Handball

Druck nimmt markant zu: Im finalen Spiel des Jahres erwartet der HBW den SC DHfK Leipzig

27.12.2019

Von Marcus Arndt

Druck nimmt markant zu: Im finalen Spiel des Jahres erwartet der HBW den SC DHfK Leipzig

© Eibner

Fassungslosigkeit bei den Schwaben. In Kassel kassierten sie eine empfindliche Niederlage, präsentierten sich vor dem finalen Heimspiel des Jahres (Sonntag, 16 Uhr, SparkassenArena) gegen Leipzig erschreckend schwach.

Nach der Klatsche in Kassel kritisiert Balingens Kreisläufer Marcel Niemeyer seine Mitspieler massiv: „So dürfen wir nicht auftreten.“ Gegen Leipzig (Sonntag, 16 Uhr, SparkassenArena) müssen die „Gallier“ liefern, sonst wird es ungemütlich nach der EM-Pause.

Nach 0:8 Punkten rutschte der HBW auf Rang 14 ab, hat fünf Zähler Vorsprung auf einen Abstiegsplatz. Liest sich komfortabel – ist es aber nicht. Erst recht nicht beim Blick auf die Begegnungen in der zweiten Halbzeit und die jüngsten Auswärtsauftritte der Schwaben. Nach dem Kiel-Debakel folgte das Kassel-Fiasko.

Bürkle schont sein Team

„Wir waren heute nicht gut genug“, räumt Jens Bürkle ein und fügt hinzu: „Die erste Halbzeit war nicht schlecht, aber wir hatten schon da viele Fehler drin. Melsungen macht acht Gegenstoßtore, denen bei uns sechs technische Fehler vorausgingen.

Trotzdem gehen wir mit nur minus vier in die Pause und dachten, dass da noch was gehen kann. Aber Melsungen hat uns dann die Grenzen aufgezeigt und das Ergebnis fiel wesentlich höher aus, als wir uns das vorgestellt hatten.“ Früh machten es die Nordhessen zweistellig (24:14/40.) – und der Balinger Coach ließ im Hinblick auf das wichtige Heimspiel gegen die Sachsen kräftig rotieren.

Positiv ins neue Jahr

„Wir haben viel gewechselt, um schon etwas für die Partie am Sonntag zu schonen“, erklärt Bürkle, der beim Blick auf die Statistik nicht unzufrieden war: „Wenn man uns vor der Saison gesagt hätte, dass wir gegen Melsungen 2:2 Punkte und 59:59 Tore holen, wäre das toll gewesen.“ Nach dem Spiel fühle es sich aber bescheiden an, gesteht er ein: „Das war für uns ein Jahr mit vielen Höhepunkten wie dem Aufstieg oder auch dem Erfolg gegen die MT. Das müssen wir jetzt positiv ins neue Jahr mitnehmen.“

Knappe Niederlage der Leipziger

Und zwei Pluspunkte gegen die Leipziger, welche das Ost-Derby in Berlin mit 28:29 verloren haben. In der Crunchtime scheiterten sie am Ex-Balinger Martin Ziemer, der gegen Raul Santos zwischen den Pfosten auf dem Posten war. „Es ist an so einem Tag sehr bitter, mit leeren Händen dazustehen, weil wir nicht die schlechtere Mannschaft waren“, bilanziert SC-Kommandogeber André Haber, „wir haben eine starke Leistung gezeigt und uns nicht belohnt. Wir lagen schon mit zwei Toren in Führung und hätten auch mit drei Treffern vorn liegen können, dann wäre es vielleicht gar nicht mehr auf die letzten Aktionen angekommen, die das Spiel gegen uns entschieden haben...“

Starke Saison der Sachsen

Trotz der Pleite in der Hauptstadt spielen die Sachsen eine starke Saison, reihen sich in der erweiterten Spitzengruppe ein. „Eine Mannschaft mit Potenzial nach vorne“, sagt der frühere Erstliga-Kreisläufer über die Sachsen. „Auch da haben wir die Chance, etwas zu holen“, blickt Bürkle voraus. Die Körperkulturellen sind aktuell Neunter, haben drei der vergangenen vier Begegnungen verloren. „Sie sind nicht mehr so stark wie zu Saisonbeginn“, urteilt der Anführer der „Gallier“.

Wuchtiger Rückraum

Dennoch bringt Leipzig Qualität auf die Platte: mit dem wuchtigen Rückraum um Philipp Weber und Franz Semper. Im Abwehrzentrum nimmt Bastian Roscheck eine zentrale Rolle ein. In der Hinrunde gewannen die Sachsen knapp mit 27:26. „Sie haben das Ergebnis irgendwie über die Zeit gebracht“, erinnert sich Bürkle. Der spricht nicht von Revanche. „Wir schauen nur auf uns“, sagt er unaufgeregt, „aber die Leipziger sind sicherlich nicht ganz glücklich, dass sie nach dem engen Spielplan im Dezember noch zu uns müssen.“

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