Geislingen

Ein Leben für die Familie und den Binsdorfer Steinefurthof: Betriebsgründer Erwin Hölle ist tot

03.01.2023

Von Rosalinde Conzelmann

Ein Leben für die Familie und den Binsdorfer Steinefurthof: Betriebsgründer Erwin Hölle ist tot

© Foto-Vogt-Bisingen

Erwin Hölle, Landwirt und erfolgreicher Unternehmer, ist an Silvester gestorben. Im Garten auf seinem Bänkle fühlte er sich wohl.

Der Seniorchef des Steinefurthofs und Gründer des Hühnerbetriebs, Erwin Hölle, ist am letzten Tag des Jahres 2022 im Alter von 92 Jahren im Kreise seiner Familie eingeschlafen. Der Verstorbene hat den landwirtschaftlichen Betrieb seiner Eltern im Jahr 1956 auf Hühnerhaltung umgestellt und damit den Grundstock für das florierende Unternehmen gelegt, das heute von seinem Sohn und seinen Enkeln geführt wird. Ein Nachruf.

Noch im Sommer ist der rüstige Rentner mit seinem geliebten E-Bike unterwegs gewesen, erzählt sein Sohn Matthias. Danach hätten seine Kräfte zusehends nachgelassen, bis er an Silvester daheim gestorben ist.

Auf dem Hof aufgewachsen

Erwin Hölles langes Leben war geprägt von Willensstärke, Verantwortungsbewusstsein für seine Familie und sein Lebenswerk und von Fleiß. Der Binsdorfer, der am 18. Dezember 1930 geboren wurde, verbrachte sein ganzes Leben auf dem Steinefurthof, den seine Eltern in der zweiten Generation bewirtschaftet hatten. Er und seine zwei Brüder wuchsen in und mit der Landwirtschaft auf, lernten früh, mit anzupacken und die Eltern zu unterstützen.

Erwin Hölle übernimmt den Hof

Im Jahr 1945 wurde das Gehöft von ehemaligen bewaffneten Kriegsgefangenen überfallen und niedergebrannt. Die Familie ließ sich nicht entmutigen und baute – auch dank der Unterstützung von Seiten ihrer Mitbürger – den Hof wieder auf, den Erwin Hölle nach dem Besuch der landwirtschaftlichen Schule übernahm.

Er stellt auf Legehennenhaltung um

Der Hoferbe hatte andere Pläne als seine Eltern und stellte 1956 auf Hühnerhaltung um – seine Ehefrau Elise, geborene Frommer, unterstützte dieses Wagnis nach Kräften. Es folgten arbeitsreiche Jahre, in denen das Ehepaar alle Kraft in den Betrieb steckte und sich kaum Freizeit gönnte. Der Erfolg sollte ihnen recht geben: Gackerten anfangs gerade einmal 250 Hühner in den Ställen, baute der arbeitsame Landwirt die Legehennenhaltung Schritt für Schritt auf 15.000 Tiere aus.

Bis ins hohe Alter im Betrieb

So konnte sein Sohn Matthias einen florierenden landwirtschaftlichen Betrieb übernehmen und das Lebenswerk seines Vaters in den vergangenen Jahren noch weiter ausbauen. Der humorvolle Senior war weiterhin als Ratgeber zur Stelle, wenn man ihn brauchte, nahm sich aber als rüstiger Rentner Zeit für E-Bike-Touren auf dem Kleinen Heuberg und war für seine Enkel und Urenkel da. Heimatverbunden, wie Erwin Hölle war, unterstützte er auch die örtlichen Vereine.

Neben dem Radfahren war der Gesang seine liebste Freizeitbeschäftigung. Im Isinger Gesangverein zählte er mit über 70-jähriger Mitgliedschaft quasi zum Inventar. Sein Tod hinterlässt eine große Lücke in der Betriebsfamilie des Steinefurthofs.

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