Ein Sieg zur rechten Zeit: TSG Balingen bezwingt den FC 08 Homburg

Von Marcel Schlegel

Die umformierte Balinger Regionalliga-Elf schlägt den FC 08 Homburg überraschend mit 1:0 (1:0). Felix Heim trifft für die TSG. Nun warten die Stuttgarter Kickers im WFV-Pokal-Halbfinale.

Ein Sieg zur rechten Zeit: TSG Balingen bezwingt den FC 08 Homburg

Die TSG Balingen hat den FC 08 Homburg bezwungen.

Werbung für den Fußball war’s nicht – aber das dürfte der TSG Balingen auch einerlei sein: In einer wahren Abwehrschlacht bezwang die Mannschaft von Trainer Martin Braun am Samstag den Regionalliga-Siebten FC 08 Homburg mit 1:0.

Dies überraschend, aber zumindest nicht unverdient, weil die Schwaben genau jene Qualitäten auf den Rasen der Bizerba-Arena brachten, die sie vor allem in der überragenden Hinrunde schon gezeigt hatten, doch zuletzt eben zu oft vermissen ließen: Defensiv hoch konzentriert und ebenso diszipliniert trat die Braun-Elf vier Punktspiele vor dem Saisonende auf. Und nach vorne konterten die Balinger zuweilen gefährlich.

Szene für Szene: Hier gibt es den Liveticker zum Regionalliga-Heimspiel der TSG Balingen gegen Homburg zum Nachlesen.

Felix Heim erzielte kurz vor der Pause den entscheidenden Treffer. Der junge Stürmer war im Homburger Strafraum von Jonas Fritschi auf dem linken Flügel mustergültig freigespielt worden und tunnelte anschließend den gegnerischen Torwart David Salfeld.

Die Szene in der 43. Minute, ein Sinnbild des Spiels: Fast durchgängig führten die Saarländer den Ball, waren feldüberlegen, aber gleichsam uninspiriert. Und fanden gegen die unnachgiebige Fünfer-Abwehrkette der Gastgeber kein Mittel.

Viel Querpässe, viel Langholz

Stattdessen limitierten sich die Homburger mit Querpässe oder Langholz selbst, während sich die Balinger bis hinter die Mittellinie zurückzogen, geschickt die Räume schlossen und dem Gegner vereinzelt zwar Abschlüsse gestatteten, aber eben kaum gefährliche. Nach vorne setzte die TSG erst auf Fehlpässe des Gegners und dann aufs Umschaltspiel – wie beim Heim-Treffer.

Schon in der 6. Minute hatte die Braun-Elf die Großchance zur Führung gehabt, als Leander Vochatzer im Mittelfeld das Leder eroberte, Tobias Dierberger über die rechte Außenbahn schickte. Dessen Querpass wurde im „Sechszehner“ von Mart Ristl mit einer Grätsche abgefangen, so aber zur unfreiwilligen Probe für FCH-Keeper Salfeld. Der bestand.

Ihre bis dahin beste Szene hatten die Homburger kurz nach dem Rückstand, aber auch die war ein Zufallsprodukt: Loris Weiß nahm im Balinger Strafraum einen Querschläger mit vollem Risiko direkt aus der Luft – und verzog vor TSG-Keeper Julian Hauser (45.).

Ein Drehbuch für beide Hälften

Die zweite Hälfte folgte dem Skript der ersten. Für die Gastgeber vergab Vochatzer per Volleyschuss nach Cabraja-Eckball (73.) die beste Chance. Auf der Gegenseite legte Ristl in der dritten Minute der Nachspielzeit quer auf den eingewechselten Patrick Dulleck. Der zog vom Strafraumrand ab, nur Zentimeter fehlten zum Ausgleich.

Für die Braun-Elf war es erste Heimsieg seit Mitte Januar, der erste „Dreier“ nach zuvor sechs sieglosen Spielen. Der zwölfte Sieg im 38. Saisonspiel kam einerseits überrascht und andererseits zur rechten Zeit. Denn am Dienstag (19 Uhr) wird die TSG im Halbfinale des WFV-Pokals beim Oberliga-Vizemeister Stuttgarter Kickers erwartet, der bislang eine exzellente Pokal-Vorbereitung gespielt und unter anderem den bayerischen Regionalliga-Ersten Viktoria Aschaffenburg bezwungen hat (3:0).

Überraschend war das 1:0 der TSG nicht nur aufgrund des jüngsten Negativtrends; von den 17 Rückrundenspielen gewannen die personell nach wie vor geschlauchten Schwaben lediglich drei. Sondern auch, weil Braun eine umformierte Startelf in Spiel schickte und dafür einige Leistungsträger schonte. Fünf Spieler, die in der laufenden Runde bislang kaum eine Rolle spielten, stellte er am Samstag auf – darunter den Ex-Homburger Marco Gaiser, der nach zehn Monaten erstmals wieder von Beginn an auflief. Das Quintett zeigte eine ordentliche Leistung und dürfte Braun im Hinblick aufs Kickers-Pokalspiel neue Option geben.

TSG-Trainer Martin Braun zufrieden

Von einem verdienten Heimsieg sprach Martin Braun nach dem 1:0 seiner TSG Balingen in der Regionalliga Südwest gegen den FC 08 Homburg. „Wir haben von der ersten bis zur letzten Minute so gespielt, wie wir uns das vorgenommen hatten“, sagte der TSG-Trainer. „Wir waren defensiv aufmerksam, stabil und haben in den wichtigen Räumen die Zweikämpfe gewonnen – das war sehr gut“, so der Ex-Profi weiter. Dem Gegner habe man lediglich Fernschüsse eingeräumt und „nach vorne hatten wir einige gute Umschaltsituationen“, so der 52-Jährige: „Wir waren dem 2:0 näher als der Gegner dem Ausgleich.“ Brauns Lob wog doppelt, weil der Löffinger insbesondere jungen Fußballern aus der zweiten Reihe eine Chance gab. Und die wussten ihre Startelf-Nominierung zu nutzen. „Es war schön zu sehen, dass die Jungs gut drauf und absolut konkurrenzfähig sind. Das gibt mir mehr Optionen.“