Ehepaar aus Rosenfeld in Botswana ermordet

Von Pascal Tonnemacher

Das Ehepaar Heike und Ulrich Oehl ist in Botswana bei einem Raubmord ums Leben gekommen. Sie betrieben dort eine Farm.

Ehepaar aus Rosenfeld in Botswana ermordet

Das ermordete Ehepaar Heike und Ulrich Oehl – die Farm in Botswana war ihr Lebenstraum, schreiben ehemalige Gäste in Internetforen. Foto: privat

Das Verbrechen hat sich im Nordwesten Botswanas ereignet, rund 100 Kilometer von Maun entfernt. Dort hatten Heike und Ulrich Oehl seit 2006 eine Urlaubsfarm betrieben. Der 56-Jährige und die 53-Jährige wurden am Montag in ihrem Farmhaus tot aufgefunden. Die einheimische Polizei nahm am Donnerstag einen 26-jährigen Tatverdächtigen aus Maun fest.

Das Ehepaar stammte ursprünglich aus Rosenfeld. Der örtliche Polizeisprecher Near Bagali erklärte in einer Online-Pressemitteilung,  dass die Opfer mit Verletzungen tot aufgefunden wurden, so dass von einem Raubmord auszugehen sei. Die botswanische Polizei fand beim Tatverdächtigen den weißen Toyota Landcruiser, zwei Gewehre, einen Laptop, Bankkarten und die Handys des Ehepaars, die beim Raubüberfall gestohlen wurden.

 

Die Farm als Lebenstraum

Nach unzähligen Afrikareisen hatten sich die beiden Rosenfelder vor genau 10 Jahren ihren Traum von Afrika erfüllt, wie sie auf der mittlerweile größtenteils gelöschten Internetpräsenz ihrer Farm schreiben. In Deutschland war Ulrich Oehl zuvor beim Bundesgrenzschutz tätig, Heike Oehl arbeitete als technische Zeichnerin. 

Im Dezember 2006 wanderte das Ehepaar nach Botswana aus, um gemeinsam die Dombo-Farm aufzubauen. Seit November 2008 beherbergten die Oehls Besucher in zwei Bungalows inmitten der botswanischen Wildnis.

In einem Reiseforum trauern zahlreiche Freunde und ehemalige Gäste der beliebten Farm um die Deutschen. So schreibt ein ehemaliger Gast: „Wir waren erst im März das zweite Mal da und haben uns dort bei Uli und Heike besonders sicher gefühlt.“ Und eine Frau schreibt: „Aus allen Reiseberichten war herauszuhören, was für ein wundervoller Aufenthalt dort ermöglicht wird. Mit so viel Liebe schienen sie ihre Farm zu führen.“ Eine weitere Frau schreibt: „Sie haben Dombo geliebt, gekämpft und dann ihr eigenes Leben auf so tragische Weise verloren. Ich bin sprachlos und traurig.“

Auf der Farm, die über ein künstliches Wasserloch verfügte, konnten Elefanten, Leoparden und andere wilde Tiere aus nächster Nähe beobachtet werden. Die beiden Deutschen waren für ihre Gastfreundschaft gleichermaßen bekannt wie beliebt und machten sich im Laufe ihrer Zeit in Botswana viele Freunde.