Druck nimmt markant zu: HBW strebt Heimsieg gegen die Bergischen Löwen an

Von Marcus Arndt

Nach der Niederlage gegen Erlangen geht der Balinger Bundesligist bereits am Sonntag wieder auf die Platte. Der BHC gastiert in der „Hölle Süd“.

Druck nimmt markant zu: HBW strebt Heimsieg gegen die Bergischen Löwen an

Auch gegen Erlangen blieb die Trendwende aus: Der HBW (im Bild Björn Zintel, Mitte) kassierte die vierte Niederlage in Folge und blieb Vorletzter.

Die Negativserie der „Gallier“ hält an. Auch gegen die Mittelfranken blieb das Team von Jens Bürkle ohne zählbaren Erfolg. Im Duell mit den Bergischen Löwen müssen die Kreisstädter zwingend liefern.

HBW verpasst die Wende

Nach der vierten Niederlage in Folge steckt der Aufsteiger von 2019 weiter unter dem Strich fest. Gegen den HCE waren die Kreisstädter dran, aber es reichte beim 23:25 erneut nicht. Nach dem 20:20-Ausgleich (45. Minute) durch den sechsfachen Torschützen Vladan Lipovina war das Momentum aufseiten der Schwaben, aber der Tabellenzwölfte machte dreieinhalb Minuten vor dem Ende den Deckel drauf: beim 22:25.

Trotz der Heimpleite war der HBW-Trainer nicht komplett unzufrieden: „Wir haben viele Dinge deutlich besser gemacht als in den vergangenen Wochen, haben die Fehlerzahl wieder auf Bundesliga-Niveau gebracht. Im Angriff – auch wenn es nur wenig Tore waren – war die Quote nicht verkehrt.“ Am Ende hätten Kleinigkeiten entschieden, bilanziert der Sportwissenschaftler, welcher seine Mannschaft auf Augenhöhe sah.

Bürkle sieht Lichtblicke

„Die Abwehr stand gut“, urteilt der 41-Jährige, „aber wir lassen dann ein, zwei Bälle frei liegen. So sind wir nie vorne, sondern es steht nach neun Minuten 3:3. Da müssen wir gefühlt vorne sein. So schaukelt sich das aber bis zum 9:10 hin und her. Und dann lassen wir abreißen – weil wir einfach ein, zwei Fehler mehr machen oder auch vielleicht ein, zwei Pfiffe nicht bekommen.“ Zur Pause lagen die Franken, welche clever das Tempo rausnahmen, mit 15:11 vorne.

„Ich habe in der Halbzeit gedacht, dass wir eigentlich ein gutes Spiel machen – aber wir waren eben mit vier hinten“, verrät der Balinger Kommandogeber und fügt hinzu: „Beim Ausgleich sind wir wieder im Spiel, vergeben dann aber zwei Freie und bekommen ein unglückliches Tor von Fäth. Am Ende müssen wir uns vorwerfen lassen, dass wir da in Überzahl den Ball nicht sauber aufs Tor kriegen und die Möglichkeit vergeben haben, etwas mitzunehmen.“

Am Sonntagnachmittag (16 Uhr, SparkassenArena) bekommen die Schwaben eine neue Chance: gegen den BHC. Die Westdeutschen, welche am Donnerstagabend mit 23:24 bei Meister THW Kiel verloren haben, müssen auf Abwehrchef Max Darj (Bauchmuskelverletzung) und Spielmacher Tomas Babak (Rückenprobleme) verzichten.

Dennoch sind sie exzellent aufgestellt: mit dem schwedischen Regisseur Linus Arnesson und dem erfahrenen Csaba Szücs, welche das BHC-Spiel prägen. „Das ist eine richtig gute Mannschaft“, urteilt Bürkle über den Fusionsklub aus Solingen und Wuppertal. Dieser habe ganz unterschiedliche Lösungen für verschiedene Spielsituationen, so der erfahrene Übungsleiter weiter, „und im Angriff verschiedene Schützen.“

„Brauchen einfach Punkte“

Natürlich ragt Arnesson (48 Saisontore) heraus – aber auch der ehemalige Balinger Fabian Gutbrod sowie Lukas Stutzke und David Schmidt besitzen eine unglaublich hohe Qualität aus der Distanz. „Wir brauchen einfach Punkte, das ist uns allen bewusst“, betont Bürkle vor dem Heimspiel.

Nach einer regenerativen und informativen Einheit am Freitag beschäftigt sich der HBW heute noch einmal intensiv mit den Löwen. „Ein schlagbarer Gegner“, meint der Balinger Coach, „aber wir brauchen einen guten Tag.“ Entscheidend für ihn, „dass wir wenig Fehler machen und in der Verteidigung stabil stehen.“