Ein Vierteljahrhundert Sichelschulförderverein: Gleich zwei Landesministerinnen feierten mit

Von Renate Deregowski

Mit einem Festakt in der Balinger Eberthalle hat der Verein der Freunde und Förderer der Sichelschule Balingen sein 25-jähriges Bestehen gefeiert. Zum Jubiläum gratulierten gleich zwei Spitzenpolitikerinnen des Landes: Kultusministerin Dr. Susanne Eisenmann und Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut.

Ein Vierteljahrhundert Sichelschulförderverein: Gleich zwei Landesministerinnen feierten mit

Die Musikklasse der Sichelschule gestaltete das Programm der Geburtstagsfeier mit.

„Ich weiß gar nicht, was ich hier soll“, begann Dr. Susanne Eisenmann ihre Rede und ließ das Publikum stutzen. Sie löste das Rätsel jedoch gleich auf: Das ehrenamtliche Engagement des Fördervereins sei beispielhaft, und sie würde sich wünschen, dass sich andere nach Balingen kämen und sich vom Verein und seinen Mitgliedern etwas abschauen. „Sie sind der beste Beweis, dass man Schule nur gemeinsam gestaltet. Sie sind vorbildlich“, lobte die Kultusministerin.

Die Schule als Partner

Auch mit der von ihr initiierten Veranstaltungsreihe „Elternabend“ sei sie hier an der falschen Adresse, sagte sie weiter, denn in Balingen seien die Eltern engagiert und die Kommunikation zwischen Lehrern und Eltern funktioniere. „Wenn wir miteinander arbeiten und gemeinsam gestalten, ist das unendlich gut für unsere Kinder“, hob sie die Rolle der Erziehungsberechtigten in der Bildung hervor. Die Schule sei Partner, nicht Reparaturbetrieb und nur gemeinsam könne man Kindern eine Umgebung für deren Entwicklung geben, damit sie ihren Weg in die Zukunft finden.

„Ich gebe mit Ihnen an“

Eisenmann beobachte eine zunehmende gesellschaftliche Verrohung, die auch an den Schulen ankomme. Sie betonte: „Gewalt an Schulen ist null tolerabel.“ Aufeinander Acht zu geben und gegenseitiger Respekt machten das Land aus. „An diesen Werten müssen wir arbeiten und festhalten. Der Förderverein ist ein Beispiel dafür, wie man es richtig macht“, lobte sie. Den Mitgliedern und allen Beteiligten riet sie: „Machen Sie weiter so. Bleiben Sie das große Beispiel für Baden-Württemberg. Ich gebe mit ihnen an.“

„Wir haben noch viel vor“

Dem schloss sich Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut an. Mit der Schule verbinden sie private Bande, seit 2010 ist sie als Beisitzerin im Vorstand des Vereins aktiv. Sie dankte vielen Hauptakteuren namentlich und hob das Engagement und die Leidenschaft der Ehrenamtlichen hervor. Sie seien wichtige Impulsgeber und Brückenbauer und hätten viele erfolgreiche Projekte auf den Weg gebracht. An Dr. Wolfgang Swoboda, Vorsitzender und Gründungsmitglied, richtete sie sich: „Wir haben viel erreicht und haben noch viel vor.“

Swoboda gab einen Einblick in die Arbeit und das Wirken des Fördervereins, der sich Nachhaltigkeit auf die Fahnen geschrieben hat und heuer mehr als 70 Mitglieder zählt. Dieser wurde am 24. Juni 1994 auf eine Initiative des damaligen Rektors Ernst Höfer gemeinsam mit zehn „beherzten“ Eltern aus der Traufe gehoben. „Damals war ein Schulförderverein nicht selbstverständlich, sondern ein Novum“, sagte Oberbürgermeister Helmut Reitemann, der gemeinsam mit Rektorin Edith Liebhäuser die Verknüpfungen des Vereins aufzeigte.

Nachhaltigkeit über Generationen

Auf die Schulen kamen damals neue Herausforderungen zu, so galt es etwa außerschulische Aktivitäten zu integrieren. „Schule sollte ein Lebensbereich werden, in dem sich Kinder wohlfühlen und sich entwickeln können“, erzählte Swoboda weiter. Ziel des Vereins ist es, dass Schule für Kinder eine Plattform für Visionen wird und dass dort Kontakte geknüpft werden können – etwa zu anderen Vereinen und Unternehmen, mit der der Förderverein kooperiert. Eltern, Lehrer und Bürger kümmern sich in Absprache mit Schulleitung und Träger gemeinsam um die Sichelschüler. So soll eine Wertegemeinschaft erschaffen werden, die fortlebt mit einer „nachvollziehbaren Nachhaltigkeit über Generationen hinaus“.

Großformatige Momentaufnahmen

Die Musikklasse, der Grundschulchor und der Projektchor sorgten für den musikalischen Rahmen des Festakts. Ein Kooperationspartner des Fördervereins, die Fotofreunde Balingen, steuerten Momentaufnahmen aus dem Schulbetrieb bei, die großformatig ausgestellt wurden.