Fußball

Ein Nachmittag voller Premieren: TSG Balingen schießt erstmals vier Regionalliga-Tore

07.09.2020

Von Matthias Zahner

Ein Nachmittag voller Premieren: TSG Balingen schießt erstmals vier Regionalliga-Tore

© Moschkon

Die Balinger besiegten am Samstag schwache Aalener mit 4:1. Es war der höchste TSG-Sieg in der Regionalliga-Geschichte.

Der 4:1-Heimsieg gegen den VfR Aalen zum Auftakt in die Balinger Regionalliga-Saison offenbarte einiges. Er zeigte zum Beispiel, dass die TSG ihre defensive Stabilität, die sie jahrelang stark machte, zurückgewonnen hat.

Darauf legte das Trainerteam um Chefcoach Martin Braun bereits im Winter großen Wert. In der zweiten Regionalliga-Saison, die letztlich abgebrochen wurde, kam den Balingern die defensive Kompaktheit und das Durchsetzungsvermögen abhanden – auch wegen der Abgänge von Manuel Pflumm und Jörg Schreyeck. Mit Tim Wöhrle kam vor der Saison ein vielversprechender, erst 21-jähriger Defensivallrounder vom FC Homburg, der seine Jugendausbildung bei der TSG Hoffenheim genoss. Wöhrle lief in den jüngsten Pflichtspielen neben Kapitän Matthias Schmitz in der Innenverteidigung auf, agierte dort ausnahmslos souverän. Auf der rechten Abwehrseite scheint sich Jonas Vogler festgespielt zu haben.

Erste Regionalliga-Tor für Guarino

Den gegenüberliegenden Flügel besetzte Cedric Guarino. Er bildet die linke Außenbahn zusammen mit Kaan Akkaya. „Kaan und ich haben uns gut gefunden. Da passt die Abstimmung und das Zusammenspiel“, sagt Guarino, der am Samstag das wichtige 1:0 kurz vor der Pause erzielte. „Ich bin mit Kaan immer im Wechselspiel. In der Aktion bin ich mit nach vorne gegangen“, beschreibt der Linksfuß die Situation. Nach einem Aalener Eckball lief der Balinger Konter über die rechte Seite. Neuzugang Simon Klostermann, der seine Regionalliga-Premiere feierte, sah den mitgeeilten Guarino. „Dann hatte ich eigentlich einen ganz guten ersten Kontakt, sehe aber zwei Spieler und bin deshalb nicht ins Dribbling gegangen. Die einzige Möglichkeit war zu schießen“, erzählt der Torschütze. Das tat er und schlenzte aus spitzem Winkel den Ball ins lange Eck – sein erstes Regionalliga-Tor. „Es war natürlich gut, dass wir vor der Halbzeit in Führung gegangen sind“, weiß auch Braun um den psychologisch günstigen Zeitpunkt.

Pettenkofer unterstreicht seine Wichtigkeit

Das 2:0 durch Marc Pettenkofer, der am Samstag ein bärenstarkes Spiel ablieferte und seine immense Wichtigkeit unterstrich, war wieder TSG-typisch. Der schnelle Angreifer erlief einen Vogler-Steilpass, narrte seinen Gegenspieler und schloss mit seinem schwächeren Linken ab. „Das war ein großer Energieschub für die Mannschaft“, meint Braun. Balingen legte in Person von Leander Vochatzer nach – auch er hatte zuvor noch kein Viertliga-Spiel bestritten. „Ich wusste, dass wir gut drauf sind – besonders nach Heiningen, wo wir ein gutes Spiel gemacht haben, habe ich schon gedacht, dass wir hier mithalten können. Aber dass es dann so souverän wird mit einem 4:1-Sieg, der fast noch höher hätte ausgehen können; das hat natürlich keiner gedacht“, so Vochatzer.

Enttäuschende Aalener

Die Ostälber enttäuschten nach dem 1:0-Sieg unter der Woche gegen Titelmitfavorit Steinbach auf ganzer Linie. „Das war schon ein bisschen schockierend“, sagt VfR-Trainer Roland Seitz, dessen Team von Glück sprechen konnte, dass die TSG nach dem 4:0 durch den eingewechselten Daniel Seemann nicht noch das 5:0 nachlegte. „Wir waren vorne jederzeit gefährlich und haben uns gute Chancen rausgespielt“, weiß auch Guarino.

„Klar, das Tor ist ärgerlich“

Stattdessen erzielten die Gäste den schmeichelhaften Anschlusstreffer nach einer Freistoßflanke. „Klar, das Tor ist ärgerlich“, gesteht Co-Spielertrainer Lukas Foelsch ein. „Aber es ist einfach genial, mal wieder einen Sieg in der Regionalliga zu feiern. Wir haben in der ersten Halbzeit schon gut gespielt, aber in der zweiten noch eine Schippe draufgelegt, weil wir gewusst haben, dass die letzten zweiten Halbzeiten von uns nicht so prickelnd waren.“

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