Ein Graben, der vorerst bleibt: Brückenbau in der Blumentalstraße Frommern verzögert sich

Von Jelena Marjanov

Abrisspläne, Einwände vom Denkmalamt und am Ende doch das Go für den Abriss. Die Baustelle an der Frommerner Durchfahrtsstraße wird so schnell nicht weichen, darüber wurde der Ortschaftsrat am Donnerstag informiert.

Ein Graben, der vorerst bleibt: Brückenbau in der Blumentalstraße Frommern verzögert sich

Die Brücke in der Blumentalstraße steckt noch mitten in der Bauphase. Aktuell wird der Verkehr über die St. Gallus-Straße sowie die Dettenhaldenstraße umgeleitet.

Ortsvorsteher Stephan Reuß informierte das Frommerner Gremium bei seiner jüngsten Sitzung über den aktuellen Stand des Brückenbaus in der Blumentalstraße. Immer wieder ist es dort zu Verzögerungen gekommen, beispielsweise durch die starken Regenfälle im Sommer, die den Wasserstand im Flussbett erhöhten. Dadurch habe man die Arbeiten an den Fundamenten nicht durchführen können, so Reuß.

Ernüchternde Nachricht

Jetzt steht fest: „Die Brücke wird dieses Jahr nicht fertig“, sagte der Ortsvorsteher. Die Stadtverwaltung habe ihm allerdings kein Datum mitgeteilt, wann mit einer Fertigstellung zu rechnen sei.

Für Ratsmitglied Roland Rieger nicht zufriedenstellend: „Der Bau hat doch einen Zeitplan.“ Für ihn sei es enttäuschend, dass die Verwaltung nicht konkret werden könne. Schließlich habe jedes Projekt einen Zeitplan und wenn durch die starken Regenfälle beispielsweise drei Wochen weggefallen wären, müsste man die eben auf die übrige Bauzeit draufrechnen. Ebenso, wenn ein langer Winter kommen würde.

Aktuelle Verkehrssituation sei „okay“

„Das ist von Faktoren abhängig, die man nicht beeinflussen kann“, begründet Reuß die Verzögerungen durch die Witterung. „Sind wir doch mal ehrlich, wer ist denn davon ausgegangen, dass der Bau bis Ende des Jahres fertig wird?“, fragte er das Gremium. „Niemand wahrscheinlich“, beantwortete er sich selbst seine Frage.

Trotz alledem könne er mitteilen, dass die Verkehrssituation „okay“ sei. Die Ampelschaltung würde gut funktionieren, morgens stehe man nur kurze Zeit im Stau, wenn überhaupt.

Rückblick

2015 waren gravierende Schäden an dem 120 Jahre alten Übergang festgestellt worden. Vier Jahre später hatte das Bauamt den Gemeinderäten vorgeschlagen, die Brücke abzureißen und im darauffolgenden Jahr durch einen Neubau zu ersetzen. Einige Bürger waren damit nicht einverstanden gewesen.

Daraufhin schaltete sich das Denkmalamt ein und sagte zunächst, dass die Brücke nicht ohne weiteres abgerissen werden könne. Rund acht Monate später dann die Entscheidung des Landesamts für Denkmalschutz in Tübingen, dass das historische Bauwerk doch abgerissen und vollständig ersetzt werden darf.