in die Top sechs der Liga eindringen und dabei um die Europapokalplätze mitspielen“, erklärt Hofele, „ähnliche Ziele haben allerdings etliche Klubs wie Leipzig, Bergischer HC, Wetzlar und vor allem Melsungen, sodass es sich um ein ambitioniertes Ziel handelt.“

HBW erwartet mehr Gegenwehr

Mit einem Sechs-Millionen-Etat planen die Göppinger, welche sich „klar verstärkt“ (O-Ton Bürkle) haben. Neben dem Ex-Mindener Kevin Gulliksen sind der Däne Jon Lindenchrone Andersen und der kroatische Nationalspieler Josip Sarac neu unter dem Hohenstaufen. Der Neuzugang vom slowenischen Spitzenklub RK Celje fehlt dem Altmeister nach einem Kreuzbandriss allerdings noch bis Jahresende. „Sarac wird Göppingen klar besser machen“, prognostiziert Bürkle, welcher um die Qualitäten des 23-jährigen Kroaten weiß. Auch ohne ihn ist Frisch Auf top besetzt, bringt Masse und Klasse auf die Platte. „Das Spiel wird uns zeigen, wo wir stehen“, prognostiziert Bürkle, „aufgrund der Verletzungsproblematik war nicht alles im Training abbildbar.“

Nach den Ausfällen von Marcel Niemeyer und Beciri fehlt dem HBW etwas die Körpergröße im Mittelblock, „und der Druck auf unsere Halbspieler.“ Gegen Göppingen erwartet die Rückraumachse um Vladan Liopvina mehr Gegenwehr, wenn es gegen die robuste 6:0-Abwehr um Jacob Bagersted geht.

Impfaktion im Stumpp-Pavillion

Nach über einem Jahr ohne Zuschauer wünschen sich die Profiklubs in Baden- Württemberg und ihre Fans für die kommende Spielzeit ein Stück Normalität zurück. Dafür steht ein Zusammenschluss der Vereine, die Initiative „Teamsport Baden-Württemberg“ in engem Austausch mit dem Sozialministerium des Landes. Dabei ist vor allem eines klar: Der Weg zu höherer Zuschauerauslastung der Arenen kann nur über eine hohe Impfquote führen. Deshalb setzen sich alle Vereine mit verschiedenen Projekten genau dafür ein.

Das Projekt der „Gallier“ wird eine kostenlose Impfaktion am Mittwochnachmittag sein. Diese ist nicht nur für Handball-Fans oder für diejenigen, die anschließend zum Schwaben-Derby in die SparkassenArena kommen. Jeder, der sich impfen lassen möchte und bisher noch keine Gelegenheit hatte oder keinen Termin gefunden hat, kann spontan vorbeikommen und sich impfen lassen.

Eine Terminvereinbarung oder Anmeldung ist nicht notwendig. Es wird lediglich der Impfpass und der Personalausweis benötigt. Die Aktion im Stumpp-Pavillon bei der SparkassenArena beginnt bereits um 16 Uhr. Bis 20 Uhr hat jeder die Möglichkeit, sich zwischen den Impfstoffen von Biontech und Johnson & Johnson zu entscheiden. Für alle, die sich impfen lassen, gibt es einen Verzehrgutschein für das Spiel gegen Göppingen