Ein Wunsch auf der 100-Ideen-Liste dominiert: Geislinger wünschen sich ein schnelles Netz

Von Rosalinde Conzelmann

Nach unzähligen Gesprächsrunden, einen regen elektronischen Austausch eingeschlossen, ist der Geislinger Weg in eine digitale Stadt nun vorgezeichnet. Am Mittwoch stellten Welf Schröter, Moderator des Arbeitskreises Klimastadt, und Geislingens Klimamanager Dieter Hornung den Zwischenstand vorm Endspurt vor.

Ein Wunsch auf der 100-Ideen-Liste dominiert: Geislinger wünschen sich ein schnelles Netz

Mehrere Menschen teilen sich ein Büro und die digitalen Ressourcen – die Idee des Car-Working wird in der Technologiewerkstatt Albstadt schon erfolgreich umgesetzt. Die Geislinger sehen Albstadt als Vorbild.

Wie geht es weiter in Sachen Digitalkommune? Darauf gab Schröter dem Gremium ausführliche Antworten. Die Menge der Teilnehmer bei den Geprächsrunden sei nicht so groß gewesen wie bei den Klimarunden, meinte Schröter einleitend. Dafür aber hätten recht viele Geislinger nicht persönlich, sondern digital mitgemischt. Bereits im Dezember vergangenen Jahres sei eine Liste mit 100 Ideen komplett gewesen.

12 Leitmotive

Aus diesem Fundus heraus haben der Arbeitskreis-Moderator und der Klimamanager die zwölf Leitmotive der digitalen „Klimastadt“ erstellt, die da heißen: Zugänglichkeit und Zusammenhalt stärken; zur digitalen Nutzung ermutigen; die Bürgerbeteiligung erweitern; die Vereinsarbeit erleichtern; eine stromneutrale „Klimastadt“ werden; neue Arbeitsformen und neue Services unterstützen; die Elektromobilität voranbringen, was einhergeht mit der Minimierung der Benzinkilometer; die lokale Kaufkraft stärken; zu neuem Lernen anregen, den Zugang zum virtuellen Rathaus erleichtern; neue Firmen ansiedeln und sanften Tourismus ausweiten.

Ängste und Hoffnungen

Schröter betonte, dass auch vielfach Hoffnungen und Ängste im Hinblick auf die Nutzung neuer Medien geäußert worden sind und der Schutz der Privatheit an oberster Stelle steht. Ganz oben auf der digitalen Wunschliste der Geislinger steht die Forderung nach einer schnellen Internetverbindung, berichtete er. Ebenso sei aus vielen Mündern die Aussage gekommen, man möge die technischen Möglichkeiten nutzen, um die Vereinslandschaft zu stärken.

Geislinger App und Co-Working

Auf zwei neue Themen möchte Schröter, der Ende Juni den endgültigen Entwurf eines Geislinger Wegs in eine digitale Stadt vorlegen möchte, forcieren: die Entwicklung einer Digi-Stadt-App und die Einrichtung eines Co-Working-Centers. Letzteres erläuterte er, funktioniere wie ein Hotelzimmer. Zudem wäre das digitale „Großraumbüro“ ein Knotenpunkt für ein schnelles Netz. Die Geislinger App soll ein Pool von Informationen für die Bürger bieten. „Eine neue Form der Kommunikation“, wie Schröter feststellte.

Partner ins Boot holen

Bei beiden Themen steht der Arbeitskreis noch am Anfang und will sich in anderen Gemeinden umhören. Mit der Technologiewerkstatt Albstadt, die das Modell Co-Working bereits mit Erfolg praktiziert, fanden bereits Gespräche statt. Schröter zeigte sich zuversichtlich, dass im Herbst für beide Themen Ergebnisse vorliegen werden. Generell müsse die Stadt nicht alle formulierten Schwerpunkte allein realisieren. „Wir gehen auf Partnersuche“, so Schröter.

„Wir begrüßen die Idee mit der App, bleiben Sie dran“, meinte Stadtrat Benjamin Eha. Auch sein Ratskollege Frieder Klein ermunterte die Klima- und Digitalexperten, weiter am Ball zu blieben, insbesondere in Sachen E-Sharing und Elektromobilität.